John Sinclair Nr. 706: Das Galgen- Trio

John Sinclair Nr. 706: Das Galgen- Trio


Dunkelheit! Schwarz wie Tinte, absolut, ohne einen winzigen Lichtschimmer. Bedrückend, gefährlich und still. Dann die Schritte. Irgendwo in der Dunkelheit klangen sie auf. Hinterließen dumpfe Echos, die im Raum verhallten. Die Person setzte ihre Füße hart auf, und in das Echo hinein erklang ein Schleifen, wenn das eine Beine nachgezogen wurde. Diese Schrittfolge blieb immer gleich. Als hätte jemand einen Automaten in Bewegung gesetzt. Bis diese Geräusche aufhörten.


von Jason Dark, erschienen am 13.01.1992, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John wird von dem spanischen Großindustriellen Claus von Aragon, der in London als EG-Gesandter lebt, gebeten, nach Spanien zu fahren und dort drei Zombies zu vernichten, die den Besitz des Adeligen unsicher machen. Als John sich weigert, wird er von von Aragon kurzerhand entführt und an der Costa de la Luz ausgesetzt. Hier findet ihn die junge Christina Romero, von der John die Geschichte der Zombies erfährt: Der Großvater des Claus von Aragon hat vor vielen Jahren drei Schausteller eines Zirkus' am Galgen hinrichten lassen, weil diese ihm nicht den nötigen Respekt gezollt hatten. Durch eine Wahrsagerin, die sich dem Teufel verschrieben hatte, wurden die drei, ein Clown, ein Soldat und ein Gnom, wieder zu untotem Leben erweckt und terrorisieren nun in unregelmäßigen Abständen den Besitz derer von Aragon. John kann die drei Zombies schließlich vernichten, doch Claus von Aragon will ihn zum Dank erschießen, so dass John den Adeligen mit der Beretta töten muss.


Meinung:
Grottenschlecht ist vielleicht ein zu harter Ausdruck - aber an diesem Roman stimmt so einiges nicht. Aber zuerst das Positive: Die Szene, als John den Zombie im Weinkeller verfolgt ist wirklich spannend geschrieben. Diese Stelle hat für genau das Gefühl gesorgt, wegen dem ich angefangen habe, Gruselgeschichten zu lesen. ;-) Das war's allerdings auch schon mit dem Lob, den Rest kann man ziemlich vergessen. Das geht schon beim Titelbild los, wo der angebliche Clown aus dem Roman ein Rocker mit Irokesenschnitt ist.
Dann frage ich mich, warum John nach seiner Entführung am Strand abgelegt wird, von wo er mit Leichtigkeit entweder Sir James oder Suko informieren könnte. Überhaupt finde ich fraglich, ob von Aragon trotz seiner Beziehungen einfach so einen Yard-Beamten verschwinden lassen kann, noch dazu, wo er John selbst bei Sir James angefordert hatte.
Die Hintergrundstory kommt mir ein wenig fragwürdig vor, vor allem weil überhaupt kein Grund dafür genannt wird, dass die Zombies mal jahrelang in der Versenkung verschwinden, bevor sie wieder zuschlagen. Und dass sie immer da am Galgen hängen, kann ich mir auch nicht vorstellen.
Außerdem sollte sich Jason Dark überlegen, ob seine Zombies nun denken können oder nicht. Als die Großmutter von Christina Romero getötet wird, ist John der Überzeugung, dass dies kein Zombies getan haben kann, weil der Mörder durch das Haus geschlichen ist. Dies würde ein Zombie nach Johns Meinung nie tun, weil die ja nicht denken können. Als eine Szene aus der Sicht des Zombie-Gnoms geschildert wird, ärgert der sich darüber, dass er ein verräterisches Geräusch gemacht hat, weil das ja die Aufmerksamkeit auf ihn ziehen könnte. Ja, was denn nun?


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