Gespenster-Krimi Nr. 242: Die Geister von Grummond Hall

Gespenster-Krimi Nr. 242: Die Geister von Grummond Hall


Im schottischen Hochland, bei den Hängen des Ben-More Hügels, nahe dem Dorf Dornochshire, ragen sie auf, die Ruinen von Grummond Hall. Selbst im Sonnenlicht sind die zerbröckelnden Mauern düster. Auf dem Wehrtfried hat sich seit Jahrhunderten kein Vogel mehr niedergelassen, geschweige denn sein Nest gebaut. Die Einheimischen meiden die Ruinen. Nach Einbruch der Dunkelheit wagt sich niemand mehr dorthin, wenn ihm sein Leben und das Heil seiner Seele lieb sind. Stimmen und Schreie sind in den Nächten zu hören, und ein grausiges Heulen tönt aus dem Inneren der Erde. In manchen Nächten steigt er aber selbst empor, der böse Geist des verfluchten Robert Bruce MacLoran. Als hochgewachsener Mann mit Kilt, Tartan und Schwert umreitet er auf einem schwarzen Pferd, aus dessen Nüstern Feuer züngelt, sein Anwesen. Der Reiter hat keinen Kopf, ein Flammenbündel, in dem sich ein bärtiges Gesicht abzeichnet, sitzt auf seinem Hals. Wer ihm begegnet, ist verloren. Hütet euch vor dem Mann mit dem Feuergesicht! Bleibt Grummond Hall fern, denn dort wirken die Kräfte des Bösen!


von Brian Elliot, erschienen am 02.05.1978

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Der Glasgower Privatbankier Walter Mackenzie steht kurz vor dem Ruin, da er mit Kundengeldern spekuliert und alles verloren hat. Da fällt ihm die Legende von Robert Bruce MacLoran ein, der in den Ruinen von Grummond Hall spuken soll, seit ihn ein Bauer vor gut 600 Jahren geköpft hat. MacLoran hatte sich dem Bösen verschworen und konnte dank einer Druidenmagie nicht wirklich sterben und existiert seitdem mit einem Flammenschädel auf dem Halsstumpf. Ein Bewohner von Dornochshire, Mackenzies Heimatort soll mit dem Geist einen Pakt geschlossen haben und zu unermesslichem Reichtum gekommen sein, und genau das hat auch Walter Mackenzie vor. Tatsächlich gelingt es dem Pleitier, den Pakt mit dem Geist zu schließen. Der fordert als Gegenleistung für den Reichtum das Leben von Mackenzies Tochter Eleanor, deren Seele nach sieben Jahren MacLoran gehören soll. Mackenzie geht auf den Handel ein, da er glaubt, in den kommenden Jahren ein Abwehrmittel gegen den Geist gefunden zu haben.
Doch die Zeit verstreicht und während die Familie Mackenzie zu Reichtum und Ansehen in der Glasgower Gesellschaft kommt, findet Walter kein Mittel, den Geist zu besiegen. Seine letzte Hoffnung ist ein Okkultist, der Mackenzies Villa mit magischen Zeichen schützen soll. Doch als die Frist verstrichen ist, erscheinen drei Gnome, die Diener MacLorans, die das Leben Eleanors einfordern.
Als Mackenzie sich weigert, seinen Teil des Pakts zu erfüllen, muss er erkennen, dass der Okkultist ein Scharlatan ist, der von der Magie der Gnome schwer verletzt wird. Auch Walters Sohn Toby wird von den Gnomen verletzt, seine Frau Norah schließlich sogar getötet. Als Eleanor von den Hintergründen des Pakts hört, will sie sich freiwillig dem Geist ausliefern, um ihren Vater, ihren Bruder und ihren Freund Brian Kendall zu schützen. Sie reist auf eigene Faust nach Dornochshire und wird von Robert Bruce MacLoran gefangen genommen.
Walter und Toby Mackenzie, Brian Kendall sowie der treue Butler Archibald folgen dem jungen Mädchen. Walter Mackenzie wird allerdings von den Gnomen des Grauens ins Moor gezogen und stirbt. Dann erfährt Eleanor von den Gnomen, wie man MacLoran vernichten kann. Durch die magische Ausstrahlung von Grummond Hall gelingt es ihr, ihren Geist vom Körper zu lösen und Brian Kendall diese Neuigkeiten im Traum zu berichten.
Man braucht einen Dudelsackspieler, der auch im Angesicht des Todes nicht aufhört zu spielen, weil MacLoran während des Spiels seine magische Kraft verliert, sowie einen Eichenstab. Damit muss der Halsstumpf des Geköpften berührt und der keltische Gott Lug angerufen werden. Da es sich bei Archibald um einen hervorragenden Dudelsackspieler handelt, besorgt sich Brian Kendall einen Eichstab und erneut machen sich die drei Männer auf den Weg nach Grummond Hall. Auf dem Weg dorthin können sie auch die drei Gnome töten, die nicht mehr durch die Magie des Geistes geschützt werden. Als sich MacLoran den Männern entgegen stellt, führen sie das Ritual durch und ein Blitz fährt aus dem Himmel, der den Geist vernichtet.


Meinung:
Mit diesem Band erwartet den Leser ein fast schon klassischer Gruselroman über den Pakt eines Menschen mit dem Bösen. Mir hat die Geschichte gut gefallen, da sie spannend und gruselig geschrieben ist. Walter Mackenzie ist dabei eher ein Antiheld, der das Leben seiner Tochter aufs Spiel gesetzt hat und schließlich mit dem Leben dafür bezahlen muss.
Sehr gut gefallen hat mir dabei die Figur des Butlers Archibald, der mit seinem Verhalten und den Geschichten seiner Vorfahren genau die richtige Portion Humor mit in den Roman brachte. Dabei war er mehr als ein Clown, weil er im Angesicht der Gefahr stets zu seiner Herrschaft hielt und schließlich einen Großteil zur Vernichtung des Geistes beitrug.
Alles in allem ein Roman, der mir gut gefallen hat.


Besonderheit:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien als Geister-Schocker Band 29 unter dem Titel ‚Die Gnome des Grauens'.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Tja, Geister sind auf dem Bild zu sehen, doch meiner Meinung nach sind das Geister-Piraten und der Hintergrund ist eindeutig ein Schiff… Ein Bild, das das typische "Ballestar-Feeling" ausstrahlt, aber überhaupt nicht zum Roman passt..


Coverbewertung:
2 Kreuze