John Sinclair Nr. 276: Die Phantome vom Gespenster-Kreuz

John Sinclair Nr. 276: Die Phantome vom Gespenster-Kreuz


"Nicht alles, was unter der Erde liegt, ist wirklich tot. Manchmal wartet das Grauen viele Jahrhunderte, bis es zu Strafexpeditionen startet..." Diese Worte, von vielen belächelt, sollten für zahlreiche Menschen zu einer grausamen Wahrheit werden. Was der Dreißigjährige Krieg in einem kleinen bayrischen Ort als Erbe hinterlassen hatte, wurde 350 Jahre später zu einem schrecklichen Alptraum...


von Jason Dark, erschienen am 17.10.1983, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Kruttan:


Kurzbeschreibung:
Eine Mutprobe endet für einen deutschen Jugendlichen tödlich. Als er eine Fahne auf einem steinernen Kreuz anbringen soll, schlägt der Geist eines schwedischen Oberst aus dem 30 jährigen Krieg zu. Nun versetzt eine Armee der Geister des Dorf Selb in Angst und Schrecken. So werden auch andere, beispielsweise an der Mutprobe als Auftraggeber beteiligte Jugendliche, zu Opfern der Untoten...


Meinung:
Simple Geister. Eigentlich klingt dies ja nicht sonderlich kreativ. Aber der Roman ist super. Auch von der Erzählweise her. Jason Dark lässt hier Nebelgestalten zu furchteinflößenden Wesen werden, die auch auf besondere Weise töten. Sehr eindruckvoll ist beispielsweise die Szene, in der einer der Jugendlichen während einer Schlangenbahnahrt auf der Kirmes von einem Phantom gerichtet wird. John und Will werden hier in "Good Old Germany" mit einem Fall konfrontiert, der es in sich hat.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze
Rezension von Begemotas:


Kurzbeschreibung:
Schwedische Geisterreiter, Überbleibsel des 30-jährigen Krieges, machen die kleine bayrische Ortschaft Selb mitten im Sommer unsicher. Ihr erstes Opfer ist ein Jugendlicher aus dem Ort, der bei einer Mutprobe, nämlich beim Erklettern des ortsnahen, relativ hohen sogenannten Schwedenkreuzes vom schwedischen Geister-Oberst Gunnarson erstochen wird, welcher seit 350 Jahren in der Gegend sein Unwesen treibt, wie ältere Dorfbewohner sich erzählen. Weitere Opfer sind bald zu beklagen, insbesondere beim Volksfest in einer mobilen Achterbahn - ein Jugendlicher (einer der Anstifter der oben genannten Mutprobe) stirbt während einer solchen Achterbahnfahrt genau in dem Moment, als er das Mädchen Uschi versucht zu küssen.....durch den Oberst gnadenlos von hinten erstochen. Die Geisterreiter machen den Ort sogar bei Tag unsicher und werden letztlich durch JS und Kommissar Will Mallmann in einer Mondnacht erledigt, letzterer kommt dabei in ordentliche Probleme.


Meinung:
Eine definitiv eindrucksvolle Geisterstory, cool die Zeitgeist-Bezüge wie der Nena-Look des Mädchens Uschi und der Achterbahnmord zum Song "Völlig losgelöst" von Major Tom in voller Lautstärke, ein Tophit von 1981/82 (und eines meiner damaligen Lieblingslieder, zugegeben).....ein absoluter Horrortrip, sehr gut geschildert, in keiner Weise zum Lachen. Ich mag die Abenteuer mit dem frühen Kommissar Mallmann in Deutschland, "Homecountry" sozusagen....der fährt übrigens hier einen Manta (Kultwagen dieser Zeit) ! Ebenso sehr gut beschrieben die Gespensterkreuz-Mutprobe am Anfang des Romans, sowohl Szenerie als auch Handlung. Die Schilderung der Gefühle des jungen Mannes, die von anfänglichem übermäßigem Selbstbewusstsein über erste Zweifel bis hin zu Fluchtgedanken und direkter Todesangst reichen.... sind meiner Ansicht nach meisterhaft. Der Roman hat mich von Anfang an bis zum Ende gefesselt, habe ihn Monate später sogar ein zweites Mal durchgelesen.


Besonderheiten:
Kenne aus einer nahen Ortschaft ein real existierendes Schwedenkreuz (aber kleiner), das zur Erinnerung und Dankbarkeit wegen des Abzuges der schwedischen Truppen im 30-jährigen Krieg errichtet wurde ; diese scheinen Berichten nach wirklich eher grausam gewütet zu haben und als echte Plage empfunden worden zu sein.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Super!


Coverbewertung:
5 Kreuze