Geister-Schocker Hörspiel Nr. 2: Spuk im Klippenhaus
In der Nähe von Lüneburg gerät ein junges Ehepaar in ein heftiges
Unwetter, als pötzlich ihr Wagen streikt. Sie scheinen Glück zu
haben, denn sie entdecken, verborgen hinter Bäumen und Sträuchern,
ein Haus auf der Klippe, in dem sie verzweifelt Unterschlupf vor dem Unwetter
suchen. Zuerst erleichtert, dem heftigen Unwetter entkommen zu sein, stellen
sie nach kurzer Zeit fest, dass das Haus ein schreckliches Geheimnis verbirgt
und ihr Leben bedroht ...
Ein Hörspiel nach einer Idee von Thomas Tippner, Titelbild: Ugurcan
Yüce
ISBN 978-3-940812-37-7
Erscheinungsdatum 10.04.2009 (27.03.2009 bei der
Romantruhe direkt)
Länge (17 Tracks): 45.37 Min
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(3,58 Minuten, 3,64 Mb)
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Mitten in der Nacht, bei strömendem Regen, bleibt der Wagen von Johanna
und Henning stehen. Henning versucht bei einem nahegelegenen Pensionat Hilfe
zu holen, wird aber von dem Portier schroff zurückgewiesen. Das junge
Pärchen findet sich gerade mit der Vorstellung ab, die Nacht im Auto
zu verbringen, als sie Schreie vom nahen See hören. Sie entdecken ein
Boot, das bei dem Unwetter auf dem aufgewühlten Gewässer schlingert,
doch sie können den Insassen nicht zu Hilfe eilen. Als sie erneut in
dem alten Klippenhaus um Hilfe bitten, erbarmt sich der Portier dem
durchnässten Paar und bietet ihnen eine Unterkunft an. Johanna und Henning
atmen auf, nicht ahnend, dass der wahre Schrecken noch auf sie lauert und
diese Nacht ihr Leben für immer verändern wird
Meinung:
Erinnerte Folge 1 der neuen
Hörspielreihe GEISTER-SCHOCKER noch an eine gelungene Mischung aus LARRY
BRENT und der GRUSELSERIE von H.G. Francis, so könnte das vorliegende
Hörspiel hervorragend als inoffizielle Fortsetzung der zuletzt genannten
Reihe durchgehen. "Spuk im Klippenhaus" basiert nicht auf einem Gruselroman,
sondern erzählt eine, von Thomas Tippner, frei erfundene Geschichte,
die als Hommage der 4. Folge der GRUSELSERIE gedacht ist. "Das Schloß
des Grauens" wird von Henning (Andreas von der Meden) sogar in einem Scherz
namentlich erwähnt, und genau, wie in der alten EUROPA-Folge, so
verschlägt es auch in diesem Geister-Schocker ein junges Pärchen
bei einem heftigen Unwetter in ein unheimliches Gemäuer, das ein
düsteres Geheimnis birgt. In beiden Fällen wird die männliche
Hauptperson von Andreas von der Meden verkörpert, der sehr lässig
herüberkommt. Der Part der weiblichen Hauptfigur wurde dieses Mal von
Heidi Schaffrath übernommen, die als Larry Brents Kollegin Morna Ulbrandson
Hörspielgeschichte schrieb. Im Gegensatz zu der ersten Folge geht es
in diesem Hörspiel weit weniger brutal zu. Tippner setzte mehr auf
Atmosphäre und das typische EUROPA-Feeling, das in diesem Hörspiel
hervorragend zum Tragen kommt. Auch in der Namensgebung hat sich Thomas Tippner
von dem EUROPA-Original inspirieren lassen. Dort wird der Portier Wagner
von Ernst von Klippstein gesprochen. In dem vorliegenden Hörspiel
heißt der Portier selbst Klippstein, gesprochen allerdings von Klaus
Nägelein, der eine grandiose Darbietung zum Besten gibt. Die klassische
Gespenstergeschichte ist ein düsteres Kammerspiel, in dem gerade mal
vier Sprecher zu Wort kommen, deren Arbeit ist allerdings enorm. Neben Heidi
Schaffrath, Andreas von der Meden und Klaus Nägelein ist noch Robert
Rausch mit von der Partie, der, im Gegensatz zu seinen Kollegen, nicht ganz
so viel Hörspielerfahrung hat, aber eine glänzende Leistung erbracht
hat.
Allerdings ist die Bezeichnung "Hörspiel für Erwachsene" nicht
mehr unbedingt gerechtfertigt, denn in der Folge gibt es keine
anstößigen Inhalte, die eine Freigabe ab 12 Jahren verbieten
würden. Zumal das Intro auch nicht gerade passend für ein
Erwachsenenhörspiel ist. Dass die Geschichte auch nicht so stark zu
fesseln versteht, wie die Vampirgeschichte in
Folge 1 liegt wohl in erster Linie
an der Vorhersehbarkeit der Ereignisse. Wer die Hinweise auf das
EUROPA-Hörspiel versteht, wird schon nach den ersten Minuten wissen,
wie der Hase läuft, und auch im Laufe der Handlung gibt es so gut wie
keine überraschenden Wendungen. Oftmals werden spannende Momente durch
lange Dialoge und Albernheiten zerredet. Die Flachsereien treffen zwar genau
den Nerv der GRUSELSERIE von H.G. Francis, doch auch hier waren die
Blödeleien häufig unangebracht und störend. Die Effekte und
die Geräuschkulisse hingegen sind wirklich enorm und versetzen den
Hörer mitten hinein in ein heftiges Sommergewitter, das besonders über
Kopfhörer sehr beeindruckend klingt. Für den düsteren, klangvollen
Soundtrack ist Tom Steinbrecher verantwortlich, der das Geschehen, trotz
der oben genannten Schwächen unheimlich zu gestalten vermag.
Fazit: Mit diesem GEISTER-SCHOCKER zollt Romantruhe einer der kultigsten
Hörspielreihen von EUROPA einen großartigen Tribut. Die fantastischen
Sprecher sind bester Laune und die Soundkulisse ist grandios. Die Story hingegen
ist eher eine seichte Gruselgeschichte für Kinder und Jugendliche, ohne
überraschende Wendungen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Coverillustration ist treffend zur Story und vermittelt einen passenden,
ersten Eindruck. Nur das entsetzte Paar im Vordergrund sieht ein wenig altmodisch
und hölzern aus.
Coverbewertung:
Johanna |
Heidi Schaffrath |
Henning |
Andreas von der Meden |
Portier |
Klaus Nägelen |
Mann |
Robert Rausch |
Die Romantruhe änderte mit Folge 3 das Design der Hörspiele. Um
den Sammlern ein einheitliches Aussehen ihrer Sammlung garantieren zu
können sendete sie ihren Abonnenten für die Folgen 1 und 2 ein
neues Cover, sowie ein neues Inlay zu. Und so sah die Folge vor der
Designänderung aus: