Gespenster-Krimi Nr. 189: Dämonen an Bord

Gespenster-Krimi Nr. 189: Dämonen an Bord


Er war ein Satan, ein grausamer Pirat, der Furcht und Schrecken auf dem Pazifischen Ozean verbreitete. Jedermann fürchtete Kapitän Achat und seine teuflischen Männer. "Herr, bewahre uns vor Stürmen, vor Unwetter und vor Kapitän Achat!" so beteten jene, die mit ihren Schiffen auf die Reise gingen. Manche Gebete erhörte der Herr, aber bei weitem nicht alle. Und so kam es, daß Kapitän Achat seine Schreckensherrschaft über viele Jahre ausübte, bis... Ja, bis ihn der Teufel zu sich in die Hölle holte. Aber Achat war all die Jahrhunderte nicht wirklich tot, und es ist der Tag nicht mehr allzu fern, wo sein versunkenes Schiff sich vom Meeresgrund lösen und Kapitän Achat seine Schreckensherrschaft erneut antreten wird ...


von A.F. Morland, erschienen am 26.04.1977, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Der berühmte Schauspieler Kookie Banks kreuzt auf einer Yacht, gemeinsam mit zwei Schönheiten, vor der Kalifornischen Küste. Plötzlich nimmt ein eigenartiger, magischer Bann Einfluß auf ihn und er steuert, voller erregter Todessehnsucht, auf einige gefährliche Klippen zu. Das Boot zerschellt, die beiden jungen Frauen sterben, doch Banks überlebt, äußerlich leicht verletzt, jedoch im Koma befindlich, diesen Zwischenfall. Vicky Bonney und Mr. Silver, die sich in Hollywood aufhalten, erfahren davon auf einer Party der gefürchteten Klatschkolumnistin Mabel York. Gemeinsam suchen sie den bewußtlosen und sich am Rande des Todes befindlichen Banks auf und hören nur einen Namen, den er flüstert. "Kapitän Achat." Während Mabel York recherchiert und tatsächlich etwas über den vor 300 Jahren umgekommenen Piratenkapitän in Erfahrung bringt, mobilisiert Vicky Bonney ihren Freund Tony Ballard im fernen London. Der Dämonenhasser läßt sich nicht lange bitten und reist nach Los Angeles, wo er die Geschichte Achats - soweit bekannt - erfährt. Achat war ein grausamer Mörder, Dieb und Frauenschänder, der mit seinen Mannen Schiffe überfiel und plünderte und Küstenorte heimsuchte und dabei immer unzählige Tote zurückließ. Er stand unter dem Schutz einer magischen Galionsfigur namens Alaara, der er immer einen Teil seiner Beute abzutreten hatte. Als er eines Tages einen wertvollen Obsidiandolch nicht aushändigen wollte, entzog Alaara Achat und seinen Leuten ihren magischen Schutz und tötete sie allesamt in einem schrecklichen Unwetter. Das Schiff versank und exakt an jener Stelle wirkt die Magie Alaaras immer noch, was zu Banks' schrecklichem Verhalten führte. Tatsächlich kann der Gangster Roscoe Mortimer, der kurz zuvor aus dem Knast entlassen wurde, Alaara vom Grunde des Meeres bergen. Durch einen verstorbenen Mitgefangenen in die Kunst der Schwarzen Magie eingeweiht, gelingt es Mortimer Alaara zu beschwören und sich mit ihr zu verbünden. Die beiden reaktivieren Achat und seine Mannschaft und schon bald gleitet das uralte Geisterschiff der nunmehr skelettierten Piraten über das Meer. Eine Partygesellschaft auf einer Yacht - zu der auch zufälligerweise Mabel York gehört - wird geentert und getötet. Die Reichtümer der Toten werden Mortimer überreicht, der beabsichtigt, weitere Raubzüge anzuordnen. Durch Detektivarbeit kann Tony ermitteln, wer Alaara geborgen hat und während der Dämonenhasser und seine Freundin mit einem Motorboot das Geisterschiff stellen, sucht Mr. Silver Mortimer auf und fordert die Galionsfigur heraus. Können die Kämpfer des Lichts auch dieses Mal siegreich sein?


Meinung:
An die Gaitaue! Refft die Segel! Fiert die Rahen weg! Mit diesen nautischen Ausdrücken begrüße ich Euch dieses Mal, und das hat einen guten Grund, denn A. F. Morland entführt den Leser in der vorliegenden Geschichte aufs Meer und konfrontiert uns mit dämonischen Piraten. Oh ja, der Inhalt ist nicht wirklich neu, doch irgendwie schafft es Morland immer wieder gerade diese Storys, die auf alten Piratenschiffen spielen, sehr interessant und spannend zu gestalten. Ich denke da an später erscheinende Romane der eigenen TB-Serie wie die Bände 18 "Der Schatz der toten Seelen", 19 "Lockruf der Zombies" und 20 "Das Schiff der Schwarzen Piraten" oder den Zweiteiler 123 "Piraten aus dem Jenseits" und 124 "Auf der Todesgaleere" sowie den John Sinclair Roman Nr. 183 "Das Knochenschiff", den er ja auch verfaßte. Dieser Roman ist wirklich gelungen und wartet mit einem flüssigen Stil auf, der es dem Leser ermöglicht zügig durch das Geschehen zu gleiten. Die Charaktere sind gut durchdacht und mit Kapitän Achat hat Morland sogar mal einen wirklich gelungenen Hauptgegner konzipiert, auch wenn Alaara diesen Titel durchaus verdienen würde. Eine Galionsfigur mit dämonischen Kräften auszustatten gefällt mir ebenfalls und verschafft dem Roman allein schon ein Kreuz in der Bewertung. Die Eingangsschilderungen zu Roscoe Mortimer und seine Zeit im Knast, wo er von seinem todkranken Zellengenossen die Schwarzen Künste erlernt, erinnern mich ein klein wenig an den Grafen von Monte Christo. Ein wenig nerven mich die Lobhudeleien bezüglich des anhaltenden Erfolgs von Vicky Bonney und ihren Werken, sowie die vielversprechenden Aussichten auf ihr erstes Drehbuch und den daraus resultierenden Film, aber das wird ein klein wenig abgebogen, weil Vicky in dieser Story nicht nur als Geisel oder Staffage dient, sondern endlich auch mal Gelegenheit erhält einen richtigen Dämon mit geweihten Silberkugeln vollzupumpen und zu vernichten. Respekt! Der Roman ist zwar nicht unbedingt ein Meisterwerk, aber er ist gelungen und spannend. Daher bekommt er eine sehr gute Benotung. In diesem Sinne: Setzt die Brahmsegel! Hievt den Anker und auf zum nächsten großen Roman, ihr Landratten!


Besonderheiten:

Vicky vernichtet zum ersten Mal einen Dämon!
Ein außergewöhnlicher Hauptgegner: eine schwarzmagische Galionsfigur


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das hat Ballestar aber wirklich fein gemalt! Die dargestellte Szene kommt so natürlich (wieder einmal) nicht im Roman vor, weswegen eine 5-Kreuze-Bewertung nicht möglich ist. Aber das, was wir zu sehen bekommen ist dramatisch dargestellt und ich könnte mir denken, daß eine dazu verfaßte Story sehr spannend sein würde. Also bekommt dieses Bildchen von mir


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von 
Marcus:


Kurzbeschreibung:
Vicky Bonney ist mit Mr. Silver in Hollywood, wo ihr Drehbuch zu ihren ersten Bestseller verfilmt werden soll. Während einer Party hört sie von den Unfall des Hauptdarstellers, der mit seiner Yacht gegen die Felsen gefahren ist und nun in höchster Lebensgefahr schwebt. Vicky ist besorgt, denn sie erfährt, dass es nicht der erste Zwischenfall dieser Art war. Sie vermutet, dass hier Dämonen am Werk sind und schaltet ihren Freund Tony Ballard an, der sofort nach Amerika fliegt. Nach einigen Nachforschungen findet der Dämonenhasser heraus, dass ein untoter Pirat auferstanden ist. Er sucht mit einen Boot das Meer ab, kann aber keine Spur des Dämons finden. Kurz bevor er abbrechen will, entdeckt er ein fremdes Schiff mit mehren Tauchern, denkt sich aber nichts dabei. In der Nacht macht sich das Schiff des untoten Piraten auf und geht auf Raubzug. Am Morgen erfährt Tony davon und nimmt sich vor, in der Nacht wieder nach den Schiff zu suchen, während Mr. Silver sich um die Gallionsfigur des Piratenschiffes kümmern will, die jemand von den Meeresboden gehoben hat. Tony, der zusammen mit Vicky wieder mit seinen Boot unterwegs ist, entdeckt das Schiff der Piraten, muss aber herausfinden, dass der Dämon in ihn keine Gefahr sieht und an ihn vorbeifährt. Tony nimmt die Verfolgung auf und steigt an Bord, um den Kapitän zu einen Duell zu zwingen. Die Chancen stehen nicht günstig für den Dämonenjäger und nur durch einen Zufall kann er den Kampf gewinnen. Nun hat Tony die restliche Crew gegen sich und wieder scheint sein Leben an einen seidenen Faden zu hängen, als die Piraten und das Schiff sich in den Moment auflösen, in den Mr. Silver die Galionsfigur vernichtet.


Meinung:
Bei diesen Roman war ich ehrlich gesagt geteilter Meinung. Einerseits gab es Teile, die mir wirklich sehr gut gefallen haben; anderseits gab es Teile, die mir nicht so gefallen haben. Um mit den Negativen anzufangen: Ich habe mich gefreut, dass Mr. Silver wieder mal in einen Heft mitgespielt hat. Allerdings war ich von seinen Auftritt ein wenig enttäuscht, weil er nicht so oft mitmachte, wie ich gehofft und erwartet hatte. Sein Kampf gegen die Galionsfigur war interessant, aber was mir bei diesen Heft wirklich fehlte, war die Interaktion zwischen ihn und Tony Ballard. Beide hatten nicht eine Szene zusammen, so weit ich mich erinnern kann. Was mir ebenfalls nicht gefiel, war die Handlung mit dieser Galionsfigur. Ich finde, der untote Pirat mit seiner Zombie - Mannschaft hätte wirklich ausgereicht. Die Figur störte nur. Was mich schließlich zu den Positiven des Heftes führt. Mir gefielen die Szenen mit den untoten Piraten. Vor allem, wenn Tony hinter ihnen her jagte, bzw. auch der Kampf auf den Schiff. Das war wirklich sehr spannend geschrieben. Welchen Auftritt ich ebenfalls noch gut fand, war der von Vicky Bonney. Sie hatte diesmal wirklich viel zu tun. Es war schön zu lesen, wie sie und Tony wieder einmal ein Fall allein lösten (auch wenn Silver mir ein wenig gefehlt hat). Und es war auch gut, dass Vicky zum ersten Mal auf der Dämonenjagd zeigte, dass sie nicht nur die schwache Freundin von Tony Ballard ist. Die Idee, dass sie durch einen Schuss ihren Freund das Leben gerettet hat, war gut gewesen. Das wäre alles, was es über diesen Roman zu sagen gibt. Er war durchschnittlich, weder besonders gut, noch besonders schlecht.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Nun war in Ordnung, auch wenn es mich zu sehr an die John Sinclair Titelbilder erinnert hat.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Vicky Bonney hat endlich ihren Vertrag für einen Film von einem ihrer Bücher unter Dach und Fach. Und mit Kookie Banks ist der derzeit gefragteste Schauspieler auch schon dafür engagiert. Da überlebt dieser einen eigenartigen Schiffsunfall nur soeben und redet in seinem Wahn anschliessend von einem Kapitän Achat. Vicky läßt Tony nach Hollywood/USA einfliegen, da ihr Begleiter Mr. Silver magische Hintergründe vermutet. Und tatsächlich versucht der Gauner Roscoe Mortimer mit der magischen Gallionsfigur Alaara das Schiff des Kapitän Achat samt seiner untoten Crew wieder zu bergen, um an der Westküste Amerikas für Angst und Schrecken zu sorgen.


Meinung:
Eine ganze Mannschaft samt Schiff lässt Horror-Autor A.F. Morland hier aus den Untiefen des Meeres erheben - bestimmt nicht eine gerade innovative Gruselidee. Allerdings packt er das Ganze sehr geschickt in das ballardsche Universum, so dass Handlung und deren Protagonisten dem Leser sehr vertraut sind und er mit den liebgewonnenen Figuren mitfiebern kann. Besonders als das Geisterschiff ein Partyschiff angreift und der Autor mal wieder klassisch hart durchgreift, macht das Lesen dieses TONY BALLARD Romans Spaß. Immer weiter so


Besonderheiten:
Subserie: Tony Ballard 18
- Vicky erhält einen Drehbuchvertrag in Hollywood/USA
- erster Auftritt von Kookie Banks, einem Schauspieler, der für Vickys ersten Film engagiert wird
- Vicky tötet erstmalig selber eine dämonische Gestalt


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das sind so die klassischen Cover von Vincente Ballestar, die ihn bei Bastei so berühmt machten! Dieses verkommene Schiff im Sturm, auf dem sich drei Protagonisten gegen eine Horde Skelett-Piraten erwehren. Das passt recht gut zum Roman und hat nicht nur was - nein, es ist sehr gut!


Coverbewertung:
4 Kreuze