John Sinclair Nr. 725: Der Satan von Sachsen

John Sinclair Nr. 725: Der Satan von Sachsen


Die Dunkelheit war da, und mit ihr kehrte auch die Angst zurück. Nicht bei allen, doch bei denjenigen, die Bescheid wußten. Zu ihnen gehörte Helmut Stoßflug, der das Fenster hastig schloß, damit die Schatten der Dämmerung nicht nach ihm greifen und ihn erwürgen konnten. Rasch wich er zurück. Beinahe wäre er über die Schnapsflasche gestolpert. Sie kippte um. Er gab ihr einen Tritt, damit sie unter das Bett rollte. Beides entbehrte nicht einer gewissen Symbolik. Stoßflug hatte den Polizisten versprochen, keinen Schluck mehr zu trinken, und daran wollte er sich halten. Auch wenn es ihm schwerfiel, denn zum erstenmal seit Jahren hatte er wieder das Gefühl, von der Decke und den Wänden seiner Wohnung erdrückt zu werde. Doch er hatte den beiden Männern, Harry Stahl und John Sinclair, versprochen, auf sie zu warten und die Wohnung auf keinen Fall zu verlassen.


Teil 2 von Jason Dark, erschienen am 25.05.1992, Titelbild: Joe und Vito de Vito

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:

Kurzbeschreibung:
John und Harry kommen gerade rechtzeitig, um Helmut Stoßflug zu retten, der von dem menschlichen Fahrer des Stasi-Vampirs entführt werden sollte. Dieser Fahrer namens Sobek verrät den Geisterjägern den Weg zu Burg Rabenberg. Hier hält sich der Stasi-Vampir, den Harry Stahl nun den Satan von Sachsen nennt, mit Helga Stoßflug auf und bereitet eine Falle für die beiden Polizisten vor. John und Harry können jedoch, nachdem sie die Burg betreten haben, die Vampire, die ihnen auflauern ausschalten. Doch sie haben Rico, den Stasi-Vampir, unterschätzt. Es gelingt ihm, John mit Gas zu betäuben und in seine Gruft zu verschleppen. Harry konnte dem Gasangriff glücklicherweise entkommen und zwingt Helga Stoßflug, ihm den Weg zu Gruft zu zeigen. Er stürmt die Gruft rechtzeitig und kann so John vor dem Biss Ricos retten. Zusammen vernichten sie den Satan von Sachsen und seine Vampire.


Meinung:
Eine spannende Fortsetzung in der nun endlich die düstere Atmosphäre des Schlosses zum Tragen kommt. Ein klitzekleiner Logikfehler hat sich allerdings eingeschlichen: Im ersten Heft spürt Helga Stoßflug die Ausstrahlung von Johns Kreuz und sagt zu Rico, sie habe den Tod gefühlt. Und nun im zweiten Heft steht bei einer Begegnung mit John: Sie spürte zum ersten Mal die tödliche Bedrohung, die von dem Mann ausging. Eine glückliche Frau, wenn sie sich immer wie beim ersten Mal fühlt... ;-))


Besonderheit:
Dies ist der Text, mit dem der Zweiteiler im ‚John Sinclair Lexikon' zusammengefasst wird:
"Schloss Rabenburg in Sachsen ist ein Vampirnest. Es wird von John Sinclair und Harry Stahl ausgeräuchert."
Das ist ein Grund, warum ich angefangen habe, mit meine eigenen Zusammenfassungen zu schreiben... ;-))


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Der Vampir auf der rechten Seite erinnert frappierend an den Vampir auf dem John Sinclair-Taschenbuch Nr. 141. Die beiden sehen sich unglaublich ähnlich (der selbe Hut, die gleiche Körperhaltung und der selbe Gesichtsausdruck, eine ähnliche Handstellung, die selben Zähne, selbst die Hautfarbe und die Schatten im Gesicht sind gleich). Der Maler hat das Ganze nur ein wenig verändert (z. B. Zigarette) und fertig war das neue Titelbild:


Wenn man sich das Titelbild des John Sinclair-Romans Nr. 902 anschaut, hat der Vampir zwar auch wieder einen Hut, aber keine Zigarette mehr:


Außerdem wurde das Motiv immer wieder in mehr oder weniger abgeänderter Form auf den folgenden Covern verwendet. Teilweise waren die Titelbilder sogar identisch zu den oben erwähnten Sinclair-Motiven:












Fire in the Blood


und Sven Haarman lieferte dieses Bild, denn das Vorbild aller dieser Vampire scheint Humphrey Bogart gewesen zu sein: