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Der Schein von vier riesigen, flackernden Kerzen tauchte den Raum in
gespenstisches Licht. Die Wände und die niedrig gezogene Decke waren
mit tiefschwarzen Tüchern bespannt. Geheimnisvolle Symbole und Zeichen
zierten den Stoff. Sie wirkten wie Schrittzüge, Schriftzüge einer
Sprache, die an Hieroglyphen erinnerten und die doch keiner der alten
Ägypter zu entziffern vermocht hätte. Die hochgewachsene Frau im
nachtdunklen, weitgeschnittenen Gewand aber war in der Lage, die fremdartigen
Zeichen zu lesen und zu deuten. Sie stand in der Mitte des Raums und blickte
auf eine große goldene Schale hinab, die auf einem Steinsockel ruhte.
Rechts und links von dem Sockel standen zwei weitere Gebilde aus Stein,
längliche, viereckige Blöcke, in die muldenartige Aussparungen
hineingearbeitet worden waren. Und in diesen Mulden lagen zwei Frauen, in
einem tiefen, reglosen Schlaf versunken. Beide waren vollkommen nackt. Die
eine, jung und außergewöhnlich hübsch, wirkte wie ein Sinnbild
des blühenden Lebens. Die andere hingegen, alt, verbraucht, mit
runzelnübersäter, faltiger Haut, schien bereits dicht an der Schwelle
des Todes zu stehen.
Und leicht verändert waren die beiden auch auf dem Cover des
Silber-Grusel-Krimis Nr. 413 zu sehen: