John Sinclair Nr. 356: Die Frau, die zweimal starb
John Sinclair Nr. 356: Die Frau, die zweimal starb


Die Großen Alten waren besiegt! Krol, Kalifato, Hemator, Gorgos und der Zwilling des Eisernen Engels existierten nicht mehr. Sie hatten versucht, die Hölle zu stürzten, aber den Kampf verloren. Einer jedoch hatte überlebt. Der Namenlose, der Gefährlichste und Geheimnisvollste von ihnen. Viele wußten nicht, daß er doch einen Namen besaß. Er nannte sich Spuk! Daß er noch existierte, machte die Sache nicht gerade leichter für seine Gegner, denn jetzt konnte er schalten und walten, wie er wollte. Wie der Teufel persönlich würde er in das Schicksal der Welt eingreifen und versuchte, die Macht an sich zu reißen...


Teil 1 von Jason Dark, erschienen am 29.04.1985, Titelbild: Jordi Longaron

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Nach dem Kampf gegen die Großen Alten möchte Myxin auf der Erde nach Menschen suchen, die ebenfalls das Blut der Atlanter in sich tragen und untersuchen, ob sie auf der Seite des Guten oder des Bösen stehen. Dabei ist eine Frau in sein Blickfeld geraten: Gabriela di Fanti, eine italienische Konzertpianistin, die gerade in London einen Auftritt hat. Myxin schickt Bill vor, um mit der di Fanti ein erstes Gespräch zu führen. Dabei wird die Pianistin immer nervöser, bis sie zugibt, schon einmal gelebt zu haben und auch Myxin zu kennen, denn er war ihr Mörder! Zur gleichen Zeit macht sich John auf den Weg von Hacea nach London. Unterwegs wird der Zug von einer Fabelgestalt aufgehalten: es ist Garuda, der John holen möchte, weil er einen Weg gefunden hat, um Mandra Korab aus der Planke zu befreien, in die er vor Monaten vom Fratzengesicht gebannt wurde (s. Band 323 ‚Gefangen am Todesfelsen'). Noch während sich Bill und Sheila im Konzertsaal aufhalten, wird Gabriela di Fanti, die eigentlich eine KGB-Agentin ist, von ihren Aufpassern ermordet, weil sie Angst hat, erneut von Myxin getötet zu werden und ihren Auftrag, den Westen auszuspionieren, nicht mehr ausführen will. Auch Bill und Sheila sollen als Zeugen sterben, was durch das rechtzeitige Auftauchen von Suko, Myxin und Kara verhindert wird. Als die Freunde sich die Leiche von Gabriela ansehen, stellen sie fest, dass sie kein Gesicht mehr hat, sondern nur noch eine leere Fläche… John soll von Garuda ins Land der Gesichtslosen gebracht werden, wo Mandra befreit werden kann. Bei einem Zwischenstopp in London, wo John die Planke holen will, werden er und Shao von Schlangen angegriffen, die John schon vom Todesfelsen her kennt…


Meinung:
Dieser Roman hat mir gut gefallen. Es scheint, dass hier in einem Heft zwei völlig verschiedene Handlungsstränge vorangetrieben werden, die aber wohl durch das Land der Gesichtslosen eine Verbindung bekommen. Ein Pluspunkt ist, dass hier noch einmal auf den letzten Fall eingegangen wird, als John das Dorf Hacea mit dem Zug verlässt. Mit Garuda ist mal wieder eine mythologische Figur auf den Plan getreten, von der man sonst wenig gehört hat. Ein kleiner Fehler hat sich auch eingeschlichen: als John sich an Garuda erinnert, denkt er daran, wie die Höllenschlange vernichtet wurde, als die sich Asmodis getarnt hat. Das war damals aber Asmodina (s. Band 121 ‚Asmodinas Höllenschlange').


Besonderheiten:
Mit diesem Roman erschien die zweite Auflage Band 179 ‚Der Zyklop aus der Hölle'.
Die zweite Auflage dieses Romans erschien am 05.09.1989.
Die dritte Auflage dieses Romans erschien am 15.08.1995.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im November 2003 im Sonderband 45 ‚Das schwarze Kreuz'.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die Komponistin Gabriela di Fanti tot in ihrem Flügel. Die Szene kommt so im Roman vor und der düstere Stil des Bildes gefällt mir sehr gut.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
Gabriela Di Fanti wird von Bill Conolly aufgesucht, als sie ein Konzert geben will. Bill wurde von Myxin, der Menschen mit atlantischem Blut ausfindig machen will, zu der Pianistin geschickt. Diese gibt auch zu, schon einmal gelebt zu haben und von Myxin getötet worden zu sein. Auf das Gespräch hin bricht die Di Fanti das Konzert überfordert ab. Dann stellt sich heraus, dass sie in Wahrheit eine KGB-Agentin ist. Da sie sich weigert, ihren Auftrag weiter auszuführen, wird sie ermordet. Auch die Conollys sollen aufgrund ihrer Mitwisserschaft getötet werden, was Myxin und Kara im letzten Moment verhindern können. Nun stellen die Freunde fest, dass die tote Di Fanti kein Gesicht mehr hat.
Auf der Heimreise von Rumänien wird John vom Adler Garuda aufgehalten. Dieser hat einen Weg gefunden, Mandra Korab aus der Schiffsplanke (Band 323) zu befreien. John fliegt mit dem Adler nach London, um die Planke zu holen. Anschließend wollen sie ins Land der Gesichtslosen. Doch dazu kommt es nicht, denn auf dem Dach, wo Garuda warten sollte, werden John und Shao plötzlich von Schlangen bedrängt und der Dachrand kommt immer näher...


Meinung:
In der Sinclair-Serie gibt es wenige wirklich schlechte Romane, aber ich möchte behaupten, dass die Romane im dreihunderterbereich eine ähnliche Glanzzeit erlebten wie die zwischen 100 und 200. Ein geiler Roman jagt den anderen und dieser ist wieder ein glänzendes Beispiel dafür. Die Handlung um die Pianistin und ihre Mörder ist sehr spannend, wobei ich im zweiten Teil noch auf eine Erklärung hoffe, warum sie in ihrem ersten Leben von Myxin getötet wurde. Klar, Myxin war damals auf der dunklen Seite, aber ich würde trotzdem gerne wissen, wie das alles zusammenhängt. Auf der anderen Seite sind die Szenen im Zug, wo Garuda plötzlich auftaucht. Ganz besonders eindrucksvoll und traurig sind die Szenen aus Mandras Sicht, der durchaus alles mitbekommt, während er in der Planke steckt und nichts tun kann, ja, sich nicht mal bemerkbar machen kann und das über Monate. Das muss doch schrecklich sein. Ich hab mich schon des Öfteren gefragt, ob und was der Inder von seiner Umwelt mitbekommt. Und der Clifhanger spottet jeder Beschreibung. Wahnsinn, Jason!


4 von 5 möglichen Kreuzen:

4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild des John Sinclair Romans Nr. 356 wurde auch noch auf dem spanischen Comic-Magazin "DOSSIER NEGRO" Nr. 191 verwendet:

Dossier Negro Nr. 191