John Sinclair TB Nr. 19: Ewige Schreie
Der Friedhof lag im finsteren Schottland und war verflucht. "Die Toten schreien!"
flüsterten die Bewohner der umliegenden Dörfer. "Sie finden keine
Ruhe in dieser unheiligen Erde..." Die Menschen irrten sich nicht. Nachts,
wenn der Wind eingeschlafen war, klangen die Schreie auf. Geknechtete Seelen
jammerten und winselten. Tote wollten aus ihren Gräbern. Auf den Grabsteinen
erschienen blasse, fratzenhafte Gesichter. Ich erreichte den Friedhof zu
spät. Da waren die Schreie der Toten bereits zum Grabgesang der Menschen
geworden...
von Jason Dark, erschienen am 11.10.1982, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
In dem kleinen schottischen Ort Walham häuft sich schlagartig die
Selbstmordrate. John Sinclair, der bei seinen Eltern zu Besuch war und eine
Bekannte namens Helen Cloud zu ihren Eltern nach Walham bringen will, wird
schnell in die unheimlichen Begebenheiten mit hineingezogen. Denn als die
beiden das Haus der Mutter betreten hat diese schon Selbstmord begangen,
ebenso wie der Vater, der schon länger tot ist und auf dem alten Friedhof
begraben wurde, der als Selbstmörder-Friedhof verschrien ist. Gleichzeitig
gellen im Ort überall die Schreie der Toten auf, die auf dem verfluchten
Gottesacker verscharrt wurden. Entweiht wurde der Friedhof vor über
200 Jahren als der Familien-Mörder Sam Davies gehängt wurde und
sein Leichnam eines Tages verschwand. Kurz darauf wurde der Küster auf
dem Friedhof zum Suizid gezwungen und weihte den Totenacker damit dem Teufel.
Während John und Helen noch im Haus der Clouds sind erscheinen drei
Männer, die vorgeben die Tote abholen zu wollen, um ihr einen Holzpflock
ins Herz zu treiben, denn nur so könne man die Toten davon abhalten
zu schreien. John kann die Männer überzeugen ihm das Feld zu
überlassen und erlöst die Tote mit dem Kreuz. Danach machen sie
sich auf den Weg zum Pfarrer, damit der ihnen helfen kann. John kann gerade
noch verhindern, dass der Fahrer des Leichenwagens Paddock den Geistlichen
zum Selbstmord zwingen kann. Doch die drei Männer aus dem Haus der Clouds
stecken mit Paddock unter einer Decke und haben John nur getäuscht.
In Wahrheit dienen sie dem Untoten Sam Davies. John, Helen und der Pfarrer
begeben sich zum Friedhof, um dem Treiben ein Ende zu bereiten. Dort werden
John und Helen von den vier Schlägern überwältigt, doch Helen
kann Paddock und Garner, den Anführer der drei Schläger aus ihrem
Elternhaus mit der Drucklustpistole ausschalten. John überwältigt
die restlichen beiden Schläger und kann gerade noch verhindern, dass
der Pfarrer und ein weiterer Mann von dem Untoten lebendig begraben werden.
Doch Sam Davies will mit John an seinem Todesplatz kämpfen: Dem Galgenbaum.
Dort droht der Geisterjäger zu unterliegen, denn die ewigen Schreie
rauben im die Kraft und bannen ihn, trotz seines Kreuzes. Im letzten Moment
erscheint Helen und vernichtet Sam Davies mit dem geweihten Kreuz des Pfarrers,
wodurch auch die ewigen Schreie verstummen.
Meinung:
Ein spannender, unheimlicher Roman, der ein klassisches Gruselthema,
nämlich einen verfluchten Friedhof, in erschreckender Weise behandelt.
Die Umgebung wird so intensiv beschrieben, dass man die Schreie fast hören
kann. Da kann man die Ungereimtheiten fast vergessen. Denn es ist schon
merkwürdig das die Ereignisse eskalieren als John gerade mal in Walham
vorbeischaut. Außerdem wurde Sam Davies an einem richtigen Galgen
gehängt und nicht, wie später erwähnt, an einem Galgenbaum.
Besonders gut gelungen ist meines Erachtens die Charakterisierung der Helen
Cloud und die Reaktionen der armen Frau, die zunächst den Tod ihrer
Mutter verkraften muss, dann ihre schreiende Leiche, später auf dem
Friedhof die Schreie des toten Vaters und zum Schluss die Extremsituation
bei der Schießerei, kein Wunder, dass die Studentin schlussendlich
zusammenklappt. Doch zum Ende beweist sie doch, dass nicht immer ein
Geisterjäger von Nöten ist, um einen Satansdiener zur Hölle
zu schicken. Das Finale ist auf alle Fälle wirklich gelungen, denn wo
man schon denkt, na toll, jetzt zückt der sein Kreuz und alles ist in
Ordnung, zieht der Roman noch mal richtig an. Aus diesem Grunde und wegen
der tollen Atmosphäre gebe ich dem Roman vier fette Kreuze.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Düster und unheimlich. Einfach ein tolles Ballestar-Bild.
Coverbewertung:
Rezension
von Axel:
Kurzbeschreibung:
Nach der Hinrichtung Sam Davies, schritt der Küster der Kirche über
den Friedhof und entdeckte das der Galgen leer war. Der Geist des Sam Davies
zwang den Küster zum Selbstmord und entweihte die Kirche. Daraufhin
wurde an anderer Stelle eine neue Kirche und ein Friedhof gebaut. Das alles
geschah vor 200 Jahren in Walham. Als James McMullogh nach Hause kam fand
er seine Frau erhängt auf den Dachboden vor mit dem Letzten Wunsch,
das ihr Mann ihr einen Holzpflock durchs Herz treiben soll und auf dem alten
Friedhof, wo schon ein Grab ausgehoben sein soll, begraben soll. John Mutter
hatte Geburtstag und John überraschte sie indem re unangemeldet bei
ihr auftauchte. Dort lehrte er Helen Cloud kennen und bot ihr an sie am
nächsten Tag nach Hause, in den kleinen Ort Walham, zu fahren. Dort
angekommen fanden sie Mrs. Cloud in ihrem Bett tot vor. Kurze Zeit später
tauchen drei Männer auf die Mrs. Cloud auf den alten Friedhof bringen
wollten, was John nicht zuließ. Garner, wie der Anführer der Drei
hieß, wollte sich sogar mit Gewalt Zugang verschaffen, als plötzlich
die Leiche anfing zu schreien. John stürzte ins Zimmer und erlöste
die Tote mit dem Kreuz von ihrem Leid. Unterdessen brachte McMullogh seine
Frau zum alten Friedhof und wollte sie begraben. Als er über den Friedhof
ging, stiegen aus den Grabsteinen bleiche Gesichter auf und fingen an zu
schreien. Daraufhin brach er einem Zweig an, spitzte ihn an und wollte ihn
in das Herz seiner Frau rammen, damit ihr das Schicksal erspart bliebe. Als
er ausholte umfasste eine Knochenhand sein Handgelenk. Sam Davies griff ein
und überwältigte McMullogh, und warf ihn ins Grab. Er fing an das
Grab zuzuschaufeln. John und Helen verließen die Wohnung, um zum Pfarrer
zu gehen. Vor dem Pfarrhaus stand ein Leichenwagen. John stürzte in
die Kirche, wo der Pfarrer von Paddock, dem Totengräber, bedroht wurde.
Er überwältigte den Mann und kettete ihn mit Handschellen an die
Kirchenbank. Als sie mit dem Pfarrer, der Michael Facius hieß, die
Kirche verließen hörten sie Schreie aus dem Leichenwagen. John
erlöste die beiden Leichen im Wagen und sie gingen alle drei zum Friedhof.
Garner und seine Männer beobachten das ganze und befreiten schließlich
Paddock aus der Kirche und machten sich auch auf dem Weg zum Friedhof. Als
John, Helen und Father Facius den Friedhof betraten hörte sie schon
die ersten Schreie. John ging den Schrein nach und fand zwei Grabsteine mit
den Gesichter der Toten. Helen, die John nachgelaufen war, erkannte ihren
Vater der vor kurzem verstorben war in dem Grabstein wieder und entriss John
den Dolch und stach auf den Grabstein ein und vernichtete so den Geist ihres
Vaters. John hingegen benutzte bei dem andere Stein das Kreuz und erzielte
den gleichen Effekt. Als sie wieder zum Hauptweg kamen war Father Facius
verschwunden. Father Facius der allein auf dem Weg zurückgeblieben war
hörte entfernt einen Schrei der nicht von den Toten kam und ging ihm
nach. Er fand das Grab indem McMullogh lag, und wollte ihm aus dem Grab helfen.
Sam Davies, der sich vor dem Pfarrer versteckt hatte schlug mit der Schaufel
zu, traf aber nur die Schulter des Pfarrers, der daraufhin in das Grab auf
McMullogh fiel. Als John dem Pfarrer zu Hilfe eilen wollte lief er in einen
Hinterhalt von Garner und seinen Männern, die ihn daraufhin entwaffneten.
Als Garner mit der Schrotflinte auf den Kopf von John zielte, schoss Helen
mit der Druckluftpistole auf Garner, der sofort tot umfällt, und einen
seiner Helfer. John überwältigt die beiden anderen und schlägt
sie bewusstlos. John eilt den Pfarrer zu Hilfe und Sam Davies ergriff daraufhin
die Flucht. John stellt ihm am Galgenbaum, wo er von den Schreien die immer
lauter wurden fast paralysiert wird. Helen eilt John mit dem Kreuz des Pfarrers
zu Hilfe und vernichtet Sam Davies für immer.
Meinung:
Der Roman gefällt mir Gut. Besonders die Atmosphäre auf dem Friedhof
ist gut eingefangen. Die Umgebung ist schon gruselig beschrieben. Das Garner
und seine Männer auf der andere Seite stehen gib noch mal richtig
Würze. Auch das Ende ist Überraschend als John die Hilfe von Helen
bekam. Einmalig!
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein Superbild. Kultig.
Coverbewertung:
Rezension von
Metropolis:
Kurzbeschreibung:
Walham - Schottland - vor ca. 200 Jahren: Sam Davies, der seine Familie
ermordet hat, wird in der "Selbstmörder-Ecke" des Dorffriedhofs
gehängt. Kurz darauf ist seine Leiche vom Galgen verschwunden. Er erscheint
als Untoter wieder auf dem Friedhof und zwingt den Küster zum Selbstmord.
Seit dem gilt der Friedhof und die dazu gehörige Kirche als verflucht.
Lauder - Schottland - Gegenwart: John Sinclair ist zum Geburtstag
seiner Mutter für einen Kurzbesuch nach Lauder gefahren. Am nächsten
Tag soll es zurück nach London gehen, vorher fährt John aber noch
eine Bekannte seiner Eltern - Helen Cloud - in ihr Heimatort: Walham! Unterwegs
erfährt John von der jungen Frau, dass ihr Vater vor einiger Zeit Selbstmord
begangen hat. Auch, dass überdurchschnittlich häufig Selbstmorde
in Walham geschehen. Außerdem erzählt sie von der Legende des
Sam Davies und dem verfluchten Friedhof. Das erweckt natürlich Johns
Interesse. In Helens Haus angekommen, machen die beiden eine schreckliche
Entdeckung: Helens Mutter hat sich ein Messer in die Kehle gestoßen
und liegt tot auf dem Bett ... bis sie auf einmal anfängt entsetzlich
zu schreien! Inzwischen hat Sam Davies Geist bereits weitere Bewohner in
den Selbstmord getrieben. Vier Dorfbewohner haben sich allerdings mit Sam
Davies verbündet und schaffen die Leichen auf den verfluchten
Selbstmörder-Friedhof. Dort erscheinen die Gesichter der Toten auf den
Grabsteinen und ihre Schreie sollen auf ewig über den Friedhof gellen.
John, Helen und der Pfarrer des Dorfes betreten den Friedhof, um sich Sam
Davies zu stellen und den Toten ihre Ruhe wieder zu geben. Allerdings lauern
als Gegner auch noch Sam Davies Helfer im Hintergrund und Helen hat - nach
dem entsetzlichen Schock mit ihrer Mutter - eine weitere schreckliche Begegnung:
Diesesmal mit ihrem schreienden Vater! Schafft es John, noch Schlimmeres
von Walham abzuwenden und den Untoten Sam Davies zu besiegen?
Meinung:
Ein klassischer Grusel-Roman mit den typischen Elementen: Ein Mörder
wird in der Vergangenheit gehängt und kehrt als Untoter/Geist zurück
und nimmt Rache, ein verfluchter Friedhof, Tote die keine Ruhe finden ...
Dieser Roman lebt von seiner düsteren Atmosphäre. Wenn die Gesichter
der Toten auf den Grabsteinen erscheinen und anfangen zu schreien, läuft
es einem schon kalt den Rücken herunter. Auch finde ich die Idee spannend,
dass der Geist eines Untoten, Menschen in den Selbstmord treibt. Gestört
hat mich allerdings, dass die Story etwas in die Länge gezogen ist
(hätte auch in einen Heft-Roman gepasst) und dass einige Ungereimtheiten
vorkommen. Sind aber aus meiner Sicht nur Kleinigkeiten und müssen jetzt
nicht einzeln aufgezählt werden.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die düstere und unheimliche Atmosphäre kommt gut rüber und
passend zur Story. Ein Klassiker von Ballestar!
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair besucht seine Eltern in Lauder, da seine Mutter Geburtstag
hat. Auf der Feier lernt er eine junge Frau namens Helen Cloud kennen, die
zur Zeit ihre Tante in Lauder besucht. John bietet ihr an, sie am nächsten
Tag nach Hause in das kleine Örtchen Walham zu fahren. Während
der Fahrt erfährt John, das Helens Vater vor ein paar Jahren Selbstmord
begangen hat. Er sei aber nicht der einzige. In Walham bringen sich öfters
Menschen selber um. Zu Hause angekommen, müssen beide eine schreckliche
Entdeckung machen. Helens Mutter hat sich ebenfalls selbst getötet.
Plötzlich tauchen drei Männer auf, die die Tote zu einem Friedhof
bringen wollen, als diese plötzlich anfängt zu schreien. John
erlöst die Tote mit seinem Kreuz. Er und Helen fahren zur Kirche und
treffen dort auf den Totengräber, der den Pfarrer zum Selbstmord anstiften
will. John kann den Totengräber überwältigen und fesselt ihn
mit seinen Handschellen an eine Kirchenbank. Vom Pfarrer erfährt er
die Legende über den alten Selbstmörder-Friedhof, den alle Menschen
in der Gegend meiden. Vor 200 Jahren wurde dort ein Mörder gehängt,
dessen Leiche spurlos verschwunden ist. Kurz darauf wurde der Küster
ermordet. Man munkelt, der Geist des Mörders, Sam Davies, spukt noch
immer auf dem Friedhof und treibt die Menschen in den Tot. Der Totengräber
arbeitet für Davies und beschafft ihm die Leichen. Davies will alle
Menschen in Walham in den Selbstmord treiben und auf dem verfluchten Friedhof
begraben. John, Helen und der Pfarrer begeben sich zum alten Friedhof und
müssen feststellen, das auf allen Grabsteinen die Gesichter der dort
begrabenen erschienen sind und unaufhörlich schreien. Mit seinem Kreuz
kann John mehrere dieser Gesichter töten und somit erlösen.
Währenddessen trifft der Pfarrer auf einen Mann namens McMullogh, der
in dieser Nacht seine Tote Frau, die ebenfalls Selbstmord begangen hat, auf
den Friedhof gebracht und dort begraben wollte. Auf ihren eigenen Wunsch
hin sollte er sie mit einem Eichenpflock pfählen, um sie so zu
erlösen. Doch Davies kam ihn zuvor und will ihn nun bei lebendigem Leib
begraben. Der Pfarrer will McMullogh helfen und wird selbst von Davies in
ein offenes Grab geworfen. Währenddessen werden John und Helen vom
Totengräber und den drei Männern aus Helens Haus angegriffen. Helen
kann einen von ihnen töten und den Totengräber schwer verletzen.
Die anderen beiden überwältigt John selbst. Sie machen sich auf
die Suche nach dem Pfarrer, können ihn finden und kommen gerade noch
rechtzeitig um zu verhindern, das Davies ihn lebendig begräbt. Der Geist
kann entkommen, doch John folgt ihn und will ihn stellen. Doch die ewigen
Schreie hindern John daran. Plötzlich taucht Helen auf, die sich mit
einem großen Holzkreuz todesmutig auf Davies stürzt, der daraufhin
vernichtet wird.
Meinung:
Lol, lange Kurzbeschreibung und nun weiß ich nicht, was ich hier noch
weiter schreiben soll. Eine typische Geister- und Rachegeschichte, wie sie
nur allzu oft vorkommt. Düster und unheimlich ist der Roman allemal,
doch viel neues, was nicht schon oft genug zu lesen war, bringt er auch nicht
zutage. Lediglich die Ewigen Schreie sind was Neues. Ich für meinen
Teil gebe diesem Roman gute 3 Kreuze.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt genauso im Roman vor. Ich finde es schön dargestellt
und deshalb bekommt es 4 Kreuze.
Coverbewertung: