Gespenster-Krimi Nr. 66: Die teuflischen Schädel
Irgendwann in der Nacht wurde Angie Dickson wach. Erschreckt schlug sie die
Augen auf und starrte in das Dunkel ihres Schlafzimmers. Mit angehaltenem
Atem blieb sie liegen. Lauschte. Das leise, abgehackte Lachen drang wie ein
Trompetenstoß an ihre Ohren. Angies Magen krampfte sich zusammen. Angst
überfiel sie. Das Lachen war nah. Die Person mußte sich direkt
vor ihr befinden - sogar an ihrem Bett sein. Plötzlich spürte sie
den Druck auf ihrer Brust. Angie wurde mit einem Mal klar, daß etwas
unheimliches geschehen sein mußte. Ihre Arme kamen unter der Bettdecke
hervor, fuhren über das Laken, ertasteten etwas Rundes, faßten
in Haare ... Ein Kopf! Auf ihrer Bettdecke lag ein Kopf!
von Jason Dark, erschienen am 17.12.1974, Titelbild: Josep Antonio Domingo
(JAD)
Rezension von
Easy:
Kurzbeschreibung:
Cyrrus Quant hat acht Schrumpfköpfe erschaffen und schickt sie auf Morde.
John, Bill und Dirk Cochran, der Freund einer Ermordeten, untersuchen die
Fälle und werden Zeugen eines weiteren Mordes. Während John den
mordenden Schädel mit dem Silberdolch tötet, hat sich Bill auf
die LKW-Ladefläche des flüchtenden Quant geworfen und ist ihm so
in sein Versteck gefolgt, wird dort jedoch von Quant überwältigt
und in einen Brunnenschacht geworfen. John und Dirk finden das Versteck,
und es gelingt ihnen, Quant zu überwältigen und Bill zu befreien.
Inzwischen sind die Köpfe jedoch selbstständig auf Beutezug gegangen
und in ein benachbartes Internat eingedrungen. John stellt die Köpfe
im Keller des Internats und bringt sie mit den restlichen Silberkugeln zur
Strecke.
Meinung:
Nach langer Zeit mal wieder ein wirklich spannender Roman. In dem gesamten
Roman findet man keine Ungereimtheiten oder Widersprüche. Zudem bringt
Bill Conolly mal wieder viel Abwechslung in die Geschichte, auch wenn er
beim Finale nicht teilnimmt. JD gelingt es hervorragend, die Schrumpfköpfe
bildreich darzustellen. Gerade die Beschreibung des Verstecks ist die bisher
stimmungsvollste Raumbeschreibung, die JD bis dato verwendet hatte. Auch
die Morde haben ihren erschreckend-schönen Splatter-Charakter. Teilweise
fühlt man sich an einige Kannibalen-Filme erinnert (obwohl das schon
einer derben Beleidigung gleichkommt). JD gelingt es hervorragend, in dem
Leser den Paranoia-Gedanken zu wecken, so dass man vor dem Einschlafen
klammheimlich das Zimmer mit den Blicken abtastet, ob nicht doch irgendwo
ein Schrumpfkopf sitzt. Toller Roman, spannend, jedoch leider ohne epischen
Charakter
Besonderheiten:
Erster Einsatz des Silberdolches
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Obwohl man im kompletten Roman vergeblich nach einer knapp bekleideten
Amazonas-Schönheit sucht, finde ich das Titelbild recht stimmungsvoll,
auch wenn Schrumpfköpfe noch nicht an Bäumen wachsen. Kein
Komplettreinfall.
Coverbewertung:
Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage von John Sinclair als Nr. 12
diesem Titelbild:
Auch in der vierten Auflage bekam der Roman ein neues Titelbild:
Ein weiterer Hinweis kommt von Bernd Frenz:
Das Titelbild des Gespenster-Krimis wurde auch schon auf dem Cover des spanischen
Comics Nr. 67 aus der Reihe "DOSSIER NEGRO" verwendet.
Der Baum mit den aufgespießten Köpfen vom Hintergrund dieses Motivs
war auch auf dem Cover des ebenfalls in Spanien erschienenen Comic-Magazins
"ESCORPION" Nr. 36 abgebildet: