Gespenster-Krimi Nr. 163: Der Unheimliche von Dartmoor

Gespenster-Krimi Nr. 163: Der Unheimliche von Dartmoor


Ruckartig setzte sich Mary Wicker in ihrem Bett auf. Irgend etwas hatte sie geweckt. Ein Geräusch? Oder war es nur das Rauschen des Regens gewesen? Mit dem Handrücken wischte sich Mary dem Schweiß von der Stirn. Es war unerträglich schwül im Zimmer. Die Frau warf einen Blick auf das Leuchtzifferblatt ihrer Armbanduhr. Eine Stunde nach Mitternacht, und Tom war noch nicht zu Hause. Unruhe erfaßte die Frau. Ob im Zuchthaus etwas passiert war? Marys Herz klopfte rascher als gewöhnlich. Sie wollte in die Nachttischschublade greifen, um Tabletten zu holen- da fiel ihr Blick auf das Fenster. Außen glitten zwei gespreizte Hände an der Scheibe hoch...


von Jason Dark, erschienen am 26.10.1976, Titelbild: Vicente Segrelles

Rezension von Easy:


Kurzbeschreibung:
Zwei Gefangene in Dartmoor verschwinden, gleichzeitig taucht ein Monster in einem nahegelegenen Dorf auf. John schleust sich undercover als Gefangener in das Gefängnis ein. Ein Mann verhilft ihm zur Flucht. Der Mann ist ein ehemaliger Häftling, der ein Wirtshaus in der Nähe betreibt. Er will sich am Gefängnisdirektor rächen. Mit einem Teufelsbuch macht er Menschen zu Monstern. John vernichtet zwei weitere Monster durch Feuer, der Wirt versinkt im Sumpf und das Buch wird von John verbrannt.


Meinung:
Dieser Roman erinnert verdammt an den Gefängnisfilm "Brubaker". Undercover im Gefängnis, keine wirklich neue Idee. Trotzdem gelingt es Jason Dark, die Atmosphäre gut einzufangen. Leider muss man jedoch sagen, dass mit der Flucht von John der gute Teil des Romans aufhört. Wahrscheinlich ist ab dem Moment Jason Dark die filmische Vorlage ausgegangen.


Besonderheiten:
Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage als Nr. 38 mit dem gleichen Titelbild


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Irgendwie wirkt das Bild zusammengeschustert. Die Wächter auf der Mauer könnten tatsächlich ins Zuchthaus hineinpassen, das Monster dagegen wirkt wie eine Mischung aus dem Ding aus dem Sumpf und Michael Myers (der natürlich erst später erfunden wurde) und der Überfallene sieht aus wie ein Schlachter auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle. Reißerisch wie das Titelbild gaukelt es einen actionreichen Roman vor - und verstärkt so die Enttäuschung.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Dartmoor - legendär und berüchtigt. In diesem weltberühmten Gefängnis inmitten einer unberechenbaren Moorlandschaft hat John Sinclair seinen neuesten Einsatz. Drei Gefangene sind aus dem angeblich ausbruchssichersten Zuchthaus spurlos verschwunden, was nicht unbedingt Anlass gegeben hätte, den Oberinspektor nach Dartmoor zu holen. Aber dann ruft ein gewisser Doktor Murdock bei Scotland Yard an und berichtet von einem grünen Ungeheuer, welches in dem nahegelegenen Ort Scranton aufgetaucht sein soll.
Superintendent James Powell schickt Sinclair inkognito nach Dartmoor, wo er sich als angeblich verurteilter Mörder unter die Häftlinge mischt. Der Gefängnisalltag ist rau, die Arbeit im Moor verdammt hart, und John muss sich zusätzlich mit einigen unangenehmen Zeitgenossen herumschlagen, bis er endlich dem Geheimnis des Zuchthauses ein Stück näher kommt.
Eine längst vergessene Geschichte aus der Zeit der Hexenverfolgung hat ihren Einfluss bis heute nicht verloren, und ein Unbekannter nutzt die schwarze Magie aus einem ominösen Buch, um jene grüne Wesen zu erschaffen, welche die Moorgegend um Dartmoor unsicher machen. Als potentiellen Probanden für seine nächste Bestie hat er sich den Neuling John Sinclair ausgeguckt…


Meinung:
Bei der Lektüre dieser Geschichte fühlt man sich gleich angenehm an solche Knastfilme wie "Die Verurteilten" oder "Brubaker" erinnert, so dass sich hier eine ganz spezielle Atmosphäre aufbaut, welche ein wenig über die nicht ganz so spektakuläre Monstergeschichte hinwegtäuscht. Das Gehabe um die grünen Geschöpfe und ihren menschlichen "Meister" kommt nämlich stellenweise etwas einfallslos daher. Eine recht lieblos hinein gezwungene Hexengeschichte, das obligatorische schwarzmagische Buch und schließlich ein komischer Kauz, welcher seine Rache auf möglichst drastische Weise ausleben möchte, runden das Bild eines eher unterdurchschnittlichen Sinclair-Abenteuers zusätzlich ab. Eben alles ein bisschen schwach auf der Brust, wenn man sich nur auf die Rahmenhandlung konzentriert und dabei einigermaßen enttäuscht auf die Seiten starrt, denn der Titel mit dem unheimlichen Cover verspricht eigentlich etwas ganz Anderes. Dafür sorgen die "normalen" Ereignisse innerhalb der Gefängnismauern doch noch für entsprechende Laune, auch wenn sie vielmehr als Randerscheinungen bei Johns Auftrag zu sehen sind. Somit kann ich dieser Geschichte im Gesamtbild dann doch etwas mehr abgewinnen…


Besonderheiten:
Einen kleinen netten Schreibfehler von Seite 13 will ich dann doch noch zum Besten geben: der Gefängnisaufseher Tom Wicker befindet gerade sich auf dem Nachhauseweg von seinem kurzen Abstecher im DARTMOOR INN und radelt dabei durch die nächtliche Moorgegend welche normalerweise von den etwas abergläubischen Anwohnern gemieden wird weil diese "… vor Geiern Angst hatten…". Da musste ich mich im ersten Moment ein wenig wundern und kam schließlich zum dem Entschluss, es sollten wohl doch vielmehr die "Geister" sein, vor denen man sich zu fürchten hat…


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Genau dieses Bild hat die Erwartungen relativ hochgeschraubt - zu hoch für die eigentliche Geschichte. Diese Wesen sollen zwar grün sein und auch weiße Augäpfel haben, doch spekuliert man angesichts dieses Covers vielmehr auf ein einzelnes schauriges Geschöpf, welches sich in Dartmoor an den Häftlingen vergreift. Mit dem Titel gebenden Unheimlichen ist dann aber wohl doch dieser ominöse "Meister" gemeint… Schade!


Coverbewertung:
3 Kreuze