John Sinclair TB Nr. 278: Werwolf-Spuk
Wir trafen den Lokführer Amos Irving in einem alten abgestellten
Eisenbahnwagon. Seine Eröffnung schockte Suko und mich, denn er sagte:
"Ich bin ein Werwolf!" Minuten später gab er uns den Beweis. Da
veränderte er sich. Aber es blieb noch etwas Menschliches in ihm, und
so brauchten wir ihn nicht zu töten. Mit ihm gemeinsam flogen wir nach
Schottland. In der Nähe von Dundee hatte es ihn erwischt. Wo auch unsere
Freundinnen Maxine Wells und Carlotta lebten. Dass beide ebenfalls in diesen
tödlichen Kreislauf hineingeraten waren, ahnten wir nicht. Und auch
nicht, dass die Überlebenschancen von Maxine Wells noch nie so gering
gewesen waren ...
von Jason Dark, erschienen im Juni 2004, Titelbild: Jan Balaz
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Die Tierärztin Maxine Wells erhält eines Nachts Besuch von einer
geheimnisvollen Frau mit zwei Wölfen, die sie zu einem Werwolf machen
will. Doch durch die Hilfe des Vogelmädchens Carlotta kann sie knapp
entkommen. In London werden John Sinclair und Suko von dem Lokführer
Amos Irving um Hilfe gebeten, der sich langsam in einen Werwolf verwandelt.
Da er in der Nähe der schottischen Stadt Dundee von einem Wolf angefallen
worden war, machen sich die Geisterjäger zusammen mit Amos Irving nach
Schottland auf. Kurz vor ihrer Ankunft wird Maxine von Geschäftsmann
Richard Lester und seinen drei Helfern, die genau wie er Werwölfe sind,
entführt. Doch mit vereinten Kräften können John, Suko und
Carlotta Maxine auf den Fängen der Werwölfe befreien und diese
vernichten. Allerdings schafft es Morgana Layton, die Herrin der Werwölfe
und Verursacherin des Grauens, zu entkommen. Amos Irving, der seine Verwandlung
in einen Werwolf nicht mehr unter Kontrolle hat, wird von Suko entgültig
erlöst.
Meinung:
Um es mit einem Wort zu sagen: Eine Enttäuschung! (Schöner Gruß
an Chapman *g*)Wie man meiner auffallend kurzen Beschreibung entnehmen kann,
hat mit der Roman überhaupt nicht gefallen. Meine hohen Erwartungen
an dieses TB wurden heftig niedergeschmettert. Es ist zwar schön, dass
Morgana Layton endlich wieder mit von der Partie ist, aber warum ausgerechnet
in so einem Langweiler? Werwolf- Romane gehören ja eigentlich zu meinen
Lieblingen, daher habe ich mich auch gefreut, dass nach langen Jahren Herr
Rellergerd wieder einen Roman dazu verfasst hat. Von Seite 40-145 passiert
leider so gut wie gar nichts. Endlose Labereien paaren sich langweiligen
Beschreibungen. Spätestens nach dem Erscheinen des Firmenchefs Richard
Lester geht dann auch die Logik flöten. Der Zufall, dass sich Maxine
bei ihrer Öko-Propaganda ausgerechnet mit einem Typen anlegt, der ein
Werwolf ist und Morgana Layton dient, lässt einen schier die Haare zu
Berge stehen. Nebenbei frage ich mich auch, wo Morgana so plötzlich
wieder herkommt. Meines Wissens nach wurde sie lange Zeit in der Vampirwelt
gefangen gehalten. Doch John Sinclair scheint das nicht weiter zu wundern,
scheinbar erinnert er sich nicht einmal an ihren letzten Auftritt (Band
Nr. 971). Zum
Glück zieht der Roman auf den letzten 30 Seiten noch mal kräftig
an, wodurch ich ihm mehr oder minder gerechtfertigt noch 2 Kreuze geben kann.
Weiter geht es bei 'Besonderheiten' mit einem neuen Unterpunkt meiner
Rezensionen: >Deutsche Sprache schwere Sprache!<
Besonderheiten:
Ja, also erst mal willkommen in meinem neuen Unterthema. Zuallererst einmal
der Grund für dessen Einführung: Niemand soll denken dem geneigten
Leser würde nicht auffallen, was für einen Stuss sich Jason Dark
manchmal zusammenreimt. Beginnen möchte ich mit dem tollen Klappentext:
Hier heißt Maxine plötzlich Maxime. Diejenigen unter uns, die
schon öfter durch den Duden gestöbert sind, dürfte klar sein,
was dieses Wort nun bedeutet. Weiter geht es auf Seite 41/42 mit folgendem
sprachlichen Highlight, gesprochen von Amos Irving: "Leider was ich nicht
genau, was dort los ist, aber ich bin bereits ein Opfer geworden." Kleine
Hilfestellung: Man ersetzte das erste 'was' mit einem 'weiss'. Wie es Jason
Dark tatsächlich schafft, an einem fünfbuchstabigen Wort 3
Rechtschreibfehler zu begehen, bleibt mir ein Rätsel. Oder wollte der
Autor dem Lokführer etwa einen schwäbischen (oder irgendeinen anderen
aus der Wallachei) Dialekt andichten? Relativ unwahrscheinlich. Zu guter
letzt noch ein Auszug aus Seite 166. John Sinclair denkt sich hier folgendes:
'Es gab Morgana Layton, und es gab die beiden letzten Bestien.' Natürlich
gab es sie! Was soll also dieser vollkommen bescheuerte Gedankengang? So,
dass wars also schon wieder! Bis zum nächsten mal. Meine letzte Bemerkung
gilt hier noch einmal Charlotta und Maxine Wells, die Jason mal wieder nicht
hat sterben lassen (was ich anhand des so schon schlechten Romans bei der
Rezi etwas in den Hintergrund gestellt habe): Da Helmut die Figuren so sehr
mag, darf ich mir im Anschluss an diesen Roman gleich ein weiteres Abenteuer
der beiden tapferen Öko-Recken antun: Lilians tödlicher Blumenzauber
(JS 1349).
Urrkkss!
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt Morgana mit ihren beiden Wölfen. Meiner Ansicht nach
ist es gut gezeichnet und atmosphärisch, auch wenn es keine direkte
Szene des Romans darstellt. Das macht:
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In der Nacht bekommt die Tierärztin Maxine Wells Besuch von einer nackten
Frau und zwei Wölfen, welche Maxine entführen wollen. Nur durch
Carlottas Eingreifen gelingt der Tierärztin die Flucht. Zur selben Zeit
treffen sich in London John und Suko mit dem Lokführer Amos Irving,
der glaubt sich in einen Werwolf zu verwandeln, da er vor kanpp einem Monat
in Dundee von einem menschenähnlichen Wolf angegriffen wurde. Doch Amos
wird noch nicht zum vollwertigen Werwolf und so nehmen ihn John und Suko
mit zu Scotland Yard, um mit ihm gemeinsam am nächsten Tag nach Dundee
zu fliegen. Die Geisterjäger melden sich bei Maxine an, die nun ihren
Verdacht bestätigt sieht, dass Werwölfe hinter dem Auftauchen stecken.
Bei einem auswärtigen Arztbesuch wird Maxine von einem fremden Wagen
beschossen und von der Straße gedrängt. Danach wird sie von den
Schützen in eine Jagdhütte gebracht. Ihre Entführer sind der
Geschäftsmann Richard Lester und seine drei Freunde. Die Jäger
treffen sich regelmäßig, um wahllos und aus Mordlust Tiere zu
schießen. Maxine hatte gegen Lester gewettert und sich so einen Feind
geschaffen. Rasch erfährt die Tierärztin, dass es sich bei Lester
und seinen Freunden um Werwölfe handelt und um Verbündete der Nackten,
die versuchte in der vergangenen Nacht Maxine Wells zu entführen. Auch
die halbnackte Frau erscheint und stellt sich als Morgana Layton vor, die
Königin der Wölfe. Sie will aus Maxine eine Werwölfin machen,
um den Keim der Wölfe immer mehr zu verbreiten. Aus diesem Grunde wurde
auch Amos Irving zum Werwolf gemacht. John, der von Carlotta die Umstände
von Maxines Feindschaft mit Lester erfährt, stattet dem Butler des
Geschäftsmannes einen Besuch ab und erfährt von der Jagdhütte.
Gemeinsam mit Suko, Amos Irving und dem Vogelmädchen macht sich John
auf den weg, um Maxine zu retten....
Meinung:
Auffallend sind zunächst die Mengen an Druckfehlern, die dieses Mal
wirklich erschreckend sind in ihrer Zahl. Zumindest bei dem Druckfehler
"Vögelmädchen" statt "Vogelmädchen" hätte zumindest der
Jugendschutz mal was sagen können. Auch wird Morgana Layton immer mit
braunen Haare, mit einem Stich ins Rötliche beschrieben. Wieso sie nun
in diesem Roman mit schwarzen Haaren auftritt bleibt ungeklärt. Entweder
sie hat sich die Haare gefärbt, was für einen Werwolf eher
ungewöhnlich ist, oder Jason wollte nur das Titelbild besser integrieren.
Leider wird auf Morganas Gefangenschaft in der Vampirwelt auch nicht mehr
eingegangen. Es gibt zwar vage Andeutungen und zumindest weiß Morgana
um die neuen Konstellationen im Dämonenreich. Ein weiterer Minuspunkt
ist die seltsame Beschreibung von Amos Irving und seiner Wunde. Zuerst sagt
er ein Prankenhieb hätte ihn erwischt, woraufhin er spürt er
würde sich in einen Werwolf verwandeln, weil er weiß was geschieht
wenn man von solch einer Bestie gebissen wird. Also was denn nun? Wurde er
gebissen oder von der Pranke verletzt. Sollte letzteres der Fall sein,
müssten John und Suko auch schon als Werwölfe durch die Gegend
laufen. Den gekratzt wurde sie ja schließlich schon oft genug von
Werwölfen. Warum Suko dann dem Tobenden Fußfesseln statt Handfesseln
anlegt finde ich auch nicht unbedingt logisch, dann kann er immerhin noch
um sich schlagen. Aber trotz aller dieser Punkte bleibt die Geschichte durchweg
spannend und flüssig geschrieben. Selbst der Part von Maxine Wells und
Carlotta lässt sich ertragen und das Finale an der Jagdhütte ist
sehr rasant und actionreich ausgefallen. Schade, dass solche Werwolfromane
nicht öfter vorkommen. Aber der Schluß lässt hoffen, dass
wir dieses Mal nicht wieder so lange warten müssen bis Morgana ihren
nächsten Auftritt hat. Komisch ist nur, dass mit keiner Silbe erwähnt,
wird wie es Carlottas Flügel geht, den ihr Belial gebrochen hat.
Außerdem leidet John wieder mal unter Gedächtnisschwund, denn
nach seiner Meinung war der letzte gemeinsame Fall mit Maxine und Carlotta
die Sache mit der Voodoo-Gräfin.
Besonderheiten:
Morgana Layton ist aus der Vampirwelt entkommen und spielt wieder aktiv
mit.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein sehr schönes, düsteres Werwolf-Cover. Einer der derzeit besten
Zeichner für die Serie.
Coverbewertung:
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko werden von dem Lokführer Amos Irving um Hilfe
gebeten, weil dieser in Schottland von einem Werwolf angegriffen und verletzt
wurde. Nun fühlt er selbst den Drang nach Blut in sich. Vor den Augen
der beiden Polizisten verwandelt sich Irving in einen Werwolf. John und Suko
können ihn überwältigen und in Schutzhaft nehmen. Als Irving
wieder ein Mensch ist, fliegen die drei nach Dundee, um dem Wolf, der Irving
angegriffen hat, auf die Spur zu kommen. Als die drei Männer in Dundee
ankommen, wo auch die Tierärztin Maxine Wells und das Vogelmädchen
Carlotta leben, erfährt John, dass Maxine in der Nacht zuvor eine Begegnung
mit einer fast nackten Frau in Begleitung zweier Wölfe hatte, die behauptet
hat, hier in Dundee einen neuen Keim legen zu wollen. Am Morgen wurde Maxine
dann von dem verbrecherischen Unternehmer Richard Lester und drei weiteren
Männern in ein Waldstück entführt. Lester ist ein
Verbündeter der Nackten, bei der es sich um niemand anderes als Morgana
Layton handelt! Sie will auch Maxine zu einer Wölfin machen, doch Carlotta
kann ihre Ziehmutter rechtzeitig retten. John und Suko können die vier
Werwölfe und die zwei normalen Wölfe, die Morgana begleitet haben,
vernichten. Suko musste zuvor Amos Irving mit der Dämonenpeitsche
töten. Morgana Layton kann erneut entkommen.
Meinung:
Endlich ist Morgana zurück! Auch wenn es niemand für nötig
hält, uns über die Umstände ihrer Befreiung oder Flucht aus
der Vampirwelt zu informieren
Der Roman an sich hat einen interessanten
Anfang (ich muss zugeben, dass ich zu dem Zeitpunkt noch nicht an Morgana
gedacht habe) und einen rasanten Schluss, dessen Tempo durch die drei
Handlungsebenen Suko - Carlotta - John noch betont wird. Dazwischen herrscht
leider viel Langeweile und endlose Gespräche, die zu nichts führen.
Es wäre auch schön gewesen, wenn es einen logischen Grund dafür
gegeben hätte, dass Morgana ausgerechnet in Dundee aktiv wird und sich
Maxine als Ziel ausgesucht hat. Und wie das in Romanen so ist, hat sie
ausgerechnet den Mann zum Werwolf gemacht, mit dem Maxine schon länger
Probleme hat. Eine unglückliche Formulierung gibt es auf Seite 26, als
Carlotta ihrer Ziehmutter zu Hilfe kommen will: Noch während
sie fiel, breitete sie ihre Arme aus, die zu Flügeln wurden
'
Denn schließlich besitzt Carlotta ja ihre Flügel immer
und kann nicht ihre Arme verwandeln, wie es hier den Anschein hat. Als John
an Dundee und an Maxine Wells denkt, fällt ihm auch ihr letzter gemeinsamer
Fall ein: Das Abenteuer um die Voodoo-Gräfin (s. Bände
1304 Die
Voodoo-Gräfin' und
1305 Im
Schloss der Zombie-Frauen'). Das ist aber nicht richtig, denn im
TB 273 Selbstmord der Engel'
vom Januar 2004 und im
Band 1349
Lilians tödlicher Blumenzauber' spielten Maxine und Carlotta auch
mit. Interessant ist auch, dass Maxine und Carlotta plötzlich mitten
in einem Gespräch die Standpunkte wechseln. War es zuerst Maxine, die
nicht sofort an Werwölfe glauben will, sagt dann auf einmal Carlotta,
dass keiner weiß, ob es sich um normale Wölfe oder um Werwölfe
handelt. Da hat Jason Dark wie so oft plötzlich die Gesprächspartner
verwechselt
:-)
Besonderheiten:
Morgana Layton ist zurückgekehrt.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild ist sehr ansprechend und düster und passt gut zu einem
Gruselroman.
Coverbewertung: