John Sinclair Nr. 247: Der Schädelthron
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Das Feuer leuchtete in einem düsteren Rot und erinnerte an das Auge
eines unheimlichen Zyklopen. Der Schein war der einzige Orientierungspunkt
in der grauschwarzen Nacht, die wie eine in die Unendlichkeit hineinragende
Decke über das Hochland der Anden lag. Keine Wolke bedeckte den Himmel.
die lagen tiefer, wo sich die Täler und enge Schluchten im gegenseitigen
Wechsle ablösten. Das Hochland schwieg. Es verbarg seine zahlreichen
Geheimnisse wie eine Schatzkammer, und steil aufragende, mit Schnee bedeckte
Bergspitzen in der ferne hoben sich wie stumme Wächter ab. Niemand sollte
den Frieden und die Stille dieser grandiosen Bergwelt stören. Sie sollte
tot aussehen, verlassen, leer und öde. Und doch gab es Leben in dieser
wilden Urzeit-Gegend. Wenn die Nacht den Tag ablöste, dann waren es
scheue Tiere, die sich aus ihren Verstecken lösten und auf Beutezug
gingen. Anderes Leben konnte in dieser Höhe kaum existieren. Die wenigen
Menschen zogen es vor, ihre Hütten in den Tälern zu bauen, damit
sie hinaufschauen konnten zu den majestätischen hochragenden Bergen.
von Jason Dark, erschienen am 27.03.1983, Titelbild: Terry Oakes
Rezension von
Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
In der Bergwelt der Anden kommt es zum Kampf zwischen den roten Vampiren
Vampiro-del-mars und den Strigen, den Satans Eulen, die unter dem Befehl
ihres Herrn Strigus stehen. Der Kampf spielt sich vor den Augen des
Uralt-Vampirs, Xorrons und der neuen Mordliga-Chefin Lady X ab. Die Strigen
schneiden zunächst besser ab und vernichten einige der roten Blutsauger,
bis Lady X mit dem Todesnebel eingreift, welcher gnadenlos wütet. Dabei
werden auch sämtliche Untertanen Vampiro-del-mars vernichtet, was diesen
arg mitnimmt. Für Lady X ist dies aber nur der Auftakt zu einem
Entscheidungskampf gegen Strigus persönlich. Sie will John Sinclair
als Joker gegen den Eulen-Dämon und seine Diener einsetzen und schickt
die zwei letzten roten Vampire nach London, wo sie sich absichtlich der
erschrockenen Sheila Conolly, in deren Garten präsentieren. Die
herbeigerufenen John und Suko können gemeinsam mit Bill und der Wölfin
Nadine die beiden Blutsauger vernichten und finden einen ledernen Beutel,
in dem Lady X einen gezielten Hinweis auf den Aufenthaltsort von Strigus
liefert. Er führt nach Norwegen. Genauer auf die Lofoten zu einem Ort
namens Kabelvag. Die drei Freunde brechen dorthin auf und finden im norwegischen
Polizei-Inspktor Nils Björnsson einen erfahrenen Führer, der sie
zu ihrem ungefähren Ziel bringen will. Inzwischen hat Lady X große
Probleme mit Vampiro-del-mar, der sie sogar mit ihrer Silberkugel-MPi killen
will, was der Einsatz des Würfels des Unheils und Xorron jedoch verhindern.
Die ehemalige Terroristin beschließt den Uralt-Vampir jedoch am Leben
zu lassen, weil sie ihn wohl noch benötigen wird. John und seine Freunde
finden inzwischen eine abseits stehende Hütte und finden den
legendären Schädelthron des Strigus, der jedoch von einer
überdimensionalen weißen Eule besetzt wird. Auf dem Dachboden
der Hütte trifft John auf einige Strigen, die er besiegen kann,
während Suko, Bill und Nils durch die versteinerte (und doch lebendige)
Eule ins Reich des Strigus entführt werden. John muss sich verteidigen
gegen Unmengen von frisch geschlüpften Strigen (die Strigus mit der
Eule zeugte) und wird Zeuge von der Ankunft der drei Mordliga-Mitglieder.
Es kommt zum mörderischen Kampf, in dem Xorron und Vampiro-del-mar besonders
wüten und unzählige Strigen vernichten. Lady X kann die weiße
Eule besiegen, indem sie sie mit geweihten Silberkugeln spickt. Doch noch
schweben Johns Freunde in Gefahr, denn der Todesnebel sickert in Strigus
Reich. Und auch John ist in Bedrängnis. Er sieht sich Xorron,
Vampiro-del-mar und Lady X gegenüber. Vollkommen allein....
Meinung:
Jau, hier haben wir mal wieder einen echten Hammer, der mich bei meiner ersten
Lektüre - 1983 - echt vom Hocker gehauen hat, denn er wartet mit einem
Übermaß an Dramatik und Action auf. Allein der Beginn, in dem
die Strigen und die roten Vampire kämpfen ist packend geschildert. Aber
vor allem jener Part, in dem Vampiro-del-mar Lady X mit ihrer eigenen Waffe
killen will, zeigt wie sehr sich die Mordliga von ihrem einstigen Image der
Unbesiegbarkeit entfernt haben und andererseits wie gefährlich die
verbliebenen Mitglieder noch sind. Ja, was will man als JS-Fan mehr? Auch
die Szenen in der Hütte und im Reich von Strigus sind eindrucksvoll
geschildert und es bereitet dem geneigten Leser keine Probleme das Heft in
einem Rutsch durchzulesen. Allerdings ärgere ich mich auch jetzt - beim
zweiten Durchlesen - mal wieder über Johns falsch funktionierende Skrupel.
Lady X hätte keinerlei Hemmungen ihn von hinten abzuknallen. Er aber,
zum einen schlechter bewaffnet (zumindest Schußwaffen technisch) und
in der Lage eine furchtbare Geißel von der Menschheit zu entfernen,
hält sich zurück und läßt eine solche Gelegenheit entgehen.
Shit! Aber das schmälert das Lesevergnügen nicht. Dieser Roman
zeigt, wie prall die Stories von unserem Johnny mal waren und wie eine richtig
gute Geschichte auszusehen hat. RESPEKT!
Besonderheiten:
Die roten Vampire Vampiro-del-mars werden restlos vernichtet.
Vampiro-del-mar versucht Lady X zu vernichten, scheitert aber.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Tja, ich weiß zwar nicht wer das Cover zeichnete, aber es gefällt
mir eigentlich recht gut. Stilistisch vermag es zu überzeugen, stellt
auch tatsächlich besagten Schädelthron dar und bringt auch
Atmosphäre rüber. Ja, das Bild ist schlicht Klasse.
Coverbewertung:
Rezension von
Olaf:
Kurzbeschreibung:
Die Strigen sind in den Anden unterwegs, um die Roten Vampire von Vampiro-del-mar
nach Jahrhundert langer Feindschaft endlich zu vernichten. Es kommt zu einem
erbarmungslosen Luftkampf zwischen den Satans-Eulen und den
Vampirfledermäusen. Der Kampf läuft allerdings nicht unbeobachtet
ab: Die letzten drei Mitglieder der Mordliga (Lady X, Vampiro-del-mar und
Xorron) müssen mit ansehen, wie die Diener Vampiro-del-mars den
Kürzeren ziehen. Als die neue Anführerin der Mordliga - Lady X
- genug von dem Dilemma hat, schickt sie mit Hilfe des Würfels des Unheils
den Todesnebel. Allerdings vernichtet dieser nicht nur die Strigen sondern
auch die Roten Vampire, was Vampiro-del-mar natürlich gar nicht
gefällt. Für Lady X ist dies aber nur der Auftakt zu einem
Entscheidungskampf gegen Strigus (dem Herr der Strigen) persönlich.
Sie will John Sinclair als Vorreiter gegen den Eulen-Dämon aufhetzen,
in der Hoffnung, dass der Geisterjäger den Dämon und seine Eulenbrut
vernichtet und Lady X somit keine Arbeit mehr hat. Also schickt sie die zwei
letzten Roten Vampire nach London, wo sie sich absichtlich im Garten der
Conollys zeigen und so auch John und Suko anlocken. Gemeinsam mit Bill und
der Wölfin Nadine vernichten sie die beiden Blutsauger. Kurz darauf
findet John im Garten einen ledernen Beutel mit einer Nachricht von Lady
X. Sie gibt so einen gezielten Hinweis auf den Aufenthaltsort von Strigus:
Die Lofoten, eine norwegische Inselgruppe. John, Suko und Bill brechen dorthin
auf und finden im norwegischen Polizei-Inspktor Nils Björnsson einen
erfahrenen Führer, der sie zu ihrem ungefähren Ziel bringen will.
Inzwischen lehnt sich sich Vampiro-del-mar gegen Lady X auf und will sie
sogar mit ihrer Silberkugel-MP vernichten, aus Rache dafür, weil sie
seine letzten Roten Vampire mit dem Todesnebel ausgelöscht hat. Allerdings
schützt Xorron seine Herrin und Lady X gewinnt wieder die Oberhand.
Da sie Vampiro-del-mar noch braucht, vernichtet sie ihn nicht sondern weißt
ihn nur zurecht und demütigt den Ur-Vampir. John und seine Freunde finden
inzwischen im tief verschneiten Wald eine einsame Hütte und darin befindet
sich der legendäre Schädelthron der Strigen. Dieser ist mit einer
großen weißen und erstarrten Eule verwachsen. John begibt sich
auf den Dachboden und trifft dort auf einige Strigen. Als diese ihn angreifen,
vernichtet er die Satans-Eulen. Während dessen werden Suko, Bill und
Nils durch den Schädelthron ins Reich des Strigus entführt. Als
John den Dachboden wieder verlässt, muss verdutzt feststellen, dass
seine Begleiter spurlos verschwunden sind. Kurz darauf wird auch das Geheimnis
des Schädelthrons gelüftet: Strigus und die weiße Eule stellen
ein Verbindung dar und zeugen so den Strigennachwuchs! Und tatsächlich
schlüpfen durch Johns Kreuz verfrüht junge Strigen , die kurze
Zeit später aber wieder vergehen. Allerdings hat sich draußen
vor der Hütte inzwischen ein riesiger Strigenschwarm versammelt und
die weiße Eule erwacht zum Leben und löst sich vom Schädelthron
... In der Strigendimension begegnen Suko, Bill und Nils Strigus. Dieser
kündigt ihnen ihr Tod an, als plötzlich der Todesnebel in die Dimension
eindringt. Inzwischen ist nämlich auch die Mordliga eingetroffen, um
den Strigen und auch dem Sinclair-Team den Rest zugeben. John allein gegen
die Strigen und die Mordliga, Suko, Bill und Nils gegen Strigus in seinem
Reich und bedroht vom Todesnebel ... kann das überhaupt noch gut gehen???
Schafft es die Mordliga die Strigen und die weiße Eule zu besiegen???
Lest selbst!
Meinung:
Ein spannender, mystischer Roman mit viel Action! Der Kampf zwischen den
Strigen und den Roten Vampiren in den Anden ist gleich ein spannender Auftakt
des Romans. Auch Lady X Skrupellosigkeit wird mal wieder sehr deutlich, in
dem sie sogar gegen ihre eigenen Verbündeten vorgeht und ohne mit der
Wimper zu zucken die Diener von Vampiro-del-mar vernichtet. Die Atmosphäre
auf den verschneiten Lofoten in Norwegen ist super beschrieben und die Mystik
um den Schädelthron mit der weißen Eule und Strigus hat mir auch
gut gefallen. Unglaubwürdig fand ich nur, dass John wieder zu viel Skrupel
hat, um Lady X von hinten zu erschießen. Hallo - sie kein Mensch mehr
sondern ein Vampir und hat schon soviel Unheil angerichtet!!! Die Gelegenheit
war so günstig! Zumindest ist es John aber auch bewusst, dass es unlogisch
ist :-)
Besonderheiten:
Die Roten Vampire von Vampiro-del-mar werden vernichtet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover ist super und mit viel Atmosphäre gezeichnet und der
Schädelthron wird auch genauso in der Story beschrieben.
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
In den Anden kommt es zum letzten entscheidenden Kampf zwischen den roten
Vampiren und den Strigen. Lady X, die zusammen mit ihren letzten verbliebenen
Mitgliedern der Mordliga, Vampiro-del-mar und Xorron, das Geschehen beobachten,
setzt den Todesnebel ein, um die Strigen zu vernichten. Dabei tötet
sie auch die letzten roten Vampire. Vampiro-del-mar ist außer sich
vor Wut. Doch Lady X setzte in ihrer skrupellosen Art die Helfer des
Uralt-Vampirs aufs Spiel. Die letzten beiden verbliebenen roten Vampire schickt
sie nach London, wo sie im Garten der Conollys von John, Suko, Bill und der
Wölfin Nadine vernichtet werden. Doch die beiden roten Vampire wurden
nicht umsonst dorthin geschickt. Die Geisterjäger entdecken eine Botschaft
der Lady X, die sie direkt nach Norwegen führt, wo angeblich der
Schädelthron des Strigus stehen soll. Zusammen mit dem dem Polizisten
Nils Björnsson machen sich John, Suko und Bill auf den Weg in die
verschneiten und einsamen Wälder Norwegens, wo sie mitten im Wald eine
einsame Hütte entdecken. Darin steht der Schädelthron und damit
beginnt für die drei Freunde ein gefährliches Abenteuer...
Meinung:
Dies ist ein sehr spannender Strigen-Roman, der mir beim Lesen viel Spaß
gemacht hat. Ich mag diese Dämonen-Art sehr und freue mich immer wieder
auf neue Begegnungen zwischen dem Geisterjäger und den Satans-Eulen.
Strigus hatte leider keinen allzu großen Auftritt, aber besser ein
kleiner als gar keiner. Am interessantesten finde ich aber die immer
größer werdende Rivalität zwischen Vampiro-del-mar und Lady
X. Für mich ist es aber immer wieder unverständlich, wieso sich
der uralte Kaiser der Vampire, der wohl mächtigste Vampir überhaupt,
immer wieder von einer mehr oder weniger jungen und ganz und gar nicht
außergewöhnlicher Vampirin in die Schranken weisen lässt.
Er könnte ihr doch problemlos den Kopf abreißen. Aber nein? Immer
wieder gibt er klein bei und lässt sich wie ein Schuljunge rumkommandieren.
Selbst Xorrons Anwesenheit, der hinter Lady X steht (was ich im übrigen
auch nicht verstehen kann), sollte für den Uralt-Vampir kein Hindernis
sein. Es gab in der Vergangenheit schon genug Gelegenheiten, wo die beiden
Vampire alleine waren. Aber gut. Jason Dark wird sich schon etwas dabei gedacht
haben. Der Roman an sich hat viele spannende und gruselige Momente und deshalb
bekommt er von mir 4 Kreuze.
Besonderheiten:
Die roten Vampire werden allesamt vernichtet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein solides Cover aus der guten alten Zeit. 3 Kreuze gibt es von mir.
Coverbewertung: