Geister-Schocker Hörspiel Nr. 16: Ein Toter kehrt zurück
Eisige Luft wehte Celia Holborn ins Gesicht und ließ sie frösteln.
Langsamen Schrittes verließ sie, als erste der Trauergäste, den
kleinen, verwahrlosten Friedhof. Urplötzlich zuckte sie zusammen. War
da nicht ein Geräusch gewesen? Bedächtig drehte sie ihren Körper
in Richtung des wild wuchernden Busches, von dem der Laut gekommen war. Da
war doch jemand. Sie erschrak, als sich eine mit Erde bedeckte, halb verwest
Hand aus dem Halbdunkel schälte. Ihr Schrei zerriss die Stille. Vor
ihr stand ein Toter. Mit dämonisch funkelnden Augen starrte er sie an,
dann setzte sich die unheimliche Gestalt Bewegung und kam mit schwankenden
Schritten auf sie zu ...
Ein Hörspiel nach einem
Roman
von Richard Wunderer, Titelbild: Ugurcan Yüce
ISBN 978-3-940812-72-8
Erscheinungsdatum 11.03.2011
Länge (16 Tracks): 54.18 Min
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der Schauspieler Jack Shilby ist tot, doch auf der Beerdigung erscheint er
seinen Hinterbliebenen und schwört seinem Mörder, den er in seiner
Familie wähnt, bittere Rache. Sein Bruder Earl Holborn soll ihm bei
der Tätersuche helfen, immerhin ist der Schriftsteller der einzige,
der zu keinem Mord fähig ist und der kein Motiv hat. Doch die Zeit
läuft gegen Earl Holborn und so beginnt Jack Shilby mit einer
erbarmungslosen Mordserie ...
Meinung:
Ein fast schon klassischer Gruselkrimi, dem ein Roman von Bob Collins, alias
Andrew Hathaway (RICK MASTERS), alias Richard Wunderer, zugrunde liegt. Wunderer
hat seine Gruselromane gerne mit Krimi-Elementen angereichert, und dass ist
ihm auch in diesem Fall vortrefflich gelungen. Für das Skript und die
Regie ist Markus Winter verantwortlich, der mit dieser Arbeit eines der besten
Hörspiele der Reihe ablieferte. Völlig unverständlich, dass
er sich in den Produktionsnotizen für diese eher ruhige und
ungewöhnliche Folge entschuldigt. Gerade die Suche nach dem Täter
und die großartige Leistung der Sprecher machen den Reiz dieses
Hörspiels aus. Andreas von der Meden (Earl Holborn), Oliver Böttcher
(Jack Shilby), Debora Weigert (Celia Holborn) und Marie Bierstedt (Martha
Shilby) gehen in ihren Rollen regelrecht auf und erwecken ihre jeweiligen
Charaktere plastisch zum Leben. Als raubeiniger Polizeiinspektor ist dieses
Mal Udo Schenk zu hören, der endlich wieder einen rechtschaffenden Charakter
spielen darf. Die Spannung baut sich leise und dezent auf, immer wieder gipfelnd
in drastischen Schockmomenten, in denen sich Jack Shilby einem vermeintlichen
Mörder entledigt. Die Musik ist wirkungsvoll auf die Handlung abgestimmt
und wechselt zwischen lauten, dramatischen Stücken und leisen Klängen,
die die subtile Spannung fördern. Ein erstklassiges Gruselhörspiel
mit einer gefälligen Länge von gut 50 Minuten.
Fazit: Ein klassischer Gruselkrimi mit Top-Sprechern und einem
atmosphärischen Soundtrack. Großartig!
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Coverillustration von Ugurcan Yüce könnte treffender kaum sein.
Dabei hätte sie beinahe das erste CHRISTOPHER SCHWARZ-Hörspiel
geziert, das letztendlich von der Hörfabrik produziert wurde. In Punkto
Booklet-Gestaltung hat der GEISTER-SCHOCKER immer noch die Nase vorn. Egal
ob es um Sprecher-Vitae, Produktionsnotizen, Hintergrundberichte oder
Künstler- und Autorenportraits geht, hier können sich viele Labels
eine Scheibe abschneiden.
Coverbewertung:
Erzähler |
Karlheinz Tafel |
Earl Holborn |
Andreas von der Meden |
Celia Holborn |
Debora Weigert |
Jack Shilby |
Oliver Böttcher |
Martha Shilby |
Marie Bierstedt |
Inspektor Hacker |
Udo Schenk |
Daniel |
Patrick Bach |
Joseph Holborn |
Friedrich Schoenfelder |
Mrs. Dobbs |
Sylvie Nogler |
Art Glismond |
Jannik Endemann |
Sargträger
|
- Reent Reins
- Werner Peters |
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Die Frau vom Vordergrund dieses Motivs stammt ursprünglich vom Titelbild
des im Juli 2002 erschienenen Gespenster Geschichten-Comics Nr. 1462 "Flucht
ins Verderben" von Bastei. Der Hintergrund sah dort allerdings ganz anders
aus: