John Sinclair TB Nr. 57: Das andere Ufer der Nacht
An einem Flußufer fanden wir den Sterbenden. Nie würde ich seine
letzten Worte vergessen. »Ich habe das Jenseits gesehen. Wenn du
hinüber willst, nimm die Totenbarke und lasse dich an den Mast aus Knochen
binden ...« Ich suchte und fand die Totenbarke. Meine Freunde fesselten
mich an den Mast des Knochenschiffes. Und dann begann für mich eine
Reise, wie sie schrecklicher nicht sein konnte. Das Jenseits wartete auf
mich ...
von Jason Dark, erschienen am 10.12.1985, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Bill wird auf eine Anzeige in einer spanischen Zeitung aufmerksam, mit der
Leute gesucht werden, die das Jenseits sehen wollen. Dies könne man
im Schloss einer gewissen Senora Marquez. Von einem Kollegen erfährt
Bill, dass tatsächlich schon einige Menschen in der Gegend verschwunden
ist, also macht er sich mit John und Suko auf nach Spanien. Während
Bill und Suko in dem kleinen Dorf bleiben, geht John hoch zum Schloss. Dort
wird er von einem Schwertkämpfer und einem Zwerg angegriffen, kann den
beiden entkommen und gerät durch einen Geheimgang schließlich
an einen unterirdischen Fluss. Dort findet er einen sterbenden alten Mann,
der ihm mitteilt, dass am anderen Ufer das Jenseits warte und man mit einer
Totenbarke dorthin gelangen können. Nachdem der Mann stirbt, trifft
John auf die Senora, die ihm erklärt, dass er die Tests durch ihre beiden
Diener bestanden hätte und ans andere Ufer der Nacht reisen soll. Dort
lauern die Geister der Opfer der Inquisition, die die Familie Marquez immer
kräftig unterstützt hatte. Daraufhin wurde die Familie verflucht
und jeder weibliche Nachkomme muss eine Totenbarke aus den Knochen der damaligen
Opfer bauen und jemanden, meist den Ehemann, hinüberschicken. Nun soll
es also John treffen und damit er auch wirklich fährt hat die Senora
ein Druckmittel: Bill und Suko. Die sind nämlich der schönen Tochter
der Marquez, Viviana, und ihren vier Helfern aus dem Dorf in die Falle gegangen.
Also besteigt John die Totenbarke. Doch auch Viviana betritt überraschend
das Schiff, denn sie will mit John ein Kind zeugen. Dazu kommt es jedoch
nicht, denn am anderen Ufer warten schon die Geister auf ihre neuen Opfer.
Suko und Bill können unterdessen ihre Bewacher alle überwältigen
und folgen der Barke zu Fuß am Flussufer. Sie können den seichten
Fluss auch zu Fuß überqueren und betreten ebenfalls die Geisterwelt.
Sie kommen gerade rechtzeitig wie John diese Welt durch rufen der Formel
zerstört. Zuvor konnten die Geister jedoch die Senora ebenfalls zu einem
Geist machen und zurück im Schloss will sie ihre eigene Tochter töten.
Doch auch hier ist John mit dem Kreuz rechtzeitig zur Stelle.
Meinung:
Haarsträubender Blödsinn. Der Anfang ist noch ganz ok, denn die
Handlung beginnt, wenn John schon im Schloss ist und Suko und Bill im Dorf
auf Viviana treffen, aber je mehr man dann von der Story erfährt desto
enttäuschter wird man als Leser. Dass Bill einfach mal so an eine spanische
Zeitung kommt nehme ich mal so hin. Warum die Senora überhaupt eine
Anzeige aufgibt, mit der sie nach Opfern sucht, ist mir nicht klar. Dann
finde ich es seltsam, dass John so einfach ein fremdes Schloss betreten kann.
Am Anfang wird auch gesagt, er habe um elf eine Verabredung dort. Hatte er
aber nicht, denn die Senora ist ihm unbekannt. Wer der alte Mann ist und
wieso er dem Jenseits entkommen konnte, erfährt weder John noch der
Leser. Viviana ist erst böse und auf der Seite der Mutter. Die Szene,
in der sie mit John ein Kind zeugen will ist grottenschlecht, unerotisch
und unfreiwillig komisch. Danach wird sie auf einmal so mir nichts dir nichts
zum armen Opfer, das von John beschützt werden muss. Ich weiß
auch nicht, was das mit dem Fluch überhaupt soll. Jason weiß es
offenbar auch nicht... Teilweise wird gesagt, jeder weibliche Nachkomme baut
die Barke um den Ehemann rüberzuschicken. Das hätte ich ja noch
verstanden. Aber warum dann die ganzen Unschuldigen? Von denen auch nie wieder
gesprochen wird. Normalerweise hätte die Senora im Barken bauen ja gar
nicht mehr nachkommen müssen, wenn so viele Leute aus der Umgebung
verschwunden sind. Dass Bill und Suko nachher am Ufer des Flusses langlaufen
und einfach ans andere Ufer hinüberwaten, ist auch lächerlich.
Dann kann man sich die Barke ja grundsätzlich sparen. Eine dermaßen
schlecht zusammengeschusterte Geschichte habe ich schon lange nicht mehr
gelesen.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist im Gegensatz zum Roman in Ordnung. Auch hier muss man sich
natürlich fragen, wie Bill und Suko mit der Senora durch dieses
reißende Gewässer laufen sollen. :-)
Coverbewertung: