John Sinclair TB Nr. 75: Verliebt, verlobt und eingesargt
Als wir den Sarg nach fünf Monaten öffneten sahen wir die Leiche.
Sie war fast verwest, nur das Schild auf der Brust nicht. Darauf stand: I
love you, Susy. Beim zweiten und dritten Toten fanden wir dasselbe Schild.
Und Sir James, mein Chef, sagte: "Suchen sie diese Susy, John." Ich tat mein
Bestes, fand sie und verliebte mich in sie. So bekam auch ich mein Schild...
von Jason Dark, erschienen am 09.06.1987, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Spät abends erhalten John und Suko anonyme Anrufe, in denen sie aufgefordert
werden, das Grab eines gewissen Larry Elkmann zu öffnen. Bei der verwesten
Leiche finden sie ein Schild mit der Beschriftung "I love you, Susy". Recherchen
ergeben, dass Larry als Soldat in Dortmund stationiert war und auch dort
ums Leben gekommen ist, woraufhin sich John auf den Weg ins Ruhrgebiet macht,
um Susy aufzuspüren. Zunächst trifft er aber auf Sid Ferry, ebenfalls
beim Militär, der sich als der anonyme Anrufer herausstellt. Er hat
Susy schon längere Zeit beobachtet und führt John zu zwei weiteren
Opfern der schönen Frau, die sie offenbar kurz hintereinander umgarnt
und ermordet hat, und die auch noch nicht begraben sind. Die Kraft der
Hölle hat Susy mittlerweile gewarnt, dass in John ein gefährlicher
Feind nach Dortmund gekommen ist. Also schmeißt sie sich an den
Geisterjäger heran. Der geht auch prompt in die Falle und wird von
Ko-Tropfen außer Gefecht gesetzt. Auf dem Friedhof muss er den Test
vor Susys toter Mutter bestehen, ob er der richtige Mann für ihre Tochter
ist. Und bisher bedeutete das noch für jeden Mann das Todesurteil...
Meinung:
Der witzige Titel und interessante Klappentext versprechen einen tollen Roman.
Das wird leider nicht ganz gehalten. Dass der gute Sid Ferry am Anfang ein
bisschen überdramatisiert, indem er gleich sechs Mal bei John bzw. Suko
anruft, um in Abständen seine Nachricht loszuwerden, statt sich mit
einem Gespräch zu begnügen, mag man noch verzeihen. Susys Masche
aber ist einfach nur unfreiwillig komisch. So folgt auf eine gemeinsame Tasse
Kaffee mit ihrem dritten Opfer Walter direkt der Gang zum Juweliergeschäft
mit anschließender Verlobung. Drei Nächte später will Walter
dann endlich rangelassen werden und bedrängt seine Susy regelrecht,
doch Susy kann Walter erst noch zum Friedhof locken, wo ihm dann ja auch
gleich der Rest gegeben wird. Auch mit John zieht sie bereits nach ein paar
Minuten die Verliebtheitsmasche durch. Glaubwürdiger wäre es gewesen,
hätte sich Susy über mehrere Wochen an ihre Opfer rangemacht. Das
hätte JD ja auch leicht so beschreiben können. Es gibt weitere
Unstimmigkeiten, die den Gesamteindruck trüben. Wo hat Susy auf dem
Friedhof immer die Särge her? Warum hat sie Opfer zwei und drei innerhalb
weniger Tage getötet und die Särge versteckt, während Larry
vor fünf Monaten umkam und ganz normal beerdigt wurde? Die erst bei
Psycho abgekupferte und dann doch wieder kurzfristig umgestellte Auflösung
der Geschichte überzeugt auch nicht. Trotzdem war der Roman gut zu lesen
und daher nicht so schlecht, wie es vielleicht klingt. Ich würde ihn
immer noch im Durchschnitt einordnen.
Besonderheiten:
Dieses Taschenbuch spielt in Dortmund.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt so in der Geschichte nicht vor, gefällt mir von der
Atmosphäre her aber sehr gut.
Coverbewertung: