John Sinclair TB Nr. 288: Carlottas Kerker
John Sinclair TB Nr. 288: Carlottas Kerker


In ihrem weißen Kittel war sie die kühle, unnahbare Psychologin. Im String-Tanga allerdings war Carlotta Crane der heiße, lüsterne Traum zahlreicher Männer. Zusätzlich hatte ein TV-Sender mit ihr einen Deal abgeschlossen. Der Gewinner eines Glücksspiels durfte eine Nacht mit ihr verbringen. Drei Männer hatten bereits gewonnen. Doch als sie in ihr normales Leben zurückkehrten, waren sie nicht mehr dieselben. Sie alle hatten Carlottas Kerker erlebt und dort das Ungeheuerliche gesehen, das ihnen den Verstand raubte ...


von Jason Dark, erschienen im April 2005, Titelbild: Luis Royo

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Purdy Prentiss ruft John und Suko zu Hilfe, als ein Verrückter mit Teufelsmaske Amok läuft. Es gelingt den beiden Scotland Yard-Beamten den Mann zu überwältigen. Als sie ihn verhören erfahren sie, dass er bei einem Gewinnspiel im Fernsehen eine Nacht bei Carlotta gewonnen hat und dort einem Monster begegnete. Die Geisterjäger wollen am nächsten Tag dem Fall nachgehen, doch Purdy will noch am selben Abend dem Sender einen Besuch abstatte, da sie am nächsten Tag einen wichtigen Prozess hat. Als sie den Sendechef befragt erscheint hinter ihm am Himmel plötzlich ein riesiges fliegendes Monster mit einer halbnackten Frau auf dem Rücken. Der Koloss zieht den Sendechef durch das Fenster, tötet ihn auf bestialische Weise und schleudert ihn auf die Erde. Am nächsten Tag erreicht die nächste Hiobsbotschaft die Geisterjäger, denn der Amokläufer hat in seiner Zelle Selbstmord begangen. Gemeinsam mit Purdy Prentiss machen sich John und Suko auf den Weg nach Mersea, dem Ort, wo Carlotta als Psychologin eine Praxis hat. Während sich John und Suko im Ort umhören und danach dem Wohnhaus einen Besuch abstatten wollen, befragt Purdy Carlotta in deren Praxis. Dort wird sie von deren Mann Lucas überwältigt. Das Pärchen bringt die Staatsanwältin zu ihrem Haus, wo Lucas, der einen Kreatur der Finsternis ist, Purdy töten will. John und Suko wollen das Haus von hinten betreten und treffen auf einen heimlichen Verehrer der Psychologin. Suko überwältigt den Fanatischen mit der Stab-Magie, danach dringen sie in die Höhle des Monsters ein. John schlägt Carlotta nieder und Suko kümmert sich um die Bestie, die Purdy fast schon zerrissen hätte. Zwei Schläge mit der Dämonenpeitsche zerstören die Kreatur der Finsternis.


Meinung:
Ein grandioser Roman, wenn nicht ein paar Ungereimtheiten und abgehackte Dialoge den Lesespaß trüben würden. Gerade die Befragung von Phil Diamond dreht sich irgendwie im Kreis. Außerdem habe ich nicht so ganz verstanden, wieso Purdy plötzlich doch mitgekommen ist, denn am Vortag hieß es ja noch, dass sie am nächsten Tag einen wichtigen Prozess hätte. Der war anscheinend nicht mehr halb so wichtig, nachdem die Staatsanwältin Zeuge des grässlichen Mordes an dem Sendechef geworden ist. Weiterhin wunderte ich mich, wie Lucas Crane plötzlich als Psychologe arbeiten konnte, wenn er den Bewohnern jahrelang als Arbeiter auf den Fischkuttern bekannt war. Ein weiterer Fehler passiert, als Purdy John und Suko fragt, ob sie eine Carlotta kennen, als sie verneinen ist das ja glatt gelogen, denn sie hätten das Vogelmädchen ja wenigstens kurz erwähnen können. Aber der Roman hat auch eine Menge positive Seiten. Allein, dass Purdy Prentiss mitgespielt hat, fand ich schon klasse, sie gefällt mir neben Justine Cavallo und Jane Collins momentan am besten von den weiblichen Protagonisten. Auch die Kreatur der Finsternis ist eindrucksvoll geschildert worden und einmal mehr bedauere ich es, dass es aus diesen Reihen keinen Erzfeind gibt. Gerade Lucas Crane gehörte schon zu einer besonderen Abart dieser Dämonenart, denn nur die Wenigsten dieser Monster können ja fliegen. Die Attacken des Monsters gehören zu den besten Passagen des Monsters, auch schon als Mensch, als er Purdy mit der Seidenschlinge würgt. Wirklich überrascht wurde ich auch von dem Seitenwechsel des Ed Baring. Weiß man in anderen Romanen schon im Vorhinein wer zu den Bösen gehört, wird man von Baring zunächst wirklich in die Irre geführt. John gibt ja auch selbst zu, dass er sich selten in einem Menschen so geirrt hat. Außerdem hat mir gefallen, dass dieser Fall hauptsächlich von Suko bestritten wurde. Erst setzt er dem Aufbegehren des Amokläufers zweimal ein Ende, dann überwältigt er Baring und schlussendlich hat er auch das Monster auf dem Gewissen. Selten ist mir die Bewertung eines Romans so schwergefallen. Am liebsten würde ich dreieinhalb Kreuze geben, so bleibt nur im Zweifel für den Angeklagten auf vier aufzurunden.


Besonderheiten:
Dieser Roman ist chronologisch direkt nach dem Dreiteiler um die zweite Vernichtung des Schwarzen Tods einzugliedern
(JS Band 1385, 1386, 1387)


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein super Cover. Royo hat wieder mal sein Bestes gegeben. Auch wenn Carlotta hier eher ein Schwarzblutvampir ist und Lucas eins von ihren Monstern.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
Drei Menschen sterben, nachdem sie bei einer Call-In Show eine Nacht mit Carlotta gewonnen haben. John, Suko und Purdy heften sich an die Spur von Carlotta Crane und ihrem Mann Lucas Crane, nachdem der Produzent der Show von einem Monster getötet worden ist. Purdy gerät in die Gewalt der Crains und erfährt das Lucas Crane eine Kreatur der Finsternis ist. Sie soll ihm geopfert werden. Können John und Suko noch rechtzeitig auftauchen, um dies zu verhindern?


Meinung:
Ok, nach diesem Taschenbuch weiß ich endlich auch wieder, warum sich 9Live ganz hinten in meiner Senderprogrammierung befindet. So laufe ich wenigsten nicht Gefahr einer Frau wie Carlotta in die Arme zu geraten. Da hab ich ja mal wieder Glück gehabt. :-) Das Taschenbuch ließt sich von der ersten bis zur letzten Seite recht spannend und grade Purdy Prentiss, die auch mir immer besser gefällt, hat hier mal wieder einen großen Auftritt. Zeitlich würde ich das Taschenbuch auch an die Ereignisse nach der Vernichtung des Schwarzen Tods einordnen, allerdings hätte ich das nicht so oft im Roman erwähnt. Beim dritten Mal nervt das dann schon und wirkt irgendwie aufgesetzt. Trotz sehr guter Geschichte, gibt es von mir natürlich auch einiges zu kritisieren. Hat John Sinclair etwas das Vogelmädchen Carlotta vergessen? So viel Glück haben wir bestimmt nicht. Trotzdem verneint er die Frage, ob er eine Carlotta kennt. Dann war da noch die Sache mit Purdy, die extra in der Nacht noch zum Sender fährt, da sie am nächsten Morgen noch Termine hat. Doch nach dem Mord an dem Produzenten scheint sie die alle verschoben zu haben und es wird in keinem Satz erwähnt. Es war dann auch irgendwie leichtsinnig von John und Suko Purdy alleine loszuschicken, um die Praxis zu besuchen. Aber na ja, irgend jemanden musste John ja noch retten, bis zum Ende des Romans. Da macht man sich mal gerne selbst arbeit und schickt eine Freundin in die schon fast sichere Gefahr. So einen Freund wie John muss man mal haben. Er hätte ja mal wenigstens Bedenken einbringen können, wobei sie das ja nach dem Essen getan haben. Ein bisschen zu spät. Zum Schluss wäre da noch der Fischer, der ja Carlotta so verfallen ist. Doch bevor er sein wahres Gesicht zeigt, packt er noch mal schön aus und zeigt den Beiden Geisterjägern noch mal schön den Weg, wie sie ins Haus kommen. Gut gemacht. Da hat sich Carlotta ja ein paar schöne Helfer gesucht. Drei bringen sich um und der andere schein nicht grade ne Leuchte zu sein. *lol* Aber genug der Kritik, denn am Ende bleibt doch eine unterhaltsame und spannende Geschichte, die 4 Kreuze verdient hat.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover kann man als gelungen bezeichnen, da es eine Szene des Romans perfekt wiedergibt und auch schön gezeichnet ist. 4 Kreuze sind hier angebracht.


Coverbewertung:
4 Kreuze