John Sinclair Nr. 1334: Der Ghoul und die Witwe
Vom nahen Friedhof war das Rascheln der Blätter zu hören, wenn
der Wind damit spielte, so, als wollten die Toten noch eine letzte Botschaft
an die Lebenden loswerden, bevor ihre Körper endgültig verfaulten
und zur Beute von Würmern und Käfern wurden. Jane Collins parkte
den Golf gegenüber vom Friedhof. Die Detektivin hatte ihr Ziel erreicht.
Der erste Job begann, den sie nach dem Tod ihrer Freundin Lady Sarah Goldwyn
angenommen hatte...
von Jason Dark, erschienen am 02.02.2004, Titelbild: Maren
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Jane Collins nimmt ihren ersten Auftrag seit dem Tod ihrer Freundin Sarah
an: Lou Kersher glaubt, auf dem Friedhof gegenüber seines Hauses Zombies
gesehen zu haben und wendet sich an die Detektivin. Die findet ein offenes
Grab, in dem sich abgenagte Knochen befinden - ein Hinweis auf einen Ghoul!
Von einem jungen Künstler, der auf dem Friedhof Knochen sammelt,
erfährt Jane, dass im Haus, in dem auch Lou Kersher wohnt, eine Witwe
lebt, die dem jungen Mann schon öfter gute Plätze gezeigt hat,
an denen er Knochen finden konnte. Jane vermutet, dass die Witwe Edna Wilson
etwas mit dem Ghoul zu tun hat und stattet der Frau einen Besuch ab. Hier
trifft sie auf Lou Kersher, der der Frau in Quere gekommen ist und nun an
den Ghoul verfüttert werden soll, der früher einmal ihr Ehemann
gewesen ist! Jane kann Kershaw retten, doch der Ghoul flüchtet. Bei
der Verfolgung trifft Jane auf John Sinclair, den sie nach der Entdeckung
des offenen Grabes informiert hatte. Der Geisterjäger hat auf dem Friedhof
ebenfalls einen Ghoul getroffen und konnte ihn vernichten, bevor sich auf
den Weg zum Haus gemacht hat. Sie finden den flüchtigen Ghoul in einer
fremden Wohnung, in der er gerade eine junge Frau töten will. John
vernichtet ihn mit einer Silberkugel.
Meinung:
Dieser Roman hat mich mit ein wenig gemischten Gefühlen zurück
gelassen. Einerseits hat mir die Geschichte um den Ghoul ganz gut gefallen,
weil sie an die alten Zeiten der Serie erinnert. Außerdem fand ich
es prima, dass der Hauptteil der Handlung von Jane bestritten wird und sie
John erst auf Seite 56 trifft. Andererseits hat die Geschichte auch einige
grobe Logikbrüche, die den Lesespaß trüben, und wird dazu
noch vom typischen Gelaber gestreckt. So ist meiner Meinung nach der Fall
eigentlich gar nicht richtig beendet, denn Lou Kershaw sprach von mehreren
Personen und nicht nur von zweien. Da wäre noch eine weitere Untersuchung
fällig. Edna Wilson scheint von dem zweiten (oder den anderen) Ghoul
nichts zu wissen, sie redet immer nur von ihrem Goldie' - das ist ihr
Kosename für den Ghoul... :-) So wie ich es verstanden habe, war ihr
Mann schon immer ein Ghoul gewesen, deshalb ist mir auch nicht ganz klar,
warum die beiden Jock Wilson überhaupt sterben' ließen und
Edna als Witwe in dem Haus lebte. Zu Beginn wird übrigens auf die
Rückkehr des Schwarzen Tods eingegangen, und in diesem Roman heißt
es mal wieder, dass der Dämon aus dem Reich des Spuks entkommen ist...
Durch die spannende Atmosphäre auf dem mitternächtlichen Friedhof
gibt es aber noch 3 Kreuze.
Besonderheiten:
Saladin wurde aus dem Gefängnis entlassen und meldet telefonisch seine
Rückkehr.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist zwar atmosphärisch, hat aber mit der Geschichte nichts
zu tun. Die Gestalt ist meiner Meinung nach alles, aber kein Ghoul und die
Witwe ist eine alte, ungepflegte Frau und keine Schönheit.
Coverbewertung:
Rezension
von Michael
Pliet:
Kurzbeschreibung:
Jane Collins erster Fall, den sie nach dem Tode der Horror-Oma wieder angenommen
hat, führt sie zu einem Mann namens Lou Kersher. Dieser Mann kann von
seinem Haus aus direkt auf einen alten Friedhof blicken, der schon seit Jahren
verlassen ist. Dennoch fallen ihm jede Nacht Gestalten auf, welche über
den Friedhof wandeln. Zuerst hält Jane Kersher für einen Spinner,
doch als sie selbst den Friedhof betritt entdeckt sie in einem Grab die
Knochenreste einer Leiche. Alle Knochen sind wie abgeleckt. Die Anzeichen
sprechen dafür, dass sich auf dem Friedhof Ghouls herumtreiben. Jane
informiert John und dieser macht sich sofort auf den Weg zum Friedhof.
Währenddessen hält es Lou Kersher nicht mehr in seiner Wohnung
aus und besucht seine Nachbarin die Witwe Edna Wilson. Diese lockt ihn in
ihre Wohnung, in der schon der Ghoul wartet. Es handelt sich dabei um Jock
Wilson, dem Ehemann von Edna. Über Jahre hat sie es verschwiegen, dass
sie mit einem Ghoul zusammen ist. Nun soll Lou sein Opfer werden. Jane trifft
unterdessen auf dem Friedhof einen Mann namens Dennis Rugera, welcher sich
als Totengräber bezeichnet und Knochen vom Friedhof klaut. Er bringt
Jane auf die Spur von Edna und führt diese zu Ednas Wohnung. Nur knapp
muss sie John verpassen. Der hat inzwischen den Friedhof erreicht, und sieht
sich dort tatsächlich mit einem Ghoul konfrontiert. Diesen kann John
allerdings ohne große Mühen vernichten. Als er Jane nicht vorfindet,
beschließt auch er zum Haus zu gehen. Durch ihr auftauchen rettet Jane
Lou das Leben, der Ghoul flieht durch das Fenster. Gemeinsam mit Edna will
Jane ihn verfolgen und trifft im Flur des Hauses auf John. Von Ghoul keine
Spur. Doch dieser sucht sich schon sein nächstes Opfer? Wird es John
und Jane gelingen ihn zu stoppen?
Meinung:
Mein Fazit: Endlich mal wieder eine Ghoul-Geschichte. Ich hatte schon die
Hoffnung aufgegeben, mal wieder eine neue Geschichte zu lesen. Schien es
doch so, als hätte Jason die Ghouls in den letzten Jahren einfach vergessen.
Und das wo ich Ghoul-Geschichten so gerne lese. Gut fand ich das Jane eigentlich
fast den ganzen Fall über alleine ermittelt. John taucht eigentlich
nur auf um aufzuräumen und am Ende als Held da zu stehen. Leider hat
der Ghoul kein Opfer erwischt, was den Roman ein bisschen harmlos aussehen
lässt. Wenigstens Dennis, der Totengräber hätte dem Ghoul
doch in die Arme laufen können, beim Verlassen des Hauses. Dennoch war
der Roman die ganze Zeit spannend geschrieben und es gab eigentlich nicht
wirklich was auszusetzen. Auch erfährt man etwas über das Schicksal
von Saladin, der aus Mangel an Beweisen frei gelassen werden muss. Die Drohung
am Ende lässt nichts gutes für die Zukunft vermuten. Auch Purdy
hat mal wieder einen kleinen Auftritt, auch sie könnte öfter mal
vorkommen. Die Figur mag ich auch sehr gerne. Am Ende bleibt mir jetzt nur
noch die Verkündung des Urteils. 5 Kreuze ohne Bewährung.
Besonderheiten:
Saladin wird aus Mangel an Beweisen wieder frei gelassen.
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Titelbild gefällt mir dieses mal wieder besonders gut. Es erinnert
mich irgendwie an ein Filmplakat der alten Horrorfilme von damals und passt
sogar diesmal perfekt zur Geschichte. Es zeigt den Ghoul wie er sich sein
Opfer holen will. 5 Kreuze für das beste Bild seit langem.
Coverbewertung:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Jane bekommt von Lou Kersher den Auftrag einen Friedhof zu beobachten, auf
dem sich angeblich lebende Leichen befinden. Als sich Jane den Totenacker
näher betrachtet findet sie das Grab eines Ghouls, sowie die Gänge
der Leichenfresser. Sie informiert John, der sich sofort auf den Weg macht.
Doch als er auf dem Friedhof eintrifft fehlt von Jane jede Spur, nur ein
Ghoul kreuzt seinen Weg, den John mit einer Silberkugel vernichtet. Jane
hat auf dem Friedhof einen jungen Mann getroffen, der die Knochen der Toten
sammelt und dabei von der Witwe Wilson unterstützt wird. Da Jane vermutet,
dass die Knochen von den Ghouls hinterlassen wurden, zwingt sie den jungen
Mann ihr den Weg zu der Witwe zu zeigen. Die wohnt in dem selben Haus wie
Lou. Der wollte die Witwe ebenfalls befragen und soll selber zu einem Opfer
des Ghouls werden, welcher der ehemalige Gatte der Edna Wilson ist. Bevor
Lou von dem Ghoul getötet wird erscheint Jane und der Ghoul flüchtet.
Jane zwingt Edna mitzukommen und trifft im Treppenhaus auf John Sinclair.
Der Ghoul ist derweil in die Wohnung einer alleinerziehenden Mutter eingedrungen.
Doch bevor er sein Opfer töten kann, tritt John die Tür ein und
beendet die Existenz des Dämons mit einer silbernen Kugel. Die Witwe
Wilson erleidet darüber hinaus einen Schlag und stirbt ebenfalls. Als
John am nächsten Tag ins Büro kommt erhält er einen Anruf
von Saladin, dass er wieder frei sei.
Meinung:
Endlich wieder ein Ghoul-Roman und zudem eine Geschichte ohne den Schwarzen
Tod oder irgendwelche Vampire. Leider weist der Roman einige Längen
auf, so wurde die Szene in der Lou in der Gewalt der Witwe ist ein wenig
zu ausführlich beschrieben. Das alle potentiellen Opfer des Ghouls mit
dem Leben davon kommen und John oder Jane immer zur rechten Zeit da waren
trägt auch nicht zur Förderung der Spannung bei. Aber nichtsdestotrotz
ist dieser Roman flüssig zu lesen und auch recht spannend. Überrascht
hat mich auch das Erscheinen des zweiten Leichenfressers auch wenn seine
Existenz irgendwie nicht zufriedenstellend erklärt wurde. Ein weiterer
positiver Aspekt ist der Anruf des Hypnotiseurs von dem in Zukunft wohl noch
öfter die Rede sein wird. Besser hätte ich es allerdings gefunden,
wenn daraus ein zweiter unabhängiger Handlungsstrang entstanden wäre,
in dem sich Suko um Saladin kümmert und dieser vom Schwarzen Tod befreit
worden wäre.
Besonderheiten:
Saladin ist wieder auf freiem Fuß.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Schön düster gemalt hat aber leider nichts mit dem Roman an sich
zu tun.
Coverbewertung:
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Monster war auch schon auf dem Professor Zamorra Band Nr. 435
abgebildet.
Der Unheimliche von den oben genannten Gruselroman-Titelbildern stammt
übrigens aus dem US-amerikanischen Filmklassiker "SEVEN FOOTPRINTS TO
SATAN" aus dem Jahr 1929:
Und auf dieser Kinowerbekarte zum dem Film "SEVEN FOOTPRINTS TO SATAN" ist
das Monster sogar in exakt der selben Pose abgebildet wie auf dem Cover des
John Sinclair-Romans: