John Sinclair Nr. 938: Die Blutgasse

John Sinclair Nr. 938: Die Blutgasse


Als der Wind über den kleinen See wehte, kräuselte er die Wasseroberfläche zu einem Wellenmuster, so daß sich die Gesichtskonturen des am Ufer hockenden Mannes auflösten, als wären sie nie vorhanden gewesen, was der einsame Mann als Sinnbild für sein verpfuschtes Leben betrachtete, denn er war das, was die Leute landläufig einen Penner nannten. Aber Ed Moss hatte auch Angst! Das Bild seiner sich auflösenden Gesichtszüge brachte ihm diese Angst näher. Es sollte ihm nicht so ergehen wie vielen anderen, doch sie waren auch hinter ihm her, eigentlich hinter allen, und niemand wußte, was mit ihnen geschah, wenn sie einmal geschnappt worden waren. Die Wellen verliefen sich, das Gesicht verschwand vollends und würde sich wieder neu bilden, wenn sich die Wasserfläche beruhigt hatte und Ed an seinem Platz blieb. Wäre das Licht der Laterne nicht gewesen, so hätte er sich selbst auch nicht gesehen. Die warf ihren Schein auch auf das Wasser und machte dort einen öligen Fleck sichtbar, in dessen Zentrum sich Ed Moss selbst gesehen hatte.


von Jason Dark, erschienen am 24.06.1996, Titelbild: Steve Crisp

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Peter Hinoul:
Das Coverbild stammt von Steve Crisp und wurde für das Buch von Richard Laymon "The Beast House" erstmals verwendet!

"The Beast House" von Richard Laymon