John Sinclair Nr. 1278: Das Mord-Gespenst

John Sinclair Nr. 1278: Das Mord-Gespenst


Ich hatte meine Beretta gezogen und stand im Schutz der Hausmauer. Mein Herz klopfte schneller als gewöhnlich. Ich war nervös, denn es war ungemein wichtig, dass der Plan funktionierte, sonst konnte es sein, dass Sheila und Bill Conolly ihr Leben verloren. Ich befand mich nicht allein im Garten der Conollys. Wenn ich den Kopf nach rechts drehte, sah ich Johnny Conolly. Er spielte überhaupt die Hauptrolle in unserem Plan, wobei ich nur hoffen konnte, dass ich alles richtig gemacht hatte. Johnny stand am Fenster und schaute in das erleuchtete Arbeitszimmer seines Vaters. Sheila und Bill befanden sich in der Gewalt von vier Männern und einer Frau, die einen Fanclub zu Ehren eines Massenmörders gegründet hatten ...


Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 08.01.2003, Titelbild: Maren

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Mit Johnnys Hilfe gelingt es John, die Mitglieder des Fanclubs zu überraschen und festzunehmen. Doch als die fünf mit einem Transporter zum Yard gebracht werden sollen, erscheint der Geist des Massenmörders Toby Truth und tötet die beiden Fahrer durch eine unmenschliche Kälte, die er aus dem Jenseits mitgebracht hat. Bill Conolly findet am folgenden Tag den Aufenthaltsort von Paul Litcomb heraus, eine Wohnung über einer Kneipe, und kann mit Hilfe der Wirtin den Mann so lange in Schach halten, bis John und Suko eintreffen. Litcomb wird zum Yard gebracht. Während dessen fahren John, Suko und Bill zu dem Zuchthaus, in dem Truth nach seiner Festnahme gefangen gehalten wurde. Hier soll auch sein Grab sein. Suko trennt sich von John und Bill und findet die restlichen Mitglieder des Fanclubs, die in selbst geschaufelten Gräbern liegen. Suko wird von Ellen, der einzigen Frau des Fanclubs, angegriffen. In ihr steckt schon die Kraft der Göttin Ischtar, die auch dafür gesorgt hat, dass Toby Truth nach seinem Tod noch existieren kann. Während des Kampfes schlägt Suko die Frau mit seiner Dämonenpeitsche. Dadurch vergeht das Mord-Gespenst, das eine Verbindung mit Ellen hatte. Ellen selbst wird durch den Peitschenschlag entstellt. Die anderen Mitglieder des Clubs werden von John und Bill in Schach gehalten. Sie sollen zum Yard gebracht werden.


Meinung:
Es tut mir leid - von Spannung keine Spur. John rennt nur von einem Ort zum anderen, und das ach so gefährliche Mordgespenst - das übrigens nur zweimal kurz auftaucht - wird durch einen Schlag mit der Dämonenpeitsche vernichtet, der es nicht einmal getroffen hat...
Dazu sprachliche Patzer wie "Suko stoppte der Atem". Ich kenne nur den Ausdruck, dass jemandem der Atem stockt.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Johnny kann zwei Mitglieder des Fanclubs aus dem Haus locken, wo sie von John niedergeschlagen werden. Den Rest der Gemeinschaft überrascht er durch sein unerwartetes Auftauchen und läßt sie von Scotland Yard abholen, wo sie in Untersuchungshaft genommen werden sollen. Doch unterwegs taucht der Geist des Massenmörders Toby Truth auf und tötet die beiden Polizisten. John scheint den Fanclub unterschätzt zu haben. Da die Mitglieder verschwunden sind bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Vergangenheit des Killers zu beleuchten. Glenda findet heraus, daß Truth in einem nahegelegenen Zuchthaus einsaß, wo er auch begraben wurde, nachdem ihn seine Mithäftlinge umbrachten, die vor ihm Angst hatten, da er mit der Göttin Ischtar paktierte. Das Zuchthaus wurde dichtgemacht und das Gelände dient jetzt als Truppenübungsplatz. Bevor John und Suko dorthin fahren findet Bill heraus, wo eins der Fanclubmitglieder gewohnt hat. Dort gelingt es ihm Paul Litcomb, mit Hilfe der Wirtin, auszuschalten. Zusammen mit John und Suko, die ebenfalls dort eintreffen, machen sie sich auf den Weg zum Truppenübungsplatz, nachdem sie Paul im Yard abgeliefert haben.
Auf dem Gelände des ehemaligen Zuchthauses sieht John plötzlich eine Gestalt mit einer Sense: Den Geist von Toby Truth. Er verfolgt die Gestalt, aber sie verschwindet zu schnell für ihn und auch das Kreuz hat nicht auf das Gespenst reagiert. Während Bill seinem Freund gefolgt ist, erkundet Suko den Friedhof des Zuchthauses, wo er die restlichen Mitglieder des Fanclubs in Gräbern liegen sieht. Auch das Mordgespenst erscheint wird aber von Suko zurückgeschlagen, der daraufhin von den jungen Leuten, die bereits von Ischtars Geist besessen sind, angegriffen. Dem Inspektor gelingt es aber die Anführerin Ellen mit der Dämonenpeitsche zu verletzten, woraufhin auch das Gespenst des Massenmörders vergeht. Bis auf Ellen Hardy, die von einem Notarzt versorgt werden muß, kommen die Mitglieder des Fanclubs mit dem Schrecken davon.


Meinung:
Der zweite Teil zieht wieder kräftig an, was sowohl die Action betrifft, als auch die übersinnlichen Komponenten. Denn endlich erscheint auch der Geist des Toby Truth. Leider geht Jason Dark überhaupt nicht mehr auf die, im ersten Teil erwähnten, fünf leiblichen Qualen ein. Das Gespenst mordet hier einfallslos mit einer Sense weiter. Man könnte fast meinen dem Autor gehen die Ideen aus, denn mordende Skelette mit Sensen hatten wir schon zur Genüge, und schließlich kommt der Schwarze Tod ja auch noch zurück, so daß wir in dieser Richtung eigentlich schon reichlich bedient sind. Auch wundert es mich, daß John ständig neue Kollegen trifft, die die Mordkommission leiten. Der einzige der öfter dabei ist ist Tanner. Aber ansonsten zaubert Jason immer wieder neue Charaktere aus dem Hut, die John dann auch alle kennt, bloß in keinem anderen Roman erwähnt. Unlogisch ist auch die Erklärung, daß das Kreuz nicht auf Ischtar reagiert, weil sie älter ist als das Kreuz. Das sind aber eigentlich alle Dämonen, bis auf welche die vorher Menschen waren. Asmodis ist so alt wie die Menschheit, oder sogar noch älter, hat aber eine Heidenangst vor dem Kreuz. Selbst der Showman, der ja ebenfalls uralt ist und nicht so direkt mit der christlichen Mythologie verwoben ist, wurde durch das Kreuz vertrieben. Aber wenigstens wurde das Kreuz dadurch nicht wieder zum Allheilmittel. Suko bekommt in diesem Roman dann auch wieder eine etwas tragendere Rolle und steht nicht nur im Schatten von John, wie das ja leider in letzter Zeit wieder öfters vorkommt. Auch wenn mir dieser Roman im Ganzen zwar besser als der erste Teil gefallen hat, kann ich mich aufgrund der oben erwähnten Punkte auch hier nur zu zwei Kreuzen durchringen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze