John Sinclair Nr. 562: Mordnacht in Paris
Der Wind fegte so eisig heran wie die Klauenhand des Sensenmannes, die bald
nach dem Buckligen greifen sollte. Er wollte sterben, mitten in Paris, in
einer düsteren Nacht, ebenso düster wie sein Schicksal, das ihn
zweiunddreißig Jahre seines Lebens gepeinigt hatte. Der Bucklige hatte
sich für seinen Tod einen Platz ausgesucht, der inmitten der Millionenstadt
an der seine lag. Genau dort, wo man das alte Paris noch fand: Montmatre...
Und hier stand die Kirche, die er stets bewundert hatte. Sie gehörte
ebenfalls zu den Attraktionen, wurde von unzähligen Touristen besucht,
stand auf einem Hügel und besaß einen Namen, den fast jeder kannte:
Sacré Coeur.
Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 10.04.1989, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension von
Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Ein buckliger Krüppel, von der Bevölkerung Montmatres als Quasimodo
2 verspottet, wird bei seinem Selbstmordversuch, einem Sprung von der Sacré
Coeur vom Teufel gerettet, mit dem Versprechen, daß er die
Möglichkeit bekommt, sich an seinen Peinigern zu rächen. Er wird
zum Untoten und begibt sich auf die erfolgreiche Jagd nach jungen Mädchen,
denn sein Auftrag lautet, sieben Seelen dem Teufel zu opfern. Zur gleichen
Zeit ist Sarah Goldwyn, die Horror-Oma in Paris, um ein ganz spezielles Grab
aufzusuchen, die Ruhestätte von Manon de Valois, der Schwester von Hector
de Valois. Jane Collins, Suko und John folgen der alten Dame nach Frankreich,
um sie vor dem Schlimmsten zu bewahren, denn der bucklige Mörder treibt
weiter sein blutiges Handwerk. Mit der Unterstützung seiner ehemaligen
Bekannten, der Prostituierten Cilly schafft er es dann schließlich
auch Jane Collins als siebtes Opfer in seine Gewalt zu bringen ...
Meinung:
Die Idee, eine Art Quasimodo als Killer im nächtlichen Paris auf die
Jagd zu schicken, ist in der Tat ein nettes Motiv - dann die Suche nach dem
Grab von Manon de Valois als Parallelstory - Stoff genug für einen
Zweiteiler. Aber irgendwie überschlägt sich die Handlung ein wenig,
was zusehends noch extremer im zweiten Teil wird. Die Mächte der Hölle
bekriegen sich aufgrund eines Friedhofs in Montmatre. Aus diesem Grund wird
ein Killer von Asmodis mit besonderen Fähigkeiten ausgestattet, um ein
altes Ritual durchzusetzen; als Gegengewicht agiert die Schwester de
Valois´ im Sinne von Baphometh. Ein bißchen zu viel des Guten
an manchen Stellen, aber sonst auch eine spannende Geschichte ...
Besonderheiten:
John Sinclair erfährt, daß Hector de Valois eine abtrünnige
Schwester hatte, Manon de Valois, die Baphometh diente und dies anscheinend
immer noch tut.
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Quasimodo 2 vergeht sich an Jane Collins und im Hintergrund Notre Dame,
alles beisammen. Schöne Licht-Schatten-Spiele und der kleine Killer
sieht auch sehr fies aus. Alles in allem Durchschnitt
Coverbewertung:

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das von Vicente Ballestar gemalte Motiv war auch schon auf dem im März
1999 beim Verlag Egmont Serieforlaget AS erschienenen norwegischen Comic-Magazin
"Iskalde Grøss Pocket" Nr. 7 abgebildet: