Gespenster-Krimi Nr. 144: Die Todesgondel

Gespenster-Krimi Nr. 144: Die Todesgondel


Über Venedig tobte ein mörderisches Unwetter! Es war eines jener Frühjahrsgewitter, die die des Spätsommers an Heftigkeit oft weit übertrafen. Pausenlos zucken Blitze vom Himmel. Wolkenberge jagten aufeinander zu, stießen zusammen, und der gewaltige Donner rollte wie das Gebrüll eines urweltlichen Ungeheuers über die Stadt. Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet. Wassermassen prasselten auf die Erde nieder, spülten Staub und Matsch von den Straßen und ließen die unzähligen Kanäle zu reißenden Flüssen werden. Das Wasser schäumte hoch, drang in Keller und Wohnungen ein und ertränkte unzählige Ratten, die in Venedig die Anzahl der Einwohner noch übertrafen. Die Straßen der Touristenstadt waren leergefegt. Die Regenschauer tanzten über den Markusplatz, wurden vom Wind bewegt wie ein riesiger Wasservorhang. Die Menschen waren vordem Unwetter geflüchtet. Sie hatten sich in die oberen Etagen ihrer Häuser verkrochen und warteten dort das Ende des Gewitters ab. Manche Kerze wurde angezündet, und die Gebete der Alten galten den Schutzheiligen.


von Jason Dark, erschienen am 15.06.1976, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Was für Bill und Sheila als romantischer Urlaub in Venedig geplant war, eskaliert zu einem Horror-Trip für die beiden, denn in dem unübersichtlichen Netz der Kanäle geht die "Bande der goldenen Masken" auf die Jagd nach jungen Frauen, um sie dem Goldenen Löwen; einem dämonischen Wesen aus der Vergangenheit der Stadt; zu opfern. Professor Mandra ist der Nachfolger dieser Bestie. Mit der Todesgondel verschleppt er die Opfer in einen geheimen Tempel, in welchem die Frauen getötet werden - sein Plan: die Rückkehr des Goldenen Löwen. Als letztes und entscheidendes Opfer hat er Sheila Conolly auserkoren, entführt sie und verschwindet mit der Todesgondel. Es scheint aussichtslos für Bill und den eiligst herbeigerufenen John Sinclair den geheimen Tempel ausfindig zu machen, um Sheila noch lebend zurückzubekommen ...


Meinung:
Gääähn - soviel als Einleitung zu der Spannung in diesem Abenteuer. Ich habe mich wirklich schwer getan, dieses Heft zu Ende zu lesen, und wie zu erwarten wurde wieder alles auf die letzten drei Seiten gepackt, um dieser zähen Story noch schnell ein klärendes Showdown zu geben. Also, man quält sich da durch die Kanäle von Venedig, begreift nicht so recht, was diese alberne Todesgondel mit dem Sarg drauf soll (okay, einziges Fortbewegungsmittel in Venedigs Kanälen...), schmunzelt ein wenig über die pseudo-böse, dennoch farblose Figur des Professor Mandra, schüttelt ein wenig den Kopf über das erneute Sektengehabe für einen Dämon, der mal wieder nicht aktiv wird, gähnt ein wenig bei der Verfolgung der Fieslinge und klatscht müde Applaus, wenn John dann in kürzester Zeit mal wieder mit links, aber möglichst hektisch die ganze Geschichte ins Reine bringt. Anschliessend pfeffert man das Heft in die Ecke und fragt sich, was denn jetzt wieder alles sollte ... es geht doch wirklich besser !


Besonderheiten:
Es tut mir leid, ich kann mich entsinnen daß es eine ganze Menge sprachlicher Ausrutscher und auch einige Ungereimtheiten in der Handlung gab, dennoch war ich nicht mehr gewillt, die entsprechenden Stellen rauszusuchen, nachdem ich die letzten Zeilen dieses Armutszeugnisses gelesen hatte ...
Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage als Nr. 33 mit dem gleichen Titelbild


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Nun, es basiert soweit auf der Geschichte. Dieses weissliche Geistwesen soll wohl Professor Mandra sein. Ist halt nichst Besonderes, wenn man es genau nimmt, auch wenn es nicht so schlampig wie so manch anderes Bild aus jener Zeit gezeichnet ist ...


Coverbewertung:
1 Kreuz

Rezension von Easy:


Kurzbeschreibung:
Professor Mandra ist der Hüter des Goldenen Löwen, einem in Gold gegossenen, untoten Tyrannen. Für ihn holt er acht Mädchen als Opfer. Ein weiteres Mädchen wird im Kanal von Venedig ertränkt. Bill und Sheila, die Urlaub in Venedig machen, finden die Leiche und verständigen John. In der Zwischenzeit entführt Professor Mandra jedoch Sheila. In dem geheimen Versteck zerstört John die Statue des Goldenen Löwen. Professor Mandra richtet sich selbst, als er seine Niederlage erkennt.


Meinung:
Ein etwas besserer Roman, wenn auch bei weitem noch kein Meisterwerk. Dafür ist der Endgegner einfach zu lachhaft: Eine Statue, die sich selbst gar nicht wehren kann. Und Professor Mandra ist wie ein verrückter Wissenschaftler, der sich viel zu sehr von seinen Gefühlen leiten lässt. So ein Mensch führt keinen Geheimbund an, der ganz Venedig auf Trab hält. Dagegen sind die gedungenen Mörder der Sekte viel besser getroffen. Sie agieren wirklich wie ein Profi-Killer, die ihr Handwerk verstehen. Ein weiterer Lichtpunkt: Endlich wieder einmal ein Roman mit den Conollys. Auch wenn Sheila wieder nur die Opferrolle einnimmt, Bill bereichert das Geschehen doch enorm.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Verzweifelt sucht man die geisterhafte Gestalt des Covers auch im Roman. Ich denke, ohne diese weiße Gestalt würde das Cover sogar noch bedrohlicher wirken.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Vicente Ballestar gezeichnete Titelbild hat eine unglaubliche Ähnlichkeit mit dem John Sinclair Roman Nr. 79: