Geister-Schocker Hörspiel Nr. 8: See des Grauens
In Schottland geht das Grauen um. Der Familien-Clan der Abernathys ist Opfer
eines jahrhundertealten, blutigen Fluches. Sobald die Dudelsackmusik erklingt,
sind sie gezwungen dem magischen Ruf zum See zu folgen. Dort wartet das Grauen
auf sie. Doch handelt es sich hier wirklich um einen Fluch oder stecken andere
Gründe dahinter? Die junge Studentin Sheila versucht, dem Geheimnis
auf die Spur zu kommen. Doch als das erste Mitglied des Clans vor ihren Augen
zu Staub zerfällt, muss sie erkennen, dass die Mächte der Finsternis
stärker sind als sie.
Ein Hörspiel nach einem
Roman von Earl
Warren, Titelbild: Ugurcan Yüce
ISBN 978-3-940812-45-2
Erscheinungsdatum 07.05.2010
Länge (24 Tracks): 59.20 Min
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Die Studentin Sheila MacKenzie besucht in Schottland ihre Freundin Linda
Abernathy auf dem Anwesen der Familie. Doch die junge Frau hat sich einen
denkbar schlechten Zeitpunkt für ihre Stippvisite ausgesucht, denn am
selben Abend beginnen die sogenannten "Nächte des Schreckens". Auf dem
Clan der Abernathys liegt seit Jahrhunderten ein Fluch. Immer wenn die
Dudelsackmusik des Hexers Edgar Canmore erklingt muss eines der
Familienmitglieder dem magischen Zwang folgen und geht in den nahegelegenen
See des Grauens. Dort zerfällt einer von Lindas Angehörigen vor
den Augen der entsetzten Sheila zu Staub. Doch das ist erst der Beginn einer
Kette grauenhafter Ereignisse, denn im See treibt eine grauenerregende
Seeschlange ihr Unwesen
Meinung:
Der neuen GEISTER-SCHOCKER-Folge liegt wieder einmal ein Roman des Autors
Walter Appel, alias Earl Warren, zugrunde. Der Roman erschien erstmals im
Jahr 1976 als Band
155 der Heftromanreihe VAMPIR-HORROR-ROMAN unter dem Titel "Die Seeschlange".
Für die Hörspieladaption entschied man sich letztendlich für
den treffenderen Namen "Der See des Grauens". Außerdem wurde die Handlung
von Markus Winter ein wenig entstaubt und dramaturgisch aufgepeppt. Die
Hauptfigur wurde in einen weiblichen Protagonisten umgeschrieben, um das
gängige Heftromanklischee vom schwachen Geschlecht zu entkräften.
Auf einen allwissenden Erzähler wurde verzichtet, was der Geschichte
Tempo und Dichte verleiht. Bert Stevens ist ein absolut überzeugender
Bösewicht und Alexandra Schalaudek stellt eine sympathische Heldin dar.
Genial auch Walter Gontermann als phlegmatischer Diener Ewan. In weiteren
Rollen hört man Jürg Löw, Karlheinz Tafel (Sir James lässt
grüßen), Hildegard Meier, Daniela Wutte, Elke Bludau und Michael
Che Koch (DIE HEXERIN). Die Geschichte ist sehr viel abgehobener und
fantastischer als noch in den vorrangegangen Folgen, die eher den klassischen
Grusel verkörperten. Der Plot um Seeschlangen, Nixen und hypnotische
Dudelsackmusik dürfte nicht jedermanns Fall sein, doch wer sich von
der Geschichte einfach tragen lässt und bereits Gefallen an der Gruselserie
von H.G. Francis gefunden hat, der wird auch mit diesem Hörspiel bestens
bedient werden. Hinzu kommt eine fulminante Soundkulisse. Eine düstere,
unheilvolle Musik und filmreife Effekte reißen den Hörer mit in
eine trashig-bunte Gruselwelt.
Fazit: Ein Fest für alle Gruselfans. Ein fantastisches Hörspiel
mit einem abgedrehten Plot der erstklassig in Szene gesetzt wurde.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das kunstvolle und detaillierte Titelbild des türkischen Zeichners Ugurcan
Yüce harmoniert perfekt mit dem grellen Layout, das die Serie so einzigartig
macht. Auch das Booklet strotzt nur so vor Extras: Personenglossar,
Darstellerinfos, Hintergrundmaterial und Interview-Auszüge.
Coverbewertung:
Sheila MacKenzie |
Alexandra Schalaudek |
Walter Abernathy |
Jürg Löw |
Lord Philipp Abernathy |
Karlheinz Tafel |
Lady Anna Abernathy |
Hildegard Meier |
Steven Abenathy |
Michael Che Koch |
Finnegan Abernathy |
Sascha Schiffbauer |
Linda Abernathy |
Daniella Wutte |
Edgar Canmore |
Bert Stevens |
Ewan |
Walter Gontermann |
Lillian |
Elke Bludau |
Die Söhne des Murdoch Abernathy
|
- Richard Hucke
- Oliver Baumann
- Tom Linden |
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Monster aus dem See war seitenverkehrt auch auf dem Titelbild des
Geister-Schocker Sonderbands Nr. 5 zu sehen:
Und dessen Titelbild-Motiv stammt ursprünglich vom Comic-Magazin
Gespenster-Geschichten Spezial Sammlerausgabe Nr. 1027 "... denn das Grauen
ist unter uns". Deshalb war das See-Monster hier natürlich ebenfalls
abgebildet:
Das kenternde Boot mit dem jungen Paar dagegen ist vom Titelbild der Professor
Zamorra Liebhaber-Edition Nr. 36 entliehen:
Dieses Motiv wiederum stammt eigentlich ursprünglich vom Titelbild des
Gespenster-Geschichten Comics Nr. 899 "Die Krieger vom Gespensterschiff":