John Sinclair TB Nr. 28: Das Teufelskind
Sie waren Nachbarskinder, der kleine Johnny Conolly und die sechsjährige
Lydia Sidomas. Noch nie zuvor hatte sich Johnny mit einem Mädchen so
angefreundet. Bis die kleine ihren Eltern einen Mord gestand. Da wurden Sheila
und Bill hellhörig. Sie schlugen Alarm. Ich schaltete mich ein, doch
da war es bereits zu spät. Lydia Sidomas hatte den kleinen Johnny bereits
in ihrer Gewalt...
von Jason Dark, erschienen am 11.07.1983, Titelbild: Manuel Prieto
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Mandra Korab bekommt durch seine sieben Dolche einen Hinweis darauf, dass
in London seine Freunde von schwarzmagischen Mächten bedroht werde und
nimmt sogleich die nächste Maschine nach England. Dort gerät der
kleine Johnny Conolly in die Fänge des Teufelskindes Lydia Sidomas,
dass zusammen mit seiner Tante Martha in der Nachbarschaft der Conollys wohnt.
John, der seine Freunde mal wieder besucht, merkt sehr schnell, dass mit
Lydia etwas nicht stimmt. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass
sich die Wölfin Nadine sehr merkwürdig benimmt und sich gegenüber
der Katze Lydias, die um das Haus der Conollys streunt, sehr aggressiv
verhält. Johnny wird in der Zwischenzeit in den Keller gesperrt, wo
er die Leiche von Lydias Mutter findet, die das Teufelskind selbst umgebracht
hat. Der Vater ist Asmodis persönlich, der von seiner Tochter eine
Kinderseele fordert. Die Seele von Johnny Conolly. Zusammen mit Martha
verfrachtet Lydia ihren ehemaligen Spielkameraden in einen weißen
Kindersarg, den sie in das Auto der Tante legen, um zum Opferplatz der Hexen
zu fahren. Währenddessen ist John urplötzlich hinter das Geheimnis
der Lydia Sidomas gekommen, denn der Name Sidomas ist ein Anagramm für
Asmodis. Als sie in das Haus eindringen sind Johnny, Lydia und Martha aber
schon verschwunden. Nur die Katze "Devil" ist noch da, die sich mit Nadine
einen mörderischen Kampf liefert, bevor John sie mit einer Silberkugel
vernichtet. Im Haus der Sidomas findet John einen Hinweis auf den Ashdown
Forest. Als sie sich gerade auf den Weg machen wollen tauchen plötzlich
Suko und Mandra auf, um die Freunde zu begleiten. Bei der kleinen Insel
angelangt, auf der John und Suko bereits den lächelnden Henker gejagt
haben (siehe TB 24), trennen sich
die Freunde. Während Sheila und Nadine im Auto warten sollen, gehen
Suko und Bill durch das Haupttor und John und Mandra durch den Geheimgang.
Doch Sheila und Nadine lassen sich nicht aus dem Spiel drängen und verfolgen
die Männer. Als sie in den Schlosshof eindringen sehen sie, dass Suko
und Bill von Wikkas Magie gebannt wurden. Bevor die Hexen, allen voran Jane
Collins, die beiden Männer ins Höllenfeuer werfen können,
erscheint Nadine und schützt Johnny. Durch dieses Ablenkungsmanöver
gelingt es Sheila die Beretta ihres Mannes und Sukos Stab an sich zu nehmen.
Doch Wikka ist letztendlich stärker und will Sheila durch einen der
sieben Opferdolche töten. Da greifen Mandra Korab und John Sinclair
ein. John attackiert Wikka mit dem Kreuz, wird aber von den Hexen neidergerungen.
Währenddessen vernichtet Mandra Lydia mit den sieben Dolchen. Das
Teufelskind verschwindet zusammen mit sechs Opferdolchen in der Wand.
Plötzlich taucht Martha auf du will den Inder mit dem letzten Dolch
umbringen. Doch Nadine hat aufgepasst und die Hexe rechtzeitig geötet.
Die restlichen Hexen werden schnell überwältigt, während Wikka
und Jane wieder einmal entkommen.
Meinung:
Dieser Roman hat mir ehrlich gesagt nicht so recht gefallen. Die Idee mit
dem Teufelskind an sich fand ich wirklich gelungen, nur das Johnny wieder
mal das Opfer sein musste, war vom dramaturgischen Ablauf her schlecht
gewählt, denn gebangt habe ich um den Kleinen eigentlich nicht. Auch
wenn ich zugeben muss, dass die Szenen in dem Haus der Sidomas sehr beklemmend
waren und einen gehörigen Schuss Psychoterror beinhalteten. Wenn man
bedenkt, dass einem knapp sechsjährigen Kind ein Kindersarg
präsentiert wird, selbiges zu hören bekommt, dass es das Haus nicht
lebend verlässt und dann in einen Keller gesperrt wird, wo es eine
halbverweste Leiche findet, kann einem schon anders werden. Komisch, dass
Johnny danach nicht zu einem Kinderpsychiater musste, aber das hätte
wahrscheinlich ein schlechtes Licht auf die perfekten Recken des Sinclair-Teams
geworfen. Zudem unterläuft Jason auch ein Fehler in der inneren Logik,
was auch damals schon vorkam und keineswegs eine Neuheit der aktuellen Romane
ist, denn als Mandra bei Suko im Büro auftaucht erklärt er diesem,
dass Johnny in Gefahr schwebt, obwohl er das ja gar nicht wissen kann, denn
die Dolche haben ihn nur vor einer Gefahr in London gewarnt und Johns Patenkind
überhaupt nicht erwähnt. Gut gewählt fand ich den Ashdown
Forest als Opferplatz. Dadurch, dass dieser Ort bereits Schauplatz eines
hochbrisanten Falles war, gibt dem Zyklus über die Hexen und ihrer
Königin Wikka etwas mehr Kontinuität. Im Finale überschlägt
sich dann das Geschehen, wobei ich nicht so recht nachvollziehen kann, dass
Wikka so schnell die Flucht ergriffen hat, immer hin hätte sie mit ihrer
Magie Mandra locker angreifen können, als John von den anderen Hexen
attackiert wurde. Seltsam fand ich auch, dass sich Asmodis gar nicht hat
blicken lassen, wo es doch um sein eigenes Kind ging. Da hätten die
Gegner schon einige Mitglieder des Sinclair-Teams mitnehmen können in
die Hölle. Einer der sieben Teufelsdolche ist ja dem Sinclair-Team in
die Hände gefallen, aber meines Wissens nach haben weder der, noch die
sechs verschwundenen Waffen, noch mal eine Rolle innerhalb der Serie gespielt.
Alles in allem ein durchschnittlicher Roman, der flüssig zu lesen war
und durchaus auch spannend war, aber man hätte wirklich mehr aus dem
Stoff machen können. Hinzu kommt noch, dass der Klappentext wieder einmal
überhaupt nicht mit dem Inhalt übereinstimmte. Solche Schlampereien
passieren bei den aktuellen Taschenbüchern z. B. nicht mehr.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Unheimlich und düster, irgendwie hatte ich mich schon auf einen richtigen
Psychothriller alà "Blutiger Halloween" gefreut.
Coverbewertung:
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Mandra Korab wird in Indien von seinen magischen Dolchen vor einer Gefahr
in London gewarnt. Er macht sich auf den Weg seinen Freunden beizustehen.
Die können jede Hilfe gebrauchen, denn der Teufel hat es diesmal auf
den kleinen Johnny Conolly abgesehen. Von einem Nachbarsmädchen namens
Lydia und dessen Tante wird er in einem Kindersarg nach Ashdown Forest
verschleppt, wo er in einem blutigen Ritual durch sieben Teufelsdolche
getötet werden soll. Lydia ist in Wirklichkeit kein normaler Mensch,
sondern eine Tochter des Teufels. Hinter diesem Plan stehen keine geringere
als Wikka und Jane Collins, die ebenfalls nicht zögern würde Johnny
zu töten. Doch John und die Conollys haben gerade noch rechtzeitig Verdacht
geschöpft und machen sich zusammen mit der Wölfin Nadine sowie
Suko und dem inzwischen eingetroffenen Mandra Korab an die Verfolgung. In
einem harten Kampf gelingt es Mandra, das Teufelskind mit den eigenen Dolchen
zu töten, seine böse Tante wird von Nadine beim Versuch Johnny
zu töten umgebracht. Wikka und Jane können entkommen.
Meinung:
Mir gefiel der Roman ziemlich gut. Ich fand es nicht schlimm, dass Johnny
entführt wurde, denn auch ein fremdes Kind hätte JD sicher nicht
einem blutigen Ritualmord zum Opfer fallen lassen. Es war eh schon harter
Tobak, was der kleine Johnny da teilweise durchmachen musste und auch Jane
kommt sehr grausam rüber. Der Logikfehler, dass Mandra in London auf
einmal weiß, dass konkret Johnny in Gefahr ist, fiel mir auch negativ
auf. Zum Glück machte er aber nicht so viel aus, denn John und die Conollys
hatten da eh schon Johnnys Entführung bemerkt. Als Mandra und Suko zu
ihnen stoßen heißt es auch plötzlich wieder, dass Mandra
nur vor einer allgemeinen Gefahr gewarnt worden wäre. Schon seltsam,
dass JD das mittendrin durcheinander gebracht hat. Insgesamt aber ein spannender
und stimmiger Roman, der mich gut unterhalten hat.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Sowohl Tante Martha als auch Katze Devil sehen wirklich bösartig aus.
Auch Lydia ist sehr gut getroffen.
Coverbewertung:
Rezension von
Olaf:
Kurzbeschreibung:
Der kleine Johnny Conolly hat eine neue Freundin: Das Nachbarskind Lydia
Sidomas. Was niemand ahnt: Das Mädchen ist ein Teufelskind und durch
einen finsteren Plan soll das Team um John Sinclair entscheidend geschwächt
und getroffen werden ... John ist zu Besuch bei seinen Freunden den Conollys.
Von seinem Patenkind Johnny sieht er allerdings nicht so viel, denn der Junge
ist mit seiner neuen Freundin beschäftigt. John wundert sich zwar kurz
über das doch recht seltsame Mädchen, aber na ja Kinder halt ...
Johnny geht mit seiner Freundin Lydia in deren Haus zum Spielen, allerdings
gerät er dort in die Falle seiner "Freundin" und ihrer teuflischen Tante
Martha. Der Junge soll in einen Sarg steigen und so fortgeschafft werden.
Sie wollen den Kleinen in einem Hexenritual dem Teufel opfern und so dem
Sinclair-Team einen grausamen Schlag versetzen. Johnny versucht zu fliehen,
landet aber dummerweise im ausweglosen Keller der Teufelsdienerinnen.
Völlig verängstigt tastet sich der Kleine durch den dunklen Keller
und stößt dabei auf eine halbverweste Leiche: Lydias Mutter ...
Inzwischen haben John und die Conollys eine merkwürdige Begegnung mit
Lydias Katze namens Devil. Nadine, die Wölfin, die bei den Conollys
lebt und Johnny schützt, gerät bei dem Anblick der Katze außer
rand und band und auch John und Bill werden langsam mißtrauisch und
sorgen sich um Johnny. Als John auch noch die Verbindung zwischen dem Namen
Sidomas und Asmodis bemerkt, wird ihnen klar, dass die kleine Lydia und ihr
Tante nicht einfach nur etwas "merkwürdig" sind ... Inzwischen haben
Martha und Lydia den kleinen Johnny aus den Keller geholt und in den Sarg
gesteckt. Im Wagen brechen sie zur Opferstätte auf, wo Johnnys Seele
Asmodis - dem Vater Lydias - geopfert werden soll. John, Bill, Sheila und
Nadine dringen leider zu spät in das Haus von Lydia und der Tante ein.
Allerdings entdeckt John eine Spur, die zum Ashdown Forest führt (dort
haben John und Suko vor einiger Zeit gegen den Lächelnden Henker
gekämpft, der sich später als Jane Collins entpuppt hat - TB 24).
Bevor sie zur Burgruine im Ashdown Forest aufbrechen, müssen sie allerdings
noch einen kurzen Kampf gegen den Teufelskater Devil ausfechten ... Suko
befindet sich zur Zeit noch ahnungslos im Büro des Yard-Gebäudes,
als er überraschend Besuch vom einem alten Freund aus Indien erhält:
Mandra Korab! Der Inder hat in seinem Heimatland einen mysteriösen Hinweis
von seinen 7 magischen Dolchen erhalten, dass sich in London etwas
Gefährliches zusammenbraut und das hat mit einem Kind zu tun. Daraufhin
ist er sofort zu seinen Freunden nach London gereist. Die beiden brechen
sofort zu den Conollys auf und treffen dort auf die besorgten Freunde. Gemeinsam
nehmen alle die Verfolgung auf ... Im Ashdown Forest treffen Lydia und Martha
auf eine weitere alte Bekannte: Jane Collins, die Hexe! Auch sie will den
Jungen dem Teufel opfern, obwohl sie früher zum Sinclair-Team gehörte.
Um das Hexenritual durchführen zu können, stoßen weitere
Hexen dazu und auch Wikka, die mächtige Oberhexe, lässt nicht lange
auf sich warten. Das Ritual, bei dem Johnny mit 7 Dolchen des Teufels (die
Gegenstücke zu Mandra Korabs Dolchen) geopfert werden soll, kann beginnen
...
Meinung:
Ein super-spannender Roman, der mir ausgesprochen gut gefallen hat! Was der
kleine Johnny alles so aushalten und ertragen muss, ist schon ziemlich fies.
Insbesondere die Szene, in der er im Keller auf die halbverweste Leiche
stößt, dann im Kindersarg gesperrt verschleppt wird und selbst
von einer Person, die er kennt und vertraut (Jane Collins), nicht gerettet
wird sondern getötet werden soll. Auch wie bei John und den Conollys
langsam aber stetig der Verdacht steigt, dass bei der kleinen Lydia und ihrer
schrägen Tante einiges nicht stimmt, ist gut beschrieben. Dass ein Ort
(die Burgruine) aus einem früheren guten Roman
(TB 24) eine wichtige Rolle spielt,
hat mir genauso gefallen, wie dass Jane Collins und Wikka mal wieder dabei
sind. Jane hat wieder einmal gezeigt, wie böse sie geworden ist. Mandra
Korab hingegen hat nicht so reingepasst in die Story und ist sicher nur wegen
der Verbindung von seinen 7 magischen Dolchen zu den 7 Dolchen des Teufels,
mit denen Johnny geopfert werden soll, eingebaut worden. Der logische Fehler,
dass Mandra in Indien nur grob und wage vor einer drohenden Gefahr in London
gewarnt wurde und dass es mit einem Kind zu tun hat, und dass er in London
plötzlich Bescheid wusste, dass es um Johnny Conolly geht, ist mir auch
aufgefallen, aber die Spannung und die Atmosphäre der Story leiden nicht
unter diesem kleinen Patzer.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover finde ich genauso wie den Roman einfach SUPER!!! Alles ist gut
getroffen: Lydia, Tante Martha, der Kater Devil und überhaupt die ganze
unheimliche Atmosphäre des Romans. Außerdem kommt die dargestellte
Szene auch genauso in der Story vor. Mal eine wohltuende Abwechslung zu den
klassischen Ballestar-Bildern.
Coverbewertung:

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Bild dieses Taschenbuches wurde ebenfalls für den Tony Ballard Roman
Nr. 176 "Geliebter Höllenkater" verwendet:
Auch auf dem Cover des spanischen Comic-Magazins MORBO Nr. 2 war das Motiv
schon abgebildet: