John Sinclair Nr. 1331: Hochzeitskleid und Leichenhemd

John Sinclair Nr. 1331: Hochzeitskleid und Leichenhemd


Der kalte Hauch fuhr über das Bett hinweg und hinterließ auf der Haut der Schlafenden einen Schauer. Marietta Harper erwachte. Der kalte Gruß hatte sie aus dem Schlaf gerissen. Weit öffnete sie die Augen, ohne etwas richtig erkennen zu können. Die junge Frau fühlte sich in den ersten Sekunden nach dem Erwachen benommen. Trotz der geöffneten Augen wusste sie in diesen Augenblicken nicht, wo sie sich befand. Dem Unwissen folgte ein erster Angstschauer, der allerdings schnell verging, als die Erinnerung zurückkehrte. Das Schlosshotel, die kleine Suite, die Nacht vor der Hochzeit ...


von Jason Dark, erschienen am 12.01.2004, Titelbild: Del Nido

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von der Schneiderin Margot Kiddy gebeten, ein Kleid zu finden, dass ihr gestohlen wurde. Dabei handelt es sich um ein ganz besonderes Kleidungsstück: es ist ein Brautkleid, dass der Teufel selbst für eine seiner Lieblingshexen - Corinna Moncour - geschneidert hat. Dieses Kleid ist Hochzeitskleid und Leichenhemd zugleich, weil Corinna Moncour darin auch beerdigt wurde. Danach hat es der Teufel ihr wieder abgenommen, um mit dem Kleid Verderben über die Welt zu bringen, weil jede Frau, die es trägt, dem Tod geweiht ist. Zur gleichen Zeit erscheint die untote Hexe Corinna der jungen Braut Marietta, die das Kleid von ihrer Mutter geschenkt bekam. Die Hexe zwingt Marietta, in dem Kleid zu tanzen, bis die junge Frau innerlich durch das Feuer der Hölle verbrennt. John und Suko erfahren durch eine Zeitung von dem Todesfall und kümmern sich um Leiche. Dabei stellen sie fest, dass das Brautkleid auf unerklärliche Weise verschwunden ist. Als nächstes Ziel setzen sich die beiden Geisterjäger das Schloss, in dem Marietta ihre Hochzeit feiern wollte. Der Erbauer des Schlosses soll nämlich eine Geliebte gehabt haben, bei der es sich um Corinna Moncour gehandelt hat! Die beiden Freunde kommen gerade rechtzeitig, um mitzuerleben, wie Corinna Moncour den Verlobten von Marietta, Harry Hilton, in ihrer Gewalt hat und mit ihm ebenfalls den Todestanz tanzt. Und die große Überraschung ist Margot Kiddy, die Schneiderin, die ebenfalls anwesend ist. Ihr wurde das Kleid nicht gestohlen; sie hatte es an die Mutter von Marietta verkauft, um die Kräfte des Kleides zu testen. John greift in den höllischen Tanz ein und vernichtet Corinna mit dem Kreuz.


Meinung:
Dieser Roman begann gleich sehr spannend und unheimlich, in der Nacht vor Mariettas Hochzeit, als sie von der Hexe besucht wird. Diese Szene ist wirklich sehr eindringlich und gruselig beschrieben worden. Danach beginnt die Jagd nach dem Hochzeitskleid, bei der es meiner Meinung nach zwei Minuspunkte gibt: Erstens ist es für mich völlig unverständlich, dass Margot Kiddy John informiert hat. Die Erklärung, dass es ihr zu lange gedauert hat, bis das Kleid zu ihr zurückkehrt, kann ich nicht akzeptieren. Der zweite Punkt ist, dass ich etwas enttäuscht darüber war, dass Asmodis in dieser Geschichte nicht mitgespielt hat. Die Gelegenheit dazu wäre gewesen, es wurde schließlich oft genug erwähnt, dass der Teufel das Kleid mit einer heißen Höllennadel geschaffen hat. Ansonsten ist der Roman spannend und unterhaltsam geschrieben und war eine nette Abwechslung, bevor im nächsten Roman der Schwarze Tod wieder zum Zuge kommt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover ist super gemalt und gefällt mir auch von der Aufteilung von Bild und Titel sehr gut. Es zeigt die Hexe Corinna und Harry Hilton.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair erhält von der Schneiderin Margot Kiddy den Auftrag ein altes Hochzeitskleid ausfindig zu machen, dass angeblich vom Teufel mit einer heißen Höllennadel genäht worden ist. Angeblich wurde ihr das Kleid gestohlen, doch Anhaltspunkte kann sie dem Oberinspektor nicht geben. Der will zunächst Nachforschungen über die erste Besitzerin des Kleides einholen, eine gewisse Corinna Moncour, die als Hexe verschrien war. Doch bevor er dazu kommt geschieht ein seltsamer Mordfall. Eine junge Frau verglühte innerlich in ihrem Hochzeitskleid. Die Hochzeit sollte auf einem nahegelegenen Schloss stattfinden. Als John und Suko dort eintreffen kommen sie gerade noch rechtzeitig, um Harry Hilton den Bräutigam der Toten zu retten, der von der Zombie-Hexe, welche nun selber das Kleid trägt, getötet werden soll. Auch Margot Kiddy ist dabei, die ein falsches Spiel getrieben hat, um das Kleid, welches sie absichtlich an das Paar verkauft hat, wiederzubekommen. Suko schickt die Frau ins Land der Träume, während John das Kleid samt Trägerin mit dem Kreuz im vorbeigehen erledigt.


Meinung:
Der Roman ist in der ersten Hälfte wirklich sehr gut. Die Szene in der Mariette mit dem Kleid tanzt und dabei stirbt wurde sehr gut beschrieben und hat mir sehr beim Lesen sehr viel Spaß gemacht. Als die Zombie-Hexe immer wieder "Schöne Braut, schöne Braut" sagte und Marietta immer wieder zum Tanzen aufforderte, erinnerte mich das ein wenig an Gollum, der ja immer wieder "Mein Schatz" sagt. Danach fällt der Roman aber schlagartig ab, was nicht nur an den Logikfehlern liegt. Von denen waren nämlich auch einige dabei. Zunächst erzählt Margot, dass sie das Kleid fotografieren wollte und auf den Aufnahmen nur unscharfe Schemen zu sehen seien. Als der Mord aber geschah waren die Zeitungsfotos aber plötzlich so scharf, dass John das Kleid gut sehen konnte. Des Weiteren wird erklärt Marietta hätte das Kleid von ihrer Mutter, bis am Ende des Romans das Paar auf einmal selber das Kleid gekauft hat. Dass Margot Kiddy John Sinclair dann auch noch selber auf den Fall aufmerksam macht ist der größte Hammer und für mich auch nicht mit den faden Ausreden, wie sie im Roman herhalten müssen, abgetan. Ein einfacher Privatdetektiv hätte das auch getan und es wäre für auch um einiges glaubhafter gewesen, wenn John erst nach dem Mord in den Fall eingestiegen wäre. Etwas anders ist dieses Mal die Rollenverteilung der Opfer: Eigentlich sterben erst die Männer und die Frauen werden in letzter Sekunde gerettet, dieses Mal stirbt die Frau als erstes und der Mann wird gerettet. Was nichts an der Tatsache ändert, dass John und Suko wieder einmal zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort erscheinen, obwohl sie doch angeblich so oft zu spät kommen. Zu guter letzt muss auch wieder das Kreuz herhalten, da hilft auch Johns Einwand nichts, dass der Schwarze Tod über diese Waffe nur lachen würde. Ganz so einfach ist es wohl nicht, sonst würde er in Johns Wohnung spazieren und ihn aufspießen. Der letzte Teil des Heftes ist aber auch ohne ärgerliche Fehler viel zu sehr in die Länge gezogen worden, so dass ich am liebsten zwei Wertungen abgeben würde: Für die erste Hälfte des Romans 3 Kreuze und für die zweite O Kreuze. Aufgrund der an und für sich eigentlich gar nicht so schlechten Idee, vergebe ich dann doch noch 2 Kreuze als Gesamtwertung.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein sehr schönes, düsteres Cover, obwohl das Kleid laut Roman ein wenig anders aussieht.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Michael Pliet:


Kurzbeschreibung:
Arbeitsbericht Inspektor Sinclair Fall 1331: Ich wurde von Margot Kiddy zu einem Treffen gerufen. Sie beauftragte mich ein Kleid zu suchen, welches ihr angeblich gestohlen wurde. Dieses Kleid sollte vom Teufel persönlich für eine gewisse Corinna Moncour genäht worden sein. Schon bei der Befragung machte Margot Kiddy einen verdächtigen Eindruck. Zurück im Yard wurde ich von meiner Sekretärin Glenda Perkins auf den mysteriösen Tod einer Frau namens Marietta Haper hingewiesen. Sie starb in ihrem Brautkleid. Beim betrachten des Bildes konnte ich das Kleid identifizieren, welches mir Margot Kiddy beschrieben hatte. Um die Leiche zu untersuchen fuhr ich mit meinem Kollegen Suko in die Pathologie. Dort mussten wir feststellen, dass Marietta Haper wohl innerlich verbrannt war. Dies war wohl auf das Kleid zurückzuführen. Als man uns das Kleid zeigen wollte, war es verschwunden. Es schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Zurück im Auto erhielten wir einen Anruf von Glenda Perkins, die uns erklärte das Margot Kiddy uns von dem Fall entbinden wollte. Dies machte sie noch verdächtiger. Wir beschlossen zum Schloss zu fahren um dort weitere Befragungen durchzuführen. Vom Wirt und Besitzer des Schlosses erfuhren wir, dass der Freund der Toten Harry Hilton sich noch im Schloss befand. Auch Margot Kiddy sollte sich auf dem Gelände aufhalten. Wir gegangen das Schloss zu durchsuchen. Aus einem Raum hörten wir die Stimme Margot Kiddys. Als wir den Raum stürmten, bot sich uns folgendes Bild. Eine lautlachende Margot Kiddy, der Geist von Corinna Moncour, welche das Hochzeitskleid trug. In ihren Armen hing Harry Hilton, der mit dem Tod kämpfte. Durch den Einsatz des Kreuzes konnte ich ihn aus dieser gefährlichen Situation befreien und somit das Leben retten. Margot Kiddy wurde festgenommen. Wir nehmen in den nächsten Stunden ihr Verhör auf! Bericht Ende.


Meinung:
Rein Zufällig ist mir der Arbeitsbericht von John Sinclair in die Hände gefallen. *g* Aber mal Spaß beiseite, diese Geschichte war zwar nicht unbedingt der Reißer, dennoch war es doch mal ganz schön, wieder eine Geschichte zu lesen welche nicht mit dem Schwarzen Tod zu tun hat. Mein Fazit: So ganz richtig, habe ich den Grund immer noch nicht verstanden warum Margot Kiddy John auf den Fall ansetzte. Irgendwie finde ich es nicht logisch, dass sie Panik bekommen. Deshalb lässt man doch nicht gleich Englands größten Geisterjäger antanzen. Ein großer Patzer passiert meiner Meinung gleich am Anfang der Geschichte. Hier wird geschrieben das Marietta das Kleid von ihrer Mutter bekommen haben soll und das diese das Kleid besorgt hat. Später im Verlauf heißt es plötzlich das Margot Kiddy Marietta und ihrem Freund das Kleid verkauft haben soll. So habe ich es jedenfalls verstanden. Dies kann ich nicht durchgehen lassen und so muss ich mindestens 3 Kreuze bei dieser Geschichte abziehen. Und überhaupt, was hat der zukünftige Mann beim Kauf eines Hochzeitskleides zu suchen. Der sieht das dann doch. Das bringt Unglück. Naja, wie dem auch sei. 2 Kreuze bleiben übrig, und die reichen auch.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild find ich sehr gut gelungen. Es zeigt den Geist von Corinna Moncour in dem Hochzeitskleid. Vor ihr liegt Harry Hilton. Die Zeichnung ist sehr genau rüber, allerdings merkt man schon das das Bild am Computer bearbeitet wurde. 4 Kreuze hier.


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Mike Guwak / M@cGyver:


Kurzbeschreibung:
Die Schneiderin Margot Kiddy hatte mich gebeten zu ihr zu kommen, weil sie ein Kleid besessen hat, was der Teufel gemacht hatte. Genau dieses Kleid wurde ihr gestohlen. So sagte sie. Aber als sie uns einiges über das Kleid erzählte, hatte ich und Suko so das Gefühl, das wir nicht die ganze Wahrheit erfahren hatten. Und als wir in der Zeitung gelesen hatten, das eine Braut mit Namen Marietta in einem Hochzeitskleid ums Leben gekommen war, wussten wir, das wir das Kleid gefunden hatten. Was wir nicht wussten war, das Margot Kiddy das ganze nur inszeniert hatte, um zu sehen, ob das Kleid noch seine Macht hatte.


Meinung:
Naja, so ganz gut hat der Roman mir nicht gefallen. Ich fand die Story ein wenig langweilig. Auch warum Margot Kiddy John Sinclair um Hilfe gerufen hatte, ist mir ein Rätsel. Das ganze ergab für mich keinen Sinn. Auch das Asmodina nicht selber mit gewirkt hatte, kann ich nicht verstehen. Immerhin hat er das Kleid ja gemacht. Also mehr als 2 Kreuze kann ich leider diesem Roman nicht geben.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover an sich ist sehr gut. Aber Corinna Moncour wird ja als eine verweste Leiche beschrieben. Und das sieht auf dem Bild aber anders aus.


Coverbewertung:
2 Kreuze