John Sinclair TB Nr. 74: Tödliche Märchen
Wir alle kannten die nette Grandma Gardener vom Bildschirm her als Englands
Märchentante. Sie erzählte nett, freundlich und lieb und ließ
Kinderaugen leuchten. Man konnte sie auch privat engagieren. Sie erzählte,
lächelte, nur kam das dicke Ende nach. Plötzlich starben Grandma
Gardeners Zuhörer. Unerklärliche Todesfälle, Ärzte standen
vor einem Rätsel. Wie sagte die Märchentante noch? "Und wenn sie
nicht gestorben sind, dann morden sie noch heute..."
von Jason Dark, erschienen am 12.05.1987, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Die Polizistin Ruth Finley wendet sich mit einer Videokassette an John, die
sie von ihrem Sohn Jason bekommen hat. Darauf sieht man die aus dem Fernsehen
bekannte Märchenerzählerin Grandma Gardener. Doch was sie ihrem
jungen Fan auf der Kassette mitteilt, ist so gar nicht märchenhaft:
Sie erklärt, dass sie in der Lage sei, mit den Toten Kontakt aufzunehmen
und will den Jungen mit seinem toten Vater sprechen lassen. Gemeinsam mit
Ruth will John die alte Dame mal unter die Lupe nehmen. Die Zeit drängt,
denn einen Tag später hat die Grandma bereits Jason und seine drei besten
Freunde in ihr Landhaus verschleppt, wo die Kinder sich zum Teufel bekennen
sollen. Als diese sich weigern, sollen sie sterben. John und Ruth erreichen
rechtzeitig das Landhaus. Dort treffen sie auf die Urdämonin Lilith
und müssen sich mit mörderischen Märchenfiguren auseinandersetzen,
die die Grandma mit Hilfe eines magischen Buches beschworen hat. Als John
das Buch durch sein Kreuz vernichtet, vergehen jedoch sowohl die Figuren
als auch die alte Frau und die Kinder werden gerettet.
Meinung:
Das Gute zuerst: Der Roman war spannend und ließ sich flüssig
lesen, wobei das ja eigentlich Grundvoraussetzungen sein sollten. Leider
merkte man der Geschichte ab und zu an, dass JD wieder ohne komplettes Konzept
zu Werke ging, so dass der Storyaufbau bestenfalls nachlässig wirkt,
schlimmstenfalls sogar fehlerhaft ist. Das fängt schon bei der Videokassette
an. Jason sagt seiner Mutter, dass er die Kassette wieder seinen Freunden
gegeben hat, am nächsten Morgen bringt Ruth die Kassette aber mit zu
Scotland Yard. Der einzige Mord in dem Roman - Grandma bringt einen Makler
um - ist bloß Seitenschinderei, da er völlig überflüssig
ist. Warum Grandma Jason am Anfang des Buches auf einen Friedhof lockt, wenn
er doch eh am nächsten Tag mit seinen Freunden zu ihr ins Landhaus soll,
um dort seine Seele dem Teufel zu verschreiben, verstehe ich auch nicht.
Der Auftritt von Lilith ist eine nette Überraschung, aber man fragt
sich schon, wieso die mächtige Urdämonin es für nötig
hält, bei der Grannie aufzukreuzen. Sie lässt sich auch schnell
wieder in die Flucht schlagen. Der Kampf gegen die Märchenfiguren am
Ende ist dann wieder flott geschrieben, im Vergleich zu anderen Geschichten
vergebe ich aber nicht mehr als zwei Kreuze.
Besonderheiten:
Ein kurzer Auftritt von Lilith in ihrer Krakengestalt.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein gelungenes Ballestarcover, das die Grandma zeigt, als sie sich den Kindern
in ihrer wahren Gestalt offenbart.
Coverbewertung: