John Sinclair Nr. 844: Tödliches Amsterdam

John Sinclair Nr. 844: Tödliches Amsterdam


Kommissar van Stehen glaubte, in den Dreharbeiten zu einem Horrorfilm geraten zu sein. Er konnte nur reagieren, nicht agieren, denn er war von einem unsichtbaren Regisseur als Opfer ausgesucht worden. Für van Stehen war in den letzten Sekunden die normale Welt zusammengebrochen, obwohl sie ihn wie vor umgab. Er sah die Gracht, die Menschen am Wasserlauf, doch die widmeten dem Mann im Boot keine Aufmerksamkeit. Das gab es jeden Tag, das war Alltag. Nicht so für den Kommissar. Und vor allen Dingen nicht, wenn man von einem aus der schlammigen Tiefe hochgestiegen Monstrum festgehalten wurde. Diese Gestalt hatte sich an das rechte Ruder gehängt und hielt es fest. Van Stehen sah die breiten, grünen Krallen mit der dunklen Haut, und er sah auch die spitzen Nägel, die wie Messer wirkten...


Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 05.09.1994, Titelbild: José Maria Miralles

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John und Suko können den Untoten auf dem Ausflugsschiff vernichten, während gleichzeitig Kommissar van Steen von der Prostituierten Fanny aus der Gracht gezogen und vor der hungrigen Leiche gerettet wird.
Die beiden Geisterjäger und der niederländische Polizist arbeiten von nun an gemeinsam an den Fall und versuchen als erstes, den Aufenthaltsort von Rob Exxon und Jolanda Lamaire herauszufinden. Die Polizisten spüren die beiden Traumkämpfer in ihrem Haus auf, wo die hungrigen Leichen schon erneut zugeschlagen und eine ältere Dame getötet haben. Im Keller des Hauses existiert ein Zugang zum Kanalsystem der Stadt und John vermutet, dass dort auch der Weg zum Tunnel der hungrigen Leichen zu finden sein muss.
Und tatsächlich erkennt John bald den unheimlichen Kanal, den Rob und Jolanda ihm zuvor in einer Vision gezeigt haben. Hier stellt sich das Ungeheuerliche heraus: der Tunnel selbst ist ein lebendiges Wesen, eine mutierte Amöbe, die vor Jahrmillionen vom Geist Luzifers beeinflusst wurde. Die Zombies im Tunnel sind fast ausschließlich Urmenschen, die der Amöbe dienen. Und diese Luzifer-Amöbe hat ihre eigene Dimension geschaffen, in die die Geisterjäger nun entführt werden.
John sieht angesichts der übermächtigen Kälte Luzifers, die von der Amöbe ausgeht, nur einen Weg: er aktiviert sein Kreuz nicht, sondern ruft wie in alten Zeiten, als er die Formel noch nicht kannte, die Erzengel um Hilfe. Diese erscheinen als Strahlengestalten und vernichten die Amöbe. Dabei werden John, Suko, Rob und Jolanda in die normale Welt zurückgeschleudert.


Meinung:
Ein sehr durchwachsener Roman, der einerseits voller Spannung und Dramatik steckt, auf der anderen Seite aber mit der Luzifer-Amöbe wohl mit einen der lächerlichsten Gegner überhaupt aufwartet. So ganz nachvollziehen konnte ich die Logik der Geschichte nicht.
Dann haben John, Suko und Kommissar van Steen angeblich große Schwierigkeiten, Rob und Jolanda zu finden, weil sie nur ihre Vornamen kennen. Dabei haben sich die beiden Kämpfer im ersten Teil mit vollständigem Namen vorgestellt.
Gut hingegen fand ich die Verbindung zu Barry F. Bracht und Zebulon. Ob wir allerdings noch mal von Rob und Jolanda hören, muss sich noch herausstellen.


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die zweite dritte Auflage Band 357 ‚Abrechnung mit Jane Collins'.
Mit diesem Roman erschien die vierte Auflage Band 123 ‚Der Satansfjord'.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Bild zeigt zwei hungrige Leichen und Jolanda, die kurzzeitig von den Zombies gefangen wurde.

Coverbewertung:
2 Kreuze