John Sinclair TB Nr. 59: Horror-Horoskop
Nostradamus! Ein Name, der auch mir Schauer über den Rücken jagte.
Eine mächtige Gestalt des auslaufenden Mittelalters, deren furchtbare
Weissagungen wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Menschheit
schwebte. Tanith, eine tote Wahrsagerin und Freundin von mir, versuchte,
mir aus dem Zwischenreich zu helfen. Sie und Nostradamus taten sich zusammen
und weissagten mir mein Schicksal. Es wurde zu meinem ganz persönlichen
Horror - Horoskop ...
von Jason Dark, erschienen am 11.02.1986, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Die Morde: Der französische Wissenschaftler Fernando Crion
findet mit Hilfe seiner vier Mitarbeiter das verschollene Horoskop des
Nostradamus. Es besteht aus einer Glasplatte mit einem Kreis darauf, in dem
die zwölf Tierkreiszeichen zu sehen sind. Doch das Horoskop besitzt
Wächter, die Grausamen Zwölf, welche die Forscher für den
Frevel bestrafen wollen. Fernando informiert seinen Kollegen Professor Chandler
aus Österreich. Dieser wiederum schaltet John Sinclair in die Ermittlungen
mit ein. Der Assistent Crions wird das erste Opfer der Grausamen Zwölf.
Fernando will den Leichnam fortschaffen und wird dabei von seiner Tochter
überrascht. Sie hilft ihrem Vater bei der Beseitigung des Toten. In
der Zwischenzeit versuchen John, Suko und Bill Conolly die anderen drei Helfer
des Professors zu retten, die Engel Luzifers sind schneller. Die drei Freunde
reisen zu Fernando Crion nach Frankreich. Dort zeigt ihnen der Wissenschaftler
das Horoskop. Als John sein Kreuz aktiviert erlebt er die Entstehung des
Horoskopes in der Vergangenheit mit.
Das Horoskop: John erlebt mit wie Nostradamus am Hofe der Katharina
von Medici in Florenz das Horoskop erstellt. Als er aber die zwölf Erzengel
anrufen will, damit sie sein Werk schützen erscheint plötzlich
der oberste Höllenherrscher Luzifer persönlich. Er manipuliert
den Seher und veranlasst ihn seine Voraussagungen nach den Vorstellungen
der Hölle zu vollenden und stellt ihm zwölf gefallene Engel als
Gegenstück zu den Erzengeln zur Verfügung, die fortan das
Horror-Horoskop bewachen sollen. Als John wieder in der Gegenwart ist erscheint
das Gesicht der Tanith im Horoskop.
Kismet: Tanith erklärt John, dass Luzifer beschlossen
hat, die restlichen Mitwisser um die Entstehung des Horoskops endgültig
zu vernichten. Durch eine magische Barriere können die Gefährten
den Raum mit dem Horoskop nicht mehr verlassen. Johns Kreuz stellt mit dem
Kelch des Feuers, der sich im Besitz der Wahrsagerin Tanith im Zwischenreich
der Toten befindet, her. Dadurch wird John in das Reich und damit in Sicherheit
gerbacht. Doch seine Freunde müssen sich den Grausamen Zwölf stellen.
Auch das Flammenschwert mit dem Totenkopf am Griffende, dass schon für
die ersten vier Morde verantwortlich war, erscheint wieder. Suko nimmt das
Schwert an sich, um die zwölf Antiengel mit ihrer eigenen Waffe zu schlagen.
Doch die böse Ausstrahlung des Schwertes zieht Suko in ihren Bann und
macht aus ihm einen Mörder. Bill Conolly kann den Mord an den Crions
durch Sukos Hand nur verhindern, in dem er seinem Freund eine Silberkugel
in die Schulter schießt. Aber das Schwert macht sich durch die Kraft
Luzifers selbständig und tötet Fernando Crion. John der aus dem
Zwischenreich tatenlos mit zu sehen muss, überredet Tanith, ihn wieder
zurückzuschicken, um seinen Freunden beizustehen. Bevor das Schwert
auch die Tochter Crions umbringen erscheint John im Raum und vernichtet die
Waffe des Bösen mit dem silbernen Bumerang. Dadurch wird auch das Horoskop
zerstört und die zwölf gefallenen Engel verschwinden im Reich des
Bösen.
Meinung:
Vorneweg gesagt: Die Einteilung des Buches in drei Teile bzw. Kapitel finde
ich sehr gut und würde es begrüßen, wenn so etwas mal wieder
vorkommen würde. Das gibt der Handlung einen durchdachten Ablauf, den
man gut verfolgen kann. Natürlich kann man so etwas nicht bei jeder
Story anwenden. Auch die Morde werden sehr spannend und auch gruselig
dargestellt. Nur die Logik bleibt auf der Strecke, denn immerhin sind es
Helfer eines französischen Wissenschaftlers die ermordet werden und
da ist es meiner Meinung nach ein bisschen zu zufällig, wenn die restlichen
drei Assistenten alle in London wohnen, wo es die drei Geisterjäger
nicht weit haben, um ihre Schützlinge zu erreichen. Der Roman an sich
ist flüssig geschrieben und sehr spannend, insbesondere da Luzifer
persönlich einen Auftritt hat. Leider gibt es auch ab und zu kleinere
Längen, die aber nicht sonderlich ins Gewicht fallen. Weiterhin gibt
es ein Wiederlesen mit den zwei Randfiguren Tanith und Professor Chandler,
wobei letzterer nur eine sehr kurze Rolle bekommen hat. Schade finde ich
weiterhin, dass nicht weiter auf den Heiligen Bernhard eingegangen wird,
der Johns Kreuz angeblich schon mal besessen hat, und als Begründer
des Templer-Ordens gilt. Was ja aber auch nicht richtig ist, denn der
Begründer des Ordens ist Hugo von Payns, was Jason Dark aber in
späteren Romanen richtiggestellt hat. Das Ende des Romans kommt dann
auch sehr schnell und schlagartig, wobei ich mich wieder wundere, woher John
so schnell den ansonsten ach so unhandlichen Bumerang hergezaubert hat. Aber
dafür erhält der Roman durch Sukos Mordversuch und Bills radikales
Eingreifen eine dramatische Note, die dem Roman sehr gut tut.
Besonderheiten:
Der Heilige Bernhard hat Johns Kreuz schon einmal besessen.
Luzifer persönlich hat die Weissagungen des Nostradamus beeinflusst.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt das Horror-Horoskop mit Taniths Gesicht in der Mitte und
dem Flammenschwert darüber. Es zeigt die gewohnte Ballestar-Qualität,
auch wenn mir Taniths Züge ein wenig zu herb ausgefallen sind. Der dunkle
Hintergrund gibt dem Bild einen düsteren Anstrich der Perfekt zum Layout
der JS-Taschnebücher passt.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Bild von Vicente Ballestar wurde auch schon auf dem spanischen Roman
"SERIE TERROR THANATOS" Nr. 21 von Michael Bannister verwendet: