John Sinclair Nr. 1392: Der Verfolger

John Sinclair Nr. 1392: Der Verfolger


Man nennt sie Stalker - Menschen, die voll und ganz auf andere Personen fixiert sind. Das können Prominente sein, aber auch schlichte Normalbürger, die von den Verfolgern nicht in Ruhe gelassen werden. Sie belästigen ihre Opfer durch Anrufe, durch E-Mails, durch Erscheinen - Sie sind immer präsent und können zu einer lebensbedrohlichen Last werden. Auch die Schauspielerin Ellen Gabor erlebte so etwas. Ihr Stalker aber war sogar noch viel schlimmer als einer dieser durchgeknallten Irren. Er war eine dämonische Kreatur, ein Wesen der Hölle, und wie viele Menschenleben er auslöschen musste, um an sein Ziel zu gelangen, interessierte dieses Monstrum nicht...


von Jason Dark, erschienen am 14.03.2005, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Die Schauspielerin Ellen Gabor wird von einem Fan verfolgt und bedrängt. Über ihren Agenten setzt sie einen Killer auf den Stalker an. Doch der Mörder erleidet das, dem Verfolger zugedachte Schicksal. Der Stalker, der in Wahrheit ein Dämon ist, präsentiert seinem Opfer die Leiche. Daraufhin erleidet Ellen einen Schock und wird in eine Privatklinik eingeliefert. Chefinspektor Tanner informiert John Sinclair, sich um die Schauspielerin zu kümmern, denn angeblich hing die Leiche des Auftragskillers an einer riesigen Zunge oder Schlange vor dem Fenster der Gabor. Als John Ellen in der Klinik besuchen will und sich von dem Bediensteten Frank auch nicht abwimmeln lässt, greift dieser ihn an, wird aber von John außer Gefecht gesetzt. Im Zimmer der Schauspielerin findet er die Leiche des Agenten und die völlig verstörte Ellen, die dabei war, als der Stalker ihren Vertrauten aufschlitzte. Bevor John mit Ellen fliehen kann leitet Frank Gas in das Zimmer und betäubt die beiden. Als John aufwacht liegt er im Keller und wird von Frank mit seiner eigenen Beretta bedroht. Er erfährt, dass diese Klinik schon lange aufgegeben wurde, und Frank es im Auftrag des Stalkers in die Wege geleitet hat, dass Ellen hierher gebracht wurde. John sieht plötzlich durch eine Glasscheibe getrennt, den Dämon und das Objekt seiner Begierde. Die Kreatur der Finsternis hat in ihrem Innern eine Schlange, die sich um Ellen gewunden hat. Dann verschwinden Beide und John soll von Frank erschossen werden. Doch John kann Frank abermals überwältigen und macht sich an die Verfolgung des ungleichen Paares. Doch Suko, der in der Zwischenzeit unruhig geworden ist, als John sich nicht meldete und er herausfand, dass die Klinik schon lange stillgelegt wurde, hat die Kreatur bereits mit der Dämonenpeitsche vernichtet. Doch in der Zeit, als sie mit dem Dämon allein war, erfuhr Ellen, dass die Kreatur der Finsternis ihr Vater war.


Meinung:
Mit diesem Roman erwartet der Leser ein fulminantes Einzelabenteuer, weit ab von jeglichen Roten Fäden. Aber dennoch ist dieser Roman spannend von der ersten bis zur letzten Zeile, wenn ich dieses Klischee einmal mehr bemühen darf. Die Story weist keinerlei Längen auf und selbst die Druckfehler stören nicht so sehr wie sonst, auch wenn John kurzzeitig zum Chefinspektor befördert und dann als normaler Inspektor angesprochen wird. Dass hinter dem Stalker eine Kreatur der Finsternis steckte, hat mich nicht gerade überrascht, obwohl ich kurzzeitig tatsächlich dachte, Asmodis selbst hätte seine Finger im Spiel. Die Fähigkeiten des Dämons sind ein weiterer Pluspunkt des Romans: Wie er unter der Decke schwebte, um den Killer zu überraschen oder die Schlange aus dem Maul raste, waren Szenen, die ich bildhaft vor Augen sah. Ein wenig erinnerte mich das an den Film "The Killer-Tongue", war aber bei weitem nicht so trashig. Etwas enttäuscht bin ich von John, der dieses Mal etwas spät geschaltet hat, denn mir und wohl den meisten anderen Lesern ist klar gewesen, wer der Stalker war, als Ellen erzählte, dass sie ein Findelkind war. John ist gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass es ihr Vater sein könnte, obwohl er mehrmals nach dem Grund fragte, was der Verfolger von der Schauspielerin wohl haben will. Gut gefallen haben mir auch die Erinnerungen an frühere Fälle, wobei in einem Fall für den Leser wieder ein Blick in die Zukunft riskiert wurde, denn Taschenbuch 73289 "Monsterkopf" erscheint erst nächsten Monat. Na ja, jetzt wissen wir wenigstens, dass es wieder um Aibon geht. Dass sich John bei seiner Befragung von Ellen mehrmals wiederholte störte dieses Mal auch nicht wirklich, denn Ellen war ja ziemlich verwirrt und da muss man manche Fragen eben wiederholen oder anders stellen. Bevor ich diesen Roman las, fragte ich mich, warum John und Suko Marek eigentlich allein lassen, denn sie müssten ja eigentlich davon ausgehen, dass sich Dracula II direkt wieder an dem Pfähler rächen würde. Doch Jason greift dieses Thema von selbst auf und erklärt, dass der Supervampir ja noch genug mit den Hexen am Hals haben würde und Assunga ihn in Rumänien bzw. Petrila erwarten würde. Doch Frantisek gibt zum Abschied noch einen Satz zum Besten, der mich hat hellhörig werden lassen: "Außerdem war er der Meinung, dass er sein Leben gelebt hatte und ihm schon bald der Tod die Hand reichen würde." Ich denke, da wird Herr Dark dem Pfähler doch noch seine Ruhe gönnen. Fazit: Ein rundum gelungener John-Sinclair-Roman, spannend und kurzweilig.


Besonderheiten:
'Erster Auftritt von Ellen Gabor? (Die Schauspielerin ließ in ihrer Gefangenschaft durchsickern, dass sie durchaus Interesse an John hätte, so dass ich mir vorstellen kann, dass da noch was läuft)


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Kann die Qualität des Romans nicht halten, auch wenn mich Ellen auf diesem Cover frappierend an Kylie Minogue erinnert. Allerdings wirkt dieses Kunstwerk zu sehr vom Computer generiert.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
Die Schauspielerin Ellen Gabor, wird von einem Stalker verfolgt. Um ihn loszuwerden, engagiert sie einen Killer, der den Stalker töten soll. Doch bei dem Stalker handelt es sich um eine Kreatur der Finsternis, die den Killer tötet. Mit einem Nervenzusammenbruch wird Ellen in eine Privatklinik gebracht. Inspektor Tanner weißt John auf diesen Fall hin. Etwas skeptisch sucht dieser die Privatklinik auf, wo er von dem Pfleger Frank empfangen wird. Sofort fällt John auf, dass mit der Klinik etwas nicht stimmt. Denn er sieht weder Pfleger, Ärzte noch Patienten. Als John Ellens Zimmer betreten will, wird er von Frank angegriffen, doch er kann diesen ausschalten. Zusammen mit Ellen will der Geisterjäger die Klinik verlassen, doch der Stalker nimmt die Beiden gefangen und betäubt sie mit Gas. John kommt in einem dunklen Raum wieder zu sich und muss feststellen, dass Frank sich im Besitz seiner Waffe befindet. Währenddessen muss Ellen feststellen, dass der Stalker ihr Vater ist. Gemeinsam mit ihm will sie die Klinik verlassen, doch da taucht Suko auf, der sich auf der Suche nach John befindet. Dieser kann in der Zwischenzeit Frank überwältigen. Als John die Klinik verlässt, sieht er grade noch, wie Suko den Stalker mit der Dämonenpeitsche vernichtet. Doch wie geht es mit Ellen Gabor weiter? Werden wir es je erfahren?


Meinung:
Für einen Rezensionsautoren ist so ein 5 Kreuze Roman ja eigentlich immer ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann man die Lobes-Hymnen in den höchsten Tönen loslassen, andererseits gibt es auch nicht viel zu kritisieren, was sich in der Länge der Rezension ausschlägt. Der aktuelle Roman gehört zu dieser Sorte Roman. Von der ersten bis zur letzten Seite geht es gleich spannend zu Sache und der Leser wird in die Geschehnisse herein gesogen. Der Mord an dem Killer zieht sich zwar über mehrere Seiten hin, ist aber keine Minute langweilig, auch wenn man schon ahnte wie das ganze ausgeht. Mir war natürlich von Anfang an klar, dass es sich um eine Kreatur der Finsternis handeln muss. Das diese der Vater von Ellen Gabor ist, ist zwar keine unbedingt neue Idee, denn dies hatten wir schon einmal in ähnlicher Form bei Roman 1382 `Götterfluch´, aber in diesem Roman hat mir die Umsetzung der Geschichte einfach noch mal ein Stück besser gefallen. Deshalb gebe ich auch hier die vollen 5 Kreuze. Die Figur der Ellen Gabor werde ich auch mal im Auge behalten, denn schließlich kann man ja das Kind eines Dämonen nicht so einfach laufen lassen. Sie müsste eigentlich noch einmal auftauchen. Vielleicht sogar ein neuer Gegner/Freund für John. Mal sehen, was noch kommt. Natürlich könnte man kritisieren, dass John und Suko Marek alleine in Rumänien zurücklassen, obwohl die Rache des Dracula II droht. Doch auch hier hat Jason Dark einmal vorausgedacht und es damit begründet, dass sich Dracula II erst einmal die Wunden lecken muss und Assunga ihn immer noch jagt. John und Suko können ja auch nicht ewig in Rumänien abhängen und auf dessen Rache warten. Der Pfähler Marek scheint seinen Tod zu ahnen, hoffen wir dass dieser auch in einem der nächsten Romane endlich eintritt. Ich hoffe dies geschieht in einem der Taschenbücher. Eine Person wie Marek hat etwas anderes verdient, als ein schneller Ausstieg in einem Romanheft. Aber der wäre auch akzeptabel. Auch bei den Logikfehlern in diesem Romanheft will ich mal ein Auge zudrücken, aber ein bisschen besser hätte man schon recherchieren können. So starb Mary Marek nicht durch eine Silberkugel, sondern durch einen Pfeil aus der Bolzenpistole. Und nicht Dracula II hat van Akkeren zu einem Vampir gemacht, sondern eines seiner Opfer. Positiv finde ich übrigens auch, dass mal in die Zukunft bzw. Vergangenheit geschaut wird, in dem auf ein Romanheft verwiesen wird, dass erst in über einem Monat erscheint. Die Taschenbücher sind ja im Handlungszeitraum bekanntlich etwas zurück. Endlich mal wieder eine Aibon-Geschichte, deren Handlung wohl zwischen den beiden Vampir-Zweiteilern stattgefunden hat. Auch wenn ich finde, dass dort eigentlich kein Roman mehr zwischen passt, da ja dort die Handlungen auch recht fließend übergehen. Na ja, jetzt ist die Rezension doch länger geworden, als ich gedacht hätte. Also höre ich jetzt auf und verweise noch einmal auf die 5 Kreuze und auf das nächste Romanheft, in dem endlich einmal wieder die Werwölfe eine Rolle spielen.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Ellen Gabor.
Sie ist die Tochter einer Kreatur der Finsternis und überlebt diesen Roman. Wird sie noch einmal auftauchen?


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover dieses Romane gefällt mir dieses Mal besonders gut. Unverkennbar hat sich der Maler bei der Frau stark an der Sängerin Kylie Minogue orientiert. Die Ähnlichkeit ist schon fast offensichtlich und ich möchte wetten es gibt auch ein Foto von Frau Minogue in einer ähnlichen Pose. Ich werde mal ein wenig googlen, vielleicht find ich ja was. 5 Kreuze gibt es auch hier.


Coverbewertung:
5 Kreuze
Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Die Schauspielerin Ellen Gabor wird seit längerem von einem Stalker verfolgt. Um sich durch ihn nicht ihre Karriere gefährden zu lassen, lässt sie ihren Agenten den Profikiller Taggert engagieren. Doch der Stalker ist kein Mensch, sondern ein Dämon. Es gelingt ihm, den Killer mit seinem eigenen Messer zu töten. Dann hängt er mit seiner Zunge Taggert vor Ellen Gabors Fenster und lässt die Leiche kurz darauf fallen. Die Schauspielerin erleidet einen Schock und wird in eine private Klinik eingeliefert. Chief Inspector Tanner, der den Fall bearbeitet, spannt John Sinclair und Suko mit ein, da er einen übernatürlichen Hintergrund vermutet. Der Geisterjäger will zunächst Ellen Gabor einen Besuch abstatten. In der Klinik trifft er auf einen Mann namens Frank, der ihn in der ansonsten ziemlich leeren Klinik zu Ellen Gabor führt. Frank entpuppt sich als Gehilfe des Stalkers und versucht, John zu überwältigen. Er wird jedoch von dem Geisterjäger niedergeschlagen. Schließlich betritt John Ellen Gabors Zimmer, in dem auch die Leiche ihres Agenten liegt. Er unterhält sich kurz mit der Schauspielerin, bis der Stalker vor dem Fenster erscheint und Gas ins Zimmer strömt, das beide in Ohnmacht fallen lässt. Als John wieder aufwacht, wird er von Frank mit vorgehaltener Waffe zu dem Stalker, der eigentlich eine Kreatur der Finsternis ist, und Ellen Gabor geführt. Der Dämon, der zudem Ellens Vater ist, will sie in die Hölle entführen und verschwindet mit ihr. Vor der Klinik treffen der Stalker und Ellen auf Suko, der sich auf die Suche nach John gemacht hat. Nach kurzem Kampf kann der Chinese den Dämon mit der Dämonenpeitsche vernichten. Inzwischen gelang es John, Frank zu überwältigen und auszuschalten.


Meinung:
Hier haben wir mal wieder einen typischen Lückenfüllerroman. Man nehme eine abgewetzte Story (bekannt aus JS 1382), eine Kreatur der Finsternis und eben unsere beiden Helden. Nichtsdestotrotz ist der Roman spannend und recht unterhaltsam. Der Stalker macht tatsächlich einen für einen Dämon bedrohlichen Eindruck, wird aber leider sofort wieder vernichtet. Dessen Tochter Ellen Gabor wäre noch einen Roman wert, da sie ja zur Hälfte auch ein Dämon ist. Leider kommt auch dieser Roman nicht ohne Fehler aus. Auf Seite 23 wird beschrieben, dass Vincent van Akkeren durch den Biss des Dracula II zum Vampir wurde. Dies stimmt nicht so ganz. Eigentlich hat er erst Boris Nolan gebissen, der wiederum den Baphomet-Templer ausgesaugt hat. Weiterhin nervt das ständige Philosophieren über die Schlange im Paradies und deren Bedeutung, was letzten Endes zu nichts führt und vollkommen bedeutungslos für den Roman ist. Daher kann ich die Bewertung meiner Vorrezensenten nicht ganz nachvollziehen und gebe diesem Band 3 Kreuze.


Besonderheiten:
Erster Auftritt von Ellen Gabor.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Nun ja, die Szene kommt so in etwa im Roman vor, außer dass der Stalker anders beschrieben wird und in seinen Fängen nicht Kylie Minogue, sondern Ellen Gabor hängt. Dazu sieht es gar nicht mal so schlecht aus...


Coverbewertung:
2 Kreuze