John Sinclair TB Nr. 54: Aibon - Land der Druiden

John Sinclair TB Nr. 54: Aibon- Land der Druiden


Ich wußte, daß es Aibon gab. Und ich wußte ferner, daß es für einen Menschen, der dieses geheimnisvolle Land betrat, keine Rückkehr mehr gab. Dennoch mußte ich hin. Um meinen Freund Mandra Korab aus den magischen Fesseln zu lösen, brauchte ich die beiden Dolche, die in Aibon verschollen waren. Zum Glück war ich nicht allein. Myxin und der Eiserne Engel wollten mich begleiten. Und so drangen wir ein in das Land ohne Rückkehr...


von Jason Dark, erschienen am 11.03.1986, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der indische Geisterjäger Mandra Korab leidet plötzlich unter einer seltsamen Schwäche. Seine verbliebenen fünf Dolche reagieren ebenfalls merkwürdig und entziehen sich seiner Kontrolle. Unerwartet vernimmt er eine Stimme, die ihm mitteilt, dass Aibon ihn vernichten wird, dort wo auch seine zwei restlichen Dolche verschwunden sind. Seine ihm verbliebenen fünf Dolche beginnen sich unter der fremden Magie zu verformen und werden wieder zu den Dämonenarmen, aus denen Wischnu einst die Dolche schmiedete, dann verschwinden auch sie. Mandra ruft in London an, um seinen Freund John Sinclair um Hilfe zu bitten. Der befindet sich jedoch beim Training, wo sein Sparringspartner von einem der verschwundenen Dolche getötet wird. Auch John soll ermordet werden, doch wieder muss ein Unschuldiger statt John dran glauben. Dadurch gelangt John an seine Waffen und entkommt den Mordinstrumenten. Im Büro erfährt John von Mandras Anruf, beschließt aber in London zu bleiben, da die Dolche es auch auf ihn abgesehen haben. In der Zwischenzeit wird Mandra Korab von der aibonschen Magie in das Land der Druiden entführt. Auch John macht in seiner Wohnung Bekanntschaft mit Aibon. Wieder erscheinen die Dolche, um den Geisterjäger zu töten, doch Myxin und der Eiserne Engel erscheinen im letzten Augenblick und retten ihren Freund. Die Atlanter haben durch die flammenden Steine von dem Ausbreiten des Landes Aibon vernommen und wollen John helfen. Durch die Magie von Kara unterstützt von den magischen Stelen reisen die Gefährten nach Aibon, wo sie voneinander getrennt werden. John erreicht das grüne, fruchtbare Land in dem der Rote Ryan die Elfen und Feen anführt. Myxin und der Eiserne gelangen in den anderen Teil des Landes. In die karge Steinwüste, die von dem Druidenfürsten Guywano regiert wird. Während Myxin gegen den Dämon selbst antreten muss, findet der Eiserne Engel Mandra Korab, gefesselt an das sogenannte Rad der Zeit, dass auf seiner Vorderseite dieselben Zeichen trägt, die Lilith von Johns Kreuz gestohlen hat. Dreht man dieses Rad nach links erlebt man die Vergangenheit, dreht man es nach rechts sieht man die Zukunft. Mandra wird nach rechts gedreht und erlebt für sich die Zukunft. Der Eiserne will dem Freund helfen, leidet aber selber unter einer magischen Schwäche. Zudem wird er von zwei Geistwesen attackiert, die den Dämonen gleichsehen, aus denen Wischnu die Dolche herstellte. Die Arme der Geister bestehen aus den Dämonenarmen, die früher einmal Mandras Dolche waren. Diese Arme greifen den Eisernen an, der sie durch sein Schwert zerstört. Das er damit auch die Dolche vernichtet hat, wird dem Engel erst hinterher bewusst. Als der Eiserne versucht das Rad zu stoppen, wird er von der Magie des Rads gebannt. Währenddessen trifft John auf den Roten Ryan und erfährt von ihm, was Aibon wirklich ist. Das Fegefeuer, welches zu Beginn der Zeiten geschaffen wurde, als Luzifer und seine Engel in die Verdammnis stürzten. Einige der Engel, die bereuten, fielen nicht in die Hölle sondern in ein Zwischenreich, welches Aibon genannt wird. Die Engel wurden zu Elfen du die mächtigsten unter ihnen sind die Trooping Fairies, deren Anführer der Rote Ryan ist. Einer der Trooping Fairies bringt John auf seinem fliegenden Pferd in Guywanos Reich, wo der Druidenfürst gegen Myxin kämpft. Der kleine Magier ist fast schon besiegt, als Guywano durch Johns erscheinen abgelenkt wird. Der Geisterjäger hält sein Kreuz an das Rad und aktiviert es. Dadurch wird es angehalten. Guywano greift John mit den verbliebenen zwei Dolchen an. Durch das Eingreifen des Trooping Fairie der sich und sein Pferd für John opfert, kann dieser die beiden Dolche an sich nehmen. Doch Guywano will John trotzdem vernichten und setzt seine Magie ein. Bevor der Geisterjäger den Bumerang einsetzen kann erscheint der Rote Ryan als der Luftgeist Ariel und bringt John, Myxin, den Eisernen Engel und Mandra Korab mit Hilfe von Karas Magie zurück zu den flaming stones. Dort fragt John seinen indischen Freund, was dieser auf dem Rad gesehen hat. Aber Mandra schweigt, denn er will John nicht mit diesem Wissen belasten....


Meinung:
Ein wirklicher Schlüsselroman der Serie und außerdem ein Highlight. In diesem Buch werden entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt und wichtige Hinweise gegeben. Der Aspekt, dass Shakespeare das Land ebenfalls kannte und seinen Papageno aus der Zauberflöte nach dem Roten Ryan benannte, gibt dem Roman eine besondere Note. Das Eingreifen der Atlanter geschieht unerwartet aber wird meines Erachtens nach ganz gut erklärt. Bemerkenswert ist die Hilflosigkeit und Schwäche der sonst so mächtigen Verbündeten. Guywano selbst präsentiert sich als nahezu unbesiegbarer Dämon und irgendwie bedauere ich es, dass der Druidenfürst in den aktuellen Romanen so sehr vernachlässigt wird. Mit dem Rad der Zeit wird ein weiterer interessanter Aspekt in dem Sinclair-Kosmos eingeführt, insbesondere deshalb, weil dort ja die Zeichen verewigt wurden, die Lilith dem Kreuz stahl. Dass der Leser nicht erfährt, was er auf dem Rad sieht, ist nicht tragisch, ganz im Gegenteil, erhöht es doch den Faktor der Erwartung und Spannung (mittlerweile wissen wir, dass die Handlung in den Taschenbüchern 60 "Geister-Dämmerung" und 100 "Luzifer" fortgeführt wurde). Das Buch an sich wurde sehr flüssig und spannend geschrieben. Es ist erstaunlich, wie man ein Buch aus einer anderen Perspektive betrachtet, wenn man es nach geraumer Zeit ein zweites Mal liest. Beim ersten Mal war ich ein wenig enttäuscht. Möglicherweise hatte ich mir etwas mehr erhofft oder der Roman war mir zu vollgestopft mit Handlung, dass den Helden kaum Möglichkeit blieb zu reflektieren. Aber beim erneuten Lesen, wo ich schon mit gemischten Gefühlen an das buch heranging wurde ich angenehm enttäuscht. Altfans wissen, dass John immer Zeit findet die Geschehnisse zu reflektieren und er das manchmal sehr übertreibt. Dieses Mal kommt die Action wahrlich nicht zu kurz und der Anfang in der Trainingshalle liest sich wie ein "normaler" Horror-Roman" bis das Buch plötzlich zu einem wahren Fantasy-Roman avanciert.
Fazit: Ein kurzweiliges Lesevergnügen, vor allem für Fantasy-Fans.


Besonderheiten:

Mandra erhält seine zwei restlichen Dolche zurück.
Die fünf anderen Dolche werden von dem Eisernen Engel aus Versehen zerstört.
John sieht zum ersten Mal das "Rad der Zeit", welches die selben Zeichen trägt, wie Johns Kreuz in der Mitte.
John erfährt, dass Aibon das Fegefeuer ist, wo die gefallenen Engel, die bereut haben, als Elfen, Feen und Märchengestalten weiterexistieren.
Der Rote Ryan ist identisch mit Ariel, dem Luftgeist.
Erster Auftritt der Trooping Fairies.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover gibt leider nicht die Atmosphäre des Romans wieder. Der Hintergrund sieht sehr verwaschen aus und die Geister sehen, leider wie immer bei Ballestar, eher wie Strichzeichnungen oder Entwürfe aus.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
John befindet sich beim Training, als sein Sparrings-Partner von einem der beiden Dolche getötet wird, die der Inder Mandra Corap immer noch vermisst. Als John im Büro eintrifft, berichtet ihm Suko von einem Anruf des Inders. Dieser leidet unter einer seltsamen Schwäche und die fünf Dolche, die er inzwischen ja wiederbekommen hat, verwandeln sich in die Dämonenarme zurück, aus denen der Gott Wischnu einst die Dolche hergestellt hat. In seiner Wohnung wird John anschließend erneut, wie schon zuvor in der Trainingshalle, von den Dolchen attackiert. Dass diese ihn töten, können Myxin und der eiserne Engel, die hinzukommen, verhindern. Die drei werden mit Karas Hilfe nach Aibon teleportiert, wo die zwei verbliebenen Dolche sein sollen. Während der magischen Reise werden die drei getrenn. John verschlägt es in den friedlichen Teil des Landes, wo der Rote Ryan herrscht. Er erklärt ihm, Aibon sei das Fegefeuer, wo die gefangenen Engel, die bereuten, gelandet sind. Sie sind zu Elfen geworden. Die mächtigsten sind die trooping Fairies. Einer davon bringt John in den dunklen Teil Aibons. Hier herrscht der Druide Guywano. Er hat nicht nur Myxin fast besiegt, sondern auch Mandra Corab ans Rad der Zeit gebunden. Hierbei handelt es sich um ein Rad, auf dessen Vorderseite die magischen Zeichen stehen, die Lilith von Johns Kreuz gestohlen hat. Bindet man jemanden auf das Rad und dreht es nach rechts, sieht derjenige in die Zukunft, dreht man es nach links, sieht er in die Vergangenheit. Auch der eiserne Engel ist da, der aus Versehen Mandra Corabsfünf Dolche, die ihm in Dämonengestalt angegriffen haben, aus Versehen vernichtet. John kann Mandra und den Eisernen aus der Gewalt Guywanos befreien. Der Druide will John töten. Da erscheint der Rote Ryan und bring John, Myxin, den Engel und Mandra zu den flammenden Steinen, mit Karas Hilfe. Dort fragt John den Inder, was er auf dem Rad (er wurde nach rechts gedreht) für die Zukunft gesehen hat. Corab schweigt, da er John nicht belasten will.


Meinung:
Ja, wo soll ich da anfangen? Wenn man die Szenen in der Trainingshalle liest, denkt man noch: okay, ein Horror-Roman. Dass die Story zu einem wahren Fantasy-Abenteuer wird, ahnt man zu dieser Zeit noch nicht. Aber es ist so. Aibon wird super beschrieben, die Action kommt nicht zu kurz. Das Auftauchen der Atlanter kommt etwas überraschend, aber das ist nur noch ein zusätzlicher Pluspunkt. Schade ist nur, dass Mandra nicht verrät, was er auf dem Rad gesehen hat. Ein paar Andeutungen wären schon schön gewesen. Aber andererseits ist es auch gut so, denn so weiß man zwar, dass Schlimmes kommen wird, aber was, weiß man nicht. Auch die Machtlosigkeit der sonst so mächtigen Atlanter ist super beschrieben worden in diesem Roman.


Besonderheiten:
Mandra Corab erhält die zwei fehlenden Dolche zurück.
Der eiserne Engel vernichtet aus Versehen die fünf anderen Dolche.
John sieht zum ersten Mal das Rad der Zeit.
Auf dem Rad der Zeit befinden sich die Zeichen, die Lilith von Johns Kreuz gestohlen hat.


5 von 5 möglichen Kreuzen:

5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
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