John Sinclair Nr. 616: Der König des Schreckens
Im siebten Monat des Jahres 1999 wird vom Himmel ein großer König
des Schreckens kommen, um den großen Hunnenkönig wieder auferstehen
zu lassen, vor und nach seiner Ankunft wird Mars glücklich regieren...
(Cent. X, 72) Prophezeiung des Nostradamus
von Jason Dark, erschienen am 23.04.1990, Titelbild: Steve Crisp
Rezension von
Olsen:
Kurzbeschreibung:
Der Aktionskünstler Lorenzo begeht während einer Show vor Publikum
Selbstmord. Monate später wird John von Lionel Drake um Hilfe gebeten,
da der Morddrohungen erhalten hat. Doch John kann nicht verhindern, dass
Drake von einem Gemälde Lorenzos getötet wird. John zerstört
einige Bilder Lorenzos. Daraufhin erscheint Lorenzo in Form eines riesigen
Totenkopfs und will John mit einem Messer töten. Johns Kreuz saugt das
Messer auf, wodurch auch Lorenzo vernichtet wird.
Meinung:
Bereits die Kurzbeschreibung sollte klar machen: Dieser Roman ist inhaltlich
verworren und bar jeder Logik. Trotzdem ist der Unterhaltungswert dieses
Bandes höher als bei so manch anderem Band. Das liegt wohl daran, dass
trotz der dünnen Story kaum sinnloses Gesabbel vorkommt. Und so gäbe
es für diesen Band vier Kreuze, wenn ... ja, wenn der Roman eine Geschichte
zu erzählen hätte.
Besonderheiten:
Ein kleiner Ausflug in die hohe Formulierungskunst: John unterhält sich
mit der Lorenzos Assistentin über den König des Schreckens. Sie
fragt John: "Was wißt ihr schon davon?" Darauf John: "So viel wie
über den König des Schreckens, den Nostradamus in seinen Prophezeiungen
erwähnt hat. Aber er hat damit einen anderen gemeint, der als Antichrist
bekannt geworden ist. Luzifer vielleicht nur einen kleinen Maler." Beim ersten
Lesen des letzten Satzes dachte ich mir: "Häh?" Beim zweiten Lesen dachte
ich erneut: "Häh?" Und beim dritten Lesen habe ich mich dazu entschlossen,
den Satz nicht begreifen zu wollen.
2 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Eigentlich ein sehr interessantes Bild. Mal etwas völlig anderes. Von
den sieben schlechtest möglichen Ideen, dieses Bild im Roman unterzubringen,
hat sich JD allerdings für die achte entschieden. Und das wertet für
mich auch das Bild etwas ab.
Coverbewertung:
Rezension
von The
Fox:
Kurzbeschreibung:
Der Schnellmaler Lorenzo malt vor Publikum grauenerregende Gemälde,
die sein Seelenleben widerspiegeln. Eines Tages begeht er während einer
Vorstellung Selbstmord. Ein paar Monate später wird ein Fall für
John daraus, denn die verkauften Bilder entpuppen sich als tödliche
Gefahr für ihre Besitzer. Eigentlich will Lorenzos Geist aber nur Diener
schaffen, die in zehn Jahren, 1999, die Ankunft des Hunnenkönigs Attila
unterstützen und damit eine Prophezeiung des Nostradamus erfüllen.
Dazu versetzt er ein ganzes Dorf in seinen magischen Bann. Zum Glück
ist John durch sein Kreuz geschützt und kann den Kampf aufnehmen.
Meinung:
Dieser Band ist teils echt spannend geschrieben und hat Atmosphäre.
Die Story um eine Prophezeiung des Nostradamus hätte gut sein können,
wenn JD sich ein bisschen mehr Gedanken um Hintergründe, Zusammenhänge
und schlüssige Motive seiner handelnden Figuren gemacht hätte.
Dann hätte daraus glatt ein Mehrteiler werden können. Auch ein
Roman 1999, der das geschehen noch mal aufgreift, wäre cool gewesen,
aber das ist natürlich auch nicht passiert. Fazit: Aus einem Thema mit
viel Potential hat JD einen belanglosen Einzelroman gemacht, dessen Story
löchrig ist wie Schweizer Käse, der aber witziger- oder auch
erschreckenderweise dennoch gute Unterhaltung bietet.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Sehr gut. Den Einbau in den Roman fand ich jetzt nicht so schlimm... eher
schon, dass JD teils wahllos zwischen der Beschreibung Lorenzos als
Skelettschädel und Clownsfratze geschwankt hat.
Coverbewertung: