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Ein mächtiges Feuer loderte in der Mitte des Dorfplatzes. Züngelnder
Flammenschein fiel auf die Häuser, die sich wie schutzsuchend vor den
Felswänden duckten. Die alten Frauen tanzten im Kreis um das Feuer,
zum wilden Rhythmus der Trommelschläge. Von einem Holzgesell floß
blutroter Wein aus großen Glasbehältern. Männer schlürften
den Wein aus Schläuchen. Ein eiserner Kessel wurde von tanzenden, kichernden
Dämonen umlagert. Mit Eisenbechern schöpften sie die brodelnde,
giftgrüne Flüssigkeit, um sie kochendheiß in sich
hineinzuschütten. Ein Ruf erscholl von dem flammendroten Thron, der
neben der Zisterne aufgebaut war. Die Dämonen verharrten, blickten zu
ihrem Gebieter empor. "Ein Fremder naht!" rief Behemoth, der Herrscher der
Dämonen, mit hohler Grabesstimme. Eine wachsbleiche Krone aus dünnen,
gekrümmten Fingerknochen umgab seinen kahlen Schädel. "Ich spüre
die Nähe des Unbekannten! Wer wird uns davor bewahren?" Sekundenlang
herrschte Schweigen. Dann schwebte eines der blaßhäutigen, glitschigen
Wesen auf den Thron zu. "Ich, mein Gebieter!" Behemoth gab zum
Einverständnis ein gnädiges Handzeichen. Eilig entfernte sich das
Wesen, daß den Körper eines jungen Mädchens besaß,
vom Dorfplatz. Der Herrscher der Dämonen gab den Befehl, das rauschende
Fest fortzusetzen...