John Sinclair TB Nr. 292: Aibon-Teufel
Wer in dem kleinen schottischen Ort Kinnaird starb, der erhielt eine besondere
Beerdigung. Die Leiche mit dem Sarg wurde in das Grab hinabgelassen, und
dann, wenn die Trauergäste verschwunden waren, ging ein naher Verwandter
los, holte die Leiche wieder aus dem Sarg hervor und schaffte sie in den
nahen Wald, wo jemand lauerte, der auf dieses Opfer wartete. Es war der
Aibon-Teufel! Über lange Jahre war diese Beerdigungszeremonie Bestandteil
des Dorflebens, bis plötzlich Carlotta, das Vogelmädchen, auf einem
ihrer Flüge eine Tote im Wald entdeckte und sie dem Aibon-Teufel wegnahm.
Von diesem Zeitpunkt an hatte er einen neuen Gegner - mich, John Sinclair
...
von Jason Dark, erschienen im August 2005, Titelbild: Nordstrand
Rezension von
Myxin:
Kurzbeschreibung:
In dem kleinen Dorf Kinnaird in der Nähe von Dundee stirbt Liane Holbrook.
Ihr Mann muss ihr versprechen, sie nach ihrem Tod in den Wald zu legen. Dort
soll sie der Aibon-Teufel holen. Dies wird in dem Dorf schon immer so
praktiziert. In der Nähe von Kinnaird liegt Dundee, wo Maxine Wells
und Carlotta leben. John ist gerade bei ihnen zu Besuch. Bei einem
nächtlichen Ausflug findet Carlotta die Leiche. Der Aibon-Teufel, ein
Wesen das in etwa so aussieht wie ein Gorilla, will sich die Leiche gerade
holen. Carlotta nimmt die Leiche mit und bringt sie zu John und Maxine. Die
machen Fotos von der Leiche und gehen damit nach Kinnaird, sie wollen
herausfinden, warum die Frau im Baum lag. Sie finden den Namen heraus, und
machen sich auf den Weg zum Witwer. Dieser erzählt ihnen nach kurzer
Auseinandersetzung vom Aibon-Teufel. John beschließt, diesen zu vernichten.
Dazu legt er sich in den Baum, wo die Leiche lag um das Monster anzulocken.
Es kommt zur Auseinandersetzung, aber das Ungeheuer kann entkommen. John,
Maxine und Carlotta kehren zurück zu Harold Holbrook. Carlotta bleibt
im Wagen. Als John und Maxine das Haus wieder verlassen, ist der Wagen leer.
Carlotta hatte einen Schrei gehört und war diesem gefolgt. Sie entdeckt
drei Männer die eine alte Frau umbringen wollen, um sie dem Aibon-Teufel
als Ersatz anbieten. Carlotta kann den Mord verhindern und flieht vor den
Männern auf die Dächer, wo sie nicht gesehen wird. Sie informiert
John und Max. Die alte Frau wird wieder nach Hause gebracht und sie bleiben
bei ihr. Während John das Haus durchsucht und Max bei Edna Randall bleibt,
verschwindet Carlotta ein zweites Mal. Sie fliegt zu Harold Holbrook. Dort
sind bereits die drei Männer. Sie machen Holbrook für alles
verantwortlich und stechen ihn nieder. Dann wollen sie Carlotta suchen und
lassen Holbrook liegen. Die verbindet den für tot gehaltenen Holbrook
und ruft danach John übers Handy an und erzählt ihm alles. Als
sie das Gelände überblickt, bemerkt sie den Aibon-Teufel, der sich
auf das Dorf zubewegt. Einer der Männer kommt unterdessen bei Edna Randall
an. Dort schlägt John in nieder und fesselt ihn. Er setzt ihn in den
Sessel und wartet auf die anderen beiden, wobei der Gefesselte den Lockvogel
übernimmt. Es kommt zum Kampf zwischen den drei Männern. Einen
erledigt John schießt einem der Männer eine Kugel in die Hüfte.
Der letzte, mit einer Schrotflinte bewaffnet, versucht John zu erschießen,
tötet dabei aber seinen gefesselten Kumpel. Dies schockiert ihn so sehr,
das er den Widerstand aufgibt. In der Zwischenzeit erreichen sowohl Carlotta,
der Aibon-Teufel als auch sechs Männer mit Fackeln Edna Randalls Haus.
John benutzt die Leiche des Mannes als Köder für den Aibon-Teufel.
Dann schießt er ihm zwei Silberkugeln direkt in die Augen. Doch der
Aibon-Teufel vergeht erst als die Männer mit den Fackeln ihn anzünden.
Der Fall ist gelöst.
Meinung:
Insgesamt flüssig zu lesen und auch nicht unspannend, obwohl ich eigentlich
Carlotta nicht wirklich mag. Aber auch wieder ein paar nette Formulierungen
wie z.B. "Wir fühlten uns wie zwei Königskinder die nicht zusammen
kommen konnten." :-) Etwas seltsam formuliert, würde ich das nennen.
Was mir ebenfalls nicht gefallen hatte, war die Szene in der Carlotta die
Leiche vom Baum nimmt. Erst wird gesagt, das sie sehr intelligent und ihrem
Alter weit voraus ist, dann nimmt sie eine Leiche mit und verwischt so
sämtliche möglichen Spuren an einem potentiellen Tatort. Auch kann
sie sich kaum im Baum halten, aber als sie die Leiche mit einem Arm hält
nimmt sie mit der anderen Hand noch eine Taschenlampe. Wie soll das denn
gehen? Der Aibon-Teufel hat lange Krallen, schafft es aber nicht in den Baum
zu klettern. Später wird gesagt, das er mit diesen Krallen sogar
Hauswände herauf klettern kann. Auch finde ich John in der ganzen Geschichte
etwas gefühlskalt. Er schießt dem Aibon-Teufel direkt ins Auge,
benutzt Leichen als Köder und lässt Verwundete liegen, weil erst
der Fall gelöst werden muss. So gibt es drei statt vier Kreuzen.
Besonderheiten:
John und Maxine schlafen miteinader (wird angedeutet)
Nach dem Schädel des Zwillings jetzt auch Aibon im Taschenbuch
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Aibon-Teufel sieht aus wie eine Mischung aus Gorilla und Pirat. Die
Augenklappe wird im Roman nicht erwähnt. Insgesamt aber sehr stimmig
und zur Geschichte passend, so gebe ich hier vier Kreuze.
Coverbewertung:
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Das Vogelmädchen Carlotta entdeckt auf einem ihrer nächtlichen
Rundflüge eine Tote, die jemand in der Astgabel eines Baumes abgelegt
hat. Sie kann die Leiche noch gerade so davor bewahren von einer seltsamen
gorillaähnlichen Kreatur verspeist zu werden und schleppt die Leiche
zu Maxine und John, der sich eher zufällig auch gerade in Schottland
befindet. Die drei machen sich auf zu einem kleinen Ort in der Nähe
des Waldes und erfahren dort, dass die Bewohner schon seit Jahren ihre Toten
dieser Kreatur, die aus Aibon stammt, opfern. Das Monster ist nun natürlich
enttäuscht, dass ihm das Opfer vor der Nase weggeschnappt wurde und
will Ersatz. So müssen sich John und seine Freunde nicht nur vor dem
Aibon-Teufel in Acht nehmen, sondern auch noch vor drei aufgebrachten
Dörflern, die dem Monster gerne ein oder mehrere Ersatzopfer beschaffen
wollen. In einem recht blutigen Finale gelingt es John jedoch, die drei
Männer zu stoppen und den Aibon-Teufel zu vernichten. Hilfe erhält
er dabei sogar noch von einigen weiteren Dorfbewohnern, die endlich ihre
Angst überwinden konnten und die Kreatur mit Fackeln in Brand setzen.
Meinung:
Auch ich gehöre zu den Lesern, die das Vogelmädchen nicht gerade
mögen. Hier frage ich mich mal wieder, wie Carlotta es immer schafft
ihre Flügel zu verbergen und wer ihr sogar noch spezielle Kleidung
schneidert, wie es an einer Stelle erwähnt wird. Kann ja nur Maxine
sein, wenn keiner sonst von den Flügeln wissen darf. Naja, unabhängig
davon ist der Roman recht spannend und flüssig zu lesen. Originell ist
er allerdings nicht. Als Begründung für das Erscheinen des Wesens
wird nur mal wieder ganz schwammig davon gesprochen, das mal früher
in der Gegend Dämonen und Druiden gewohnt haben sollen. Am Anfang, als
die alte Frau, deren Leiche Carlotta später findet stirbt, scheint es
übrigens so, als wolle die Frau gerne der Kreatur geopfert werden, da
sie eins mit der Natur werden will und jahrelang geforscht hat und "hinter
die Kulissen" blicken konnte. Typische Jason Dark-Floskeln halt :-) Später
wird dann ja aber deutlich, dass dieser Fluch alle Toten trifft. Es wirkt
so als sollte die Geschichte erst in eine andere Richtung gehen, aber sowas
passiert ja öfters in den Romanen. Es stört diesmal beim Lesen
auch nicht weiter. Die Bewertung der Geschichte ist nicht ganz leicht, ich
entscheide mich aber sogar noch für drei Kreuze.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Eine schön düstere Fratze, so kann man sich den Aibon-Teufel
vorstellen.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In dem schottischen Dorf Kinnaird opfern die Bewohner ihre Leichen einem
Geschöpf, dem Aibon-Teufel, welcher die Toten als Nahrung braucht. John,
der bei Maxine Wells zu Besuch ist, wird auf den Fall aufmerksam, als Carlotta
von einem ihrer Ausflüge eine Leiche mitbringt. Da sie den Aibon-Teufel
außerdem leibhaftig gesehen hat, machen sich die drei Freunde auf den
Weg nach Kinnaird. Dort stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens. John
der sich im Wald umsieht macht schnell die Bekanntschaft mit dem Monster,
kann es aber nicht vernichten. Carlotta gelingt es derweil eine alte Frau
vor drei Männern retten, die sie töten wollten, um den Aibon-Teufel
zufrieden zustellen. Die drei Männer geben allerdings nicht auf und
statten der Frau zu Hause einen Besuch ab, wo sie von John erwartet werden,
der die drei Männer aufhält. Doch inzwischen hat der Hunger den
Aibon-Teufel in das Dorf getrieben. John stellt sich dem Monster und
schießt ihm Silberkugeln in die Augen, da erscheinen die Dorfbewohner
mit Fackeln und setzen den Teufel in Brand, wodurch das Monster verendet.
Meinung:
Aibon ist zur Zeit ja wieder groß im Kommen, doch leider tut sich im
Lande selber nichts. Auch dieser Roman bietet wenig neues. Dabei ist die
Idee, die Toten einem grauenhaften Leichenfresser zu opfern noch die originellste
Idee. Warum das Vieh allerdings aus Aibon stammen musste, bleibt auch nach
dem "Genuss" dieses Buches ungeklärt, denn weder macht John einen Ausflug
in dieses Land noch haben der Rote Ryan oder Guywano einen Auftritt. Ich
finde es zwar sehr erfrischend, dass der Rote Ryan nicht immer derjenige
ist, der mit seiner Zauberflöte alle aibonschen Dämonen zur Strecke
bringt, aber eine kleinen Auftritt dürfte er schon haben. Ebenso wie
Guywano der mittlerweile seit über 400 (!) Romanen in der Versenkung
verschwunden ist. Mittlerweile ist auch das Thema Aibon ziemlich ausgelutscht.
Der Hammer kommt aber als John ganz nebenbei feststellt, dass er Aibon gar
nicht für das Fegefeuer hält, sondern andere Dimensionen in denen
die gefallenen Engel hausen. Dass Carlotta und Maxine in der Geschichte
mitspielen trägt dazu bei, dass der Spannungspegel weiter sinkt, das
Highlight dabei ist nur, dass sich John und Maxine näherkommen, aber
dann trotzdem getrennt schlafen. So sehr wird John von einer Leiche aus dem
Konzept gebracht, für einen Mann mit seiner Erfahrung schon erstaunlich.
Natürlich gibt es auch einen Fehler in der Logik, nämlich als Carlotta
im Baum die Leiche findet und die Taschenlampe anknipst, um zu sehen welche
Gestalt zu ihr hinaufklettert. Doch als sie den Aibon-Teufel sieht, steht
geschrieben, dass sie die Lampe nicht anhat und auch ohne Licht genug sehen
kann. Der Auftritt der drei Männer bietet auch keine Abwechslung. Flock
ist der durchschnittliche Klischee-Gangster, bei dessen Charakterisierung,
wenn man sie denn so nennen mag, man schon genervt die Augen verdreht. Insgesamt
ist die ganze Story auch ziemlich dünn für ein Taschenbuch. Hinzu
kommt, dass der Aibon-Teufel nocht nicht mal Gelegenheit hatte ein Mahl zu
sich zu nehmen oder ein Opfer zu finden. Weiterhin frage ich mich, wieso
John sich die Mühe gemacht hat, auf die Augen zu schießen, er
hat es vorher ja noch nicht mal versucht den Teufel mit einem Schuss in die
Brust oder den Kopf zu töten. Ein Buch, dass man nicht unbedingt gelesen
haben muss, auch nicht als Aibon-Fan, denn mehr als den Namen, hat das Vieh
nicht mit dem Lande gemein.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ganz nett, bis auf die Augenklappe sieht das Monster auch genauso aus. Besser
als die Heftromancover, die zur Zeit geboten werden, ist das Werk allemal.
Coverbewertung: