Die Tür war wieder hinter mir zugefallen, aber noch spürte ich
den Luftzug, der durch die Kapelle streifte und auch die wenigen Kerzenflammen
nicht verschonte. Er brachte sie aus ihrer Ruhe. So entstand ein geheimnisvolles
Wechselspiel aus schwachem Licht und Schatten. Ich stand da und atmete tief
durch. Dabei mußte ich mir erst einmal darüber klarwerden, wo
ich mich überhaupt befand. Ein Traum hatte sich erfüllt, einer,
der aber auch zu einem Alptraum werden konnte. Ich wußte es nicht,
ich war durcheinander, und ich fror. Das lag es nicht allein an der kühlen
Luft, die mich so wattig umgab, es lag an dem Wissen, das mich regelrecht
quälte. Ich befand mich in der dämmrigen Kapelle, die nicht nur
einfach eine kleine Kirche inmitten einer Klosteranlage darstelle, nein,
sie war etwas ganz anderes.