Geister-Schocker Nr. 17: Des Satans Musketier
Unglücklicher, was hast du getan? Was dem Grab gehört, das muss
im Grabe bleiben. Kein Recht hat der Mensch, über die Schwelle des Todes
zurückzuholen, was sie hat überschritten. Was im Jenseits war,
das soll im Jenseits bleiben, denn dreifach Unheil bringt die Wiederkehr!
In früheren Zeiten versetzte der Schwarze Bracy, des Satans Musketier,
die Bevölkerung in Angst und Schrecken. Bis seinem grausigen Werk ein
Ende gesetzt und er besiegt wurde. Besiegt, aber nicht vernichtet. Und nun
ist die Zeit gekommen, dass der Dämon bei einer Satansmesse wieder zum
Leben erweckt werden soll!
von Earl Warren, erschienen im Juni 2004, Titelbild: R.S. Lonati
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Eine Satanssekte unter der Führung des teuflischen Magus' Gustave Goncourd
beschwört des Satans Musketier, Armand Bracy, auch bekannt als Schwarzer
Bracy. Der Dämon soll den Mitgliedern der Sekte ihre Wünsche
erfüllen; als Gegenleistung wollen sie dem Bösen dienen. Doch wie
so oft werden die Sektierer betrogen - ihre Wünsche werden zwar
erfüllt, jedoch anders als erhofft:
- die Studenten Jo Couteaux und Henri Defarge wollen die bestehenden
Verhältnisse in Frankreich ändern und eine bedeutende Rolle spielen.
Was darin endet, dass die beiden in der Psychiatrie landen und wegen ihrer
reichen und geachteten Eltern nur die besten Ärzte bekommen.
- der Boxer Pierre Froissart will einen entscheidenden Kampf gewinnen. In
dessen Verlauf tötet der Schwarze Bracy seinen Gegner. Nun ist Froissart
zwar der Gewinner, doch der Titel wird ihm wieder aberkannt und er wird
lebenslang aus der Boxvereinigung gesperrt.
- der Bankier und Kunstsammler Montespan will unbedingt die Mona Lisa besitzen.
Auch dieser Wunsch wird gewährt, doch danach gibt ihm der Schwarze Bracy
nur noch zwei Stunden zu leben.
- die Hausfrau Carole Lombard möchte eine schöne Königin in
einem Reich voller Untertanen sein. Dafür wird sie vom Schwarzen Bracy
getötet und regiert in der Hölle über Volk von dämonischen
Termiten.
- der Gangster Raoul Lamarchais möchte seine vier größten
Widersacher vernichtet sehen. Dies geschieht auch, doch aus dem Jenseits
tyrannisieren die vier Untoten den Gangster und treiben ihn in den
Wahnsinn.
- die talentlose Schauspielerin Nanette Murat will ihre Cousine Monique tot
sehen, weil sie diese für ihre Tugenden hasst und ihr Vermögen
erben will und wird dafür - wie die Krankenschwester Bernadette - zu
einer Vampirin, die in den Diensten Goncourds steht.
Und das, obwohl Nanettes Wunsch noch gar nicht erfüllt wurde, denn der
Polizist Jean Dubois, der schon Erfahrungen mit dem Bösen gemacht hat,
als er gegen einen Werwolf gekämpft hat, stellt sich mit der
Unterstützung Moniques dem Magus Goncourd und seiner Helferin Nadine
Ney entgegen.
Auf dem Weg zu einem Kloster, in dem ein mit Jean befreundeter Mönch
lebt, werden Dubois und Monique in eine fremde Dimension gesogen. Hier werden
sie von Nadine und Nanette angegriffen, doch sie können die beiden
Blutsaugerinnen mit einem Kreuz so irritieren, dass sie von einer
fleischfressenden Pflanze dieser Welt getötet werden. Dann taucht der
Schwarze Bracy auf, und mit einem gezielten Silberkugelschuss auf seinen
Schädel kann Jean Dubois den Dämon vernichten. Dadurch geraten
die beiden wieder in die normale Welt.
Meinung:
Wie schon beim Geister-Schocker
Band 11 Der magische
Schrumpfkopf' war hier für mich in den in den ersten beiden Dritteln
des Romans vor allem die Frage interessant, was sich die Satansdiener
gewünscht haben und wie sie vom Schwarzen Bracy hereingelegt wurden.
Der Rest des Romans war solide Gruselkost, die angenehm zu lesen war, aber
auch nicht besonders aus der Masse herausragend. Ein wenig gestört hat
mich, dass plötzlich gegen Ende die Humor-Keule rausgeholt wurde und
Monique auf der Flucht ins Kloster unbedingt noch eine Dreiviertelstunde
Koffer packen musste, um den Mönchen zu gefallen. Das wirkte einfach
zu aufgesetzt, da es ansonsten im ganzen Roman keinen Humor gab. Der zweite
störende Punkt war der Handlungsort Père Lachaise. Ich habe nicht
nachgezählt, wie oft der berühmte Friedhof in Paris erwähnt
wurde (wahlweise als Cimetière Père Lachaise' oder als
Friedhof Père Lachaise'), aber er wurde kein einziges Mal richtig
geschrieben. Entweder mit falschem Accent oder ganz ohne
Besonderheiten:
Jean Dubois 1.
Dieser Roman erschien erstmals am 25.04.1983 als Gespenster-Krimi
Band
502.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein wirklich gruseliges Cover. Auch wenn der Schwarze Bracy nicht kopflos
ist und einen Skelettschädel besitzt. Wie der Titel, so suggeriert auch
dieses Bild einen Mantel-und-Degen-Roman, was er zum Glück nicht ist.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis kommt von Michael Schick:
Das Titelbild wurde ebenfalls für den Larry Brent Roman Nr. 95
verwendet.