John Sinclair Nr. 751: Gespenster der Nacht
Die Welt explodierte um uns herum in einem grellen, künstlichen und
blendenden Licht, wobei das aggressiv klingende Röhren eines Automotors
alle anderen Geräusche überlagerte, auch unser Fluchen. Die Katastrophe
war nur noch Zentimeter von uns entfernt. Nach menschlichen Ermessen konnten
wir ihr kaum noch entgehen. Das wußte Kommissar Harry Stahl ebenso
wie ich. Aber Harry behielt die Nerven. Er setzte in diesem Fall alles auf
eine Karte. Das Lenkrad des Opel riß er mit einer heftigen und zuckenden
Bewegung herum. Das Fahrzeug gehorchte präzise. Es schleuderte nach
rechts und folgte dabei willig der Lenkbewegung. Was dann passierte, ging
einfach unter und war für mich nicht mehr genau nachvollziehbar.
Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 23.11.1992, Joe und Vito de Vito
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Dank Harrys schneller Reaktion können die beiden Geisterjäger dem
heran rasenden LKW ausweichen, doch der Fahrer des LKW stirbt, als er in
einen Graben fährt. Zu Fuß nähern sich John und Harry nun
der Burg. Vor dem Gemäuer trennen sie sich und John betritt die Burg.
Hier wird er von Viktor Maitland überwältigt, der zwar wie ein
Vampir wirkt, allerdings gegen das Kreuz immun ist. Als John gefesselt in
einem Verlies hängt, nähert sich ihm Maitland und will ihn mit
seinen Vampirhauern beißen, die er plötzlich besitzt. John ist
völlig verzweifelt. Maitland ist ein Vampir und das Kreuz hat ihn nicht
vernichtet! Da erscheint ein zweiter Viktor Maitland und John erkennt seinen
Irrtum: er hat es mit zwei identischen Männern zu tun, von denen der
eine ein Vampir ist und der andere nicht. Viktor Maitland klärt John
auf: Im Stammbaum der Maitlands gibt es einen Vampirkeim, der immer dann,
wenn ein Zwillingspärchen geboren wird, bei einem der Zwillinge ausbricht.
In dieser Generation ist der Vampir Boris Maitland, Viktors Bruder. Auch
Viktor Maitland fühlt sich dem Bösen zugewandt und hatte durch
den Kontakt zu Dr. Sträter, das Medium der Kreaturen der Finsternis
(s. Bände 742 - 744) den Wunsch, selbst zu einem der Urdämonen
zu werden. Dies wurde durch den Tod Dr. Sträters, den John mit verschuldet
hat (s. Band 744 Die Verwandlung') nun unmöglich. Aus diesem Grund
hasst Maitland John und will ihn vernichten. Boris Maitland soll aus John
einen Vampir machen, doch da kann Harry Stahl eingreifen und Boris Maitland
mit Silberkugeln vernichten. In Notwehr muss Harry auch noch Viktor Maitland
töten, bevor er John befreien kann.
Meinung:
Die Grundidee des Romans finde ich super; es ist schon faszinierend, wie
sich John durch seine Fälle Feinde macht, die er selbst noch nie gesehen
hat. Doch diese Grundgeschichte kommt hier leider etwas zu kurz, denn die
titelgebenden Gespenster der Nacht' sind Fledermäuse; und wie
schon im ersten Teil dauert die Konfrontation mit diesen Tieren für
meinen Geschmack ein wenig zu lange. Gerettet wird der Roman durch die Szenen,
in denen John an der Wirkung des Kreuzes zweifelt. Harry greift wirklich
im letzten Moment ein, nachdem er durch die Burg geirrt ist. Deshalb gebe
ich diesem Roman auch drei Kreuze.
Besonderheiten:
Im Sinclair-Lexikon und auf der Info-Seite der zweiten Auflage dieses Zweiteilers
wird Viktor Maitland als Kreatur der Finsternis bezeichnet. Das ist er laut
seiner eigenen Aussage allerdings nicht.
Mit diesem Roman erschien die dritte Auflage Band 264 Die Leichenkutsche
von London'.
Mit diesem Roman erschien das Taschenbuch Band 140 Die
Gespenster-Gruft'.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Nr. 751 wurde auch schon auf dem Horror-Roman
VAMPIRE JUNCTION von S. P. Somtow (erschienen im Jahr 1984) verwendet: