Geister-Schocker Hörspiel Nr. 17: Der Achtbeinige Tod
Kurz nach dem Absturz eines Meteors häufen sich im Brasilianischen Dschungel
unerklärliche Vorfälle. Menschen verschwinden spurlos oder werden
grausam entstellt aufgefunden. Die Einheimischen glauben, der Sendebote Gottes
sei auf die Erde gekommen, um grausame Rache für die Verfehlungen der
Ungläubigen zu üben. Doch was genau steckt tatsächlich hinter
der Sache? Als erneut eine Expeditionsgruppe vermisst wird, schaltet sich
das Militär ein und beginnt eine großflächige Suchaktion.
Kurze Zeit später scheint man der Lösung bereits sehr nah, und
dem Rätsel auf der Spur, als sich Dinge ereignen, die alle bisherigen
Vorstellungen in den Schatten stellen. Ohne jegliche Vorwarnung bricht
unbeschreibliches Grauen über die Soldaten herein.
Ein Hörspiel nach einem
Roman
von Wolfgang Hohlbein, Titelbild: Pujolar
ISBN 978-3-940812-74-2
Erscheinungsdatum 15.04.2011
Länge (18 Tracks): 56.18 Min
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Brasilien, Südamerika
Der Geheimdienstoffizier Rodriguez soll mit Hauptmann Perez und seiner Einheit
Soldaten einige Banditen im brasilianischen Dschungel festnehmen. Was sie
finden sind jedoch lediglich die schrecklich zugerichteten Leichen der
Männer. Es sind allerdings keine Menschen, die die Banditen getötet
haben. Riesige Spinnen sind für den Tod der Männer verantwortlich.
Hängt der Riesenwuchs der Tiere mit dem Absturz eines Killersatelliten
über dem Mato Grosso zusammen? Auch die Bewohner einer Farm bekommen
das Grauen am eigenen Leib zu spüren. Doch die Riesenspinnen reagieren
keineswegs wie gewöhnliche Tiere, sondern scheinen von einer unbekannten
Macht gesteuert zu werden. Entspricht die Legende der Eingeborenen, die von
einem Gesandten der Götter namens Arachno handelt, der Wahrheit?
Meinung:
In mehrerer Hinsicht wieder ein absolutes Highlight der Reihe. "Der achtbeinige
Tod" ist nicht nur die zweite Vertonung eines Heftromans aus der Feder von
Wolfgang Hohlbein, sondern auch das erste Hörspiel der Reihe, das in
das Subgenre Tierhorror fällt. Dass es sich hierbei ausgerechnet um
Spinnen handelt, dürfte für viele Hörer ein zusätzlicher
Graus sein. Zwar völlig zu unrecht, aber das steht schließlich
auf einem anderen Blatt. Die dem Hörspiel zugrunde liegende Geschichte
basiert auf einem Heftroman aus der Reihe GESPENSTER-KRIMI, in der sich damals
ein junger Autor namens Wolfgang Hohlbein seine ersten Sporen verdiente.
Markus Winter hielt sich bei der dramaturgischen Umsetzung des Romans in
ein hörspielgerechtes Drehbuch sehr dicht an die literarische Vorlage.
Zum Glück, denn so kommt der Hörer in den Genuss eines Stückes
unverfälschter Gruselkost aus der Feder eines der meistgelesenen
Fantasy-Autoren weltweit. Die Story ist dabei so einfach, wie wirkungsvoll
und originell. Ganz im Stil diverser Monster-Filme, in denen vor Atombomben
und Umweltverschmutzung gewarnt wird, entsteht das Grauen im Hörspiel
durch einen Killersatelliten, der aus einer gewöhnlichen Vogelspinne
eine intelligente Bestie macht. Die Spinnen kommen in jeglicher
Größenordnung vor und wurden sehr effektiv in Szene gesetzt, so
dass empfindlichen Gemüter die Haare zu Berge stehen werden. Karlheinz
Tafel überzeugt einmal mehr als versierter Erzähler. Die Hauptrollen
werden von Reent Reins (Hautpmann Perez) und Bernd Vollbrecht (Rodriguez)
gespielt, die in Sachen Hörspiel zu recht als absolute Vollprofis gelten.
Patrick Bach ist in seiner unbekümmerten, jungenhaften Art die
Idealbesetzung für den draufgängerischen Miguel. Udo Schenk muss
erneut als Bösewicht herhalten, doch er macht seine Sache einfach gut,
und allein sein wahnsinniges Lachen sorgt immer wieder für Gänsehaut.
In weiteren Rollen sind Silke Haupt, Boris Tessmann, Thomas Danneberg und
viele andere mehr zu hören. Jede Nebenrolle wurde hochkarätig besetzt.
Musikalisch überzeugt das Hörspiel mit sehr stimmungsvollen
Stücken, die im Zusammenspiel mit der authentischen Geräuschkulisse
für die optimale Dschungelatmosphäre sorgen. Leider wirkt die
Geschichte insgesamt sehr gehetzt, und so schnell wie die Story ins Rollen
kommt, so schnell ist sie auch wieder vorbei.
Fazit: Nichts für Arachnophobiker! Ein frühes Werk vom Bestseller-Autor
Wolfgang Hohlbein als atmosphärisches Gruselhörspiel mit
großartigen Sprechern und tollen Effekten.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Booklet bietet wieder Extras satt. Hintergrundinfos und jede Menge
Bildmaterial machen aus dem Begleitheft eine unterhaltsame Lektüre.
Lediglich bei der Coverillustration von Pujolar müssen Abstriche gemacht
werden, denn zumindest die kleinen Spinnen auf dem Mann und auf den
Blättern um ihn herum, sehen eher wie missglückte Käfer, als
wie Arachniden aus.
Coverbewertung:
Erzähler |
Karlheinz Tafel |
Hauptmann Perez |
Reent Reins |
Rodriguez |
Bernd Vollbrecht |
Arachne |
Udo Schenk |
Joan |
Silke Haupt |
Miguel |
Patrick Bach |
Jose |
Boris Tessmann |
Helena |
Sylvie Nogler |
Medizinmann |
Thomas Danneberg |
Gouverneur |
Walter Gontermann |
Dr. Solaris |
Friedrich Schoenfelder |
Juan |
Nikolas Käfig |
Pablo |
Peter Niemeyer |
Manuel |
Oliver Böttcher |
Sterbender Bandit + Diener Arachnos |
Oliver Baumann |