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Er existierte bereits seit langer Zeit und versetzte die Menschen in Angst
und Schrecken. Einige nannten ihn einen Vampir, andere einen Seelensauger.
Für uns war er beides. Doch niemand ahnte, welch ein Geheimnis ihn umgab.
In finsteren Stollen und Verliesen saugte er seine Opfer leer und entriß
ihnen die Seele. Als wir ihn stellten, mußten wir einsehen, daß
der Fall, den wir für beendet hielten, erst richtig begann...
von Jason Dark, erschienen am 06.03.1983, Titelbild: Rafael Lara
Rezension von Olaf:
Kurzbeschreibung:
1. Teil eines Zweiteilers:
Ein Pfarrer aus dem Dorf South Trebone in Cornwall wendet sich an Scotland Yard, weil vier Einwohner verschwunden sind. John und Suko fahren hin. Der Pfarrer erzählt etwas von dem Seelen-Vampir Tarrasco, der in der Gegend sein Unwesen treiben soll. Der Seelen-Vampir sorgt mit seiner dämonischen Kraft dafür, dass Menschen todkrank werden und sich danach sehnen, von dem Vampir geholt zu werden. Kurz vor dem Tod entführt der Seelen-Vampir seine Opfer, schleppt sie in eine Höhle an der Küste und raubt ihnen die Seele. John und Suko brechen auf, um den Vampir zu stellen. Unterwegs treffen sie auf zwei Rote Vampire - Diener von Vampiro-del-mar. Also scheinen der Ur-Vampir und Lady X auch nicht weit zu sein ... und richtig: Die beiden Blutsauger haben Tarrasco bereits einen Besuch abgestattet. Da der Seelen-Vampir aus Rumänien stammt, wollten Lady X und Vampiro-del-mar von ihm Informationen über Marek, den Pfähler, ein Todfeind aller Vampire. Er verrät ihnen, wo Marek lebt. Zum Dank überlassen sie ihm zwei von Vampiro-del-mars Roten Vampiren als Leibwächter und schaffen noch vier Särge mit den toten Opfern des Seelen-Vampirs aus der Höhle auf ein Schiff. Allerdings lebt eines der Opfer noch und Vampiro-del-mar und Lady X fallen über die junge Frau her und saugen sie aus. Sie wird ebenfalls zum Vampir. Mit einem Schiff brechen Lady X und Vampiro-del-mar nach Rumänien auf, um Marek zu finden und zu töten ... Inzwischen hat sich Tarrasco wieder eine junge Frau aus dem Dorf als Opfer geholt und in sein Versteck gebracht und saugt ihre Seele auf. Allerdings haben John und Suko die Verfolgung auf genommen und treiben den Seelen-Vampir in die Enge und erfahren so von dem Plan von Lady X und Vampiro-del-mar. Tarrasco ergreift die Flucht Richtung Meer und die beiden Geisterjäger nehmen erneut die Jagd auf ...
Meinung:
Ein recht klassischer Grusel-Vampir-Roman, der ohne viel Action auskommt und eher durch seine düstere Atmosphäre Spannung erzeugt. Parallelen zu Bram Stoker's Dracula sind unverkennbar. Insbesondere wenn schwache und kränkliche Frauen nachts im Bett liegen und auf den "Meister" warten. Die Idee eines Seelen-Vampirs, der sich statt von dem Blut seiner Opfer von deren Seelen ernährt, fand ich sehr gut und interessant. Besonders gelungen und schaurig fand ich die Szene in der Höhle, als der Seelen-Vampir die Seele seines letzten Opfers saugt. Etwas unverständlich war für mich, dass in den vier Särgen, die Lady X und Vampiro-del-mar auf ihr Schiff schaffen, ein Opfer des Seelen-Vampirs noch lebte. Vorher wurde gesagt, dass der Vampir sich alle Seelen geholt hat und somit nur noch die Leichen in den Särgen liegen. Auch spricht mir John in einigen Szenen zu geschwollen und zu theatralisch, z.B.:"... aber ich schwöre dir, Dämon, es war die letzte Tat in deinem unseligen Leben. Dein Terror wird gebrochen! ... Du wirst im Zeichen meines magischen Kreuzes sterben, vergehen, zerfallen und zu Staub werden." Für meinen Geschmack etwas dick aufgetragen :-) Aber in Relation zur sonst guten Story sind das Kleinigkeiten.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Gutes, düsteres und stimmungsvolles Cover. Passt zur Story und die dargestellte Szene kommt auch fast genauso im Roman vor. Der Seelen-Vampir hätte für meinen Geschmack allerdings noch etwas bleicher und schauriger ausfallen müssen.
Coverbewertung:
Rezension von Tom:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko erfahren von einem Pfarrer vom sogenannten Seelen-Vampir, der in einem kleinen Küstenort sein Unwesen treibt. Der Seelen-Vampir ernährt sich zwar nicht vom Blut seiner Opfer, aber von den Seelen sterbender Menschen, die kurz vor der Schwelle des Todes stehen. Die beiden entdecken eine Höhle, in der der Vampir haust. Als sie durch einen Geheimgang direkt an die Küste kommen, entdecken sie ein Schiff, das aufs Meer hinaus fährt. Außerdem entdecken sie zwei rote Vampire und den Pfarrer, der von dem Seelen-Vampir, der auf den Namen Tarrasco hört, von der Klippe gestoßen wird. Tarrasco selbst flieht vorerst. Auf dem Schiff das John und Suko gesehen haben befinden sich niemand geringerer als Lady X und Vampiro-del-mar, die sich mit Tarrasco in Verbindung gesetzt haben. Vampiro-del-mar gab ihm zwei seiner roten Vampire, dafür sollen er und Lady X vier seiner Opfer im Meer verschwinden lassen. Die beiden Mitglieder der Mordliga wollen nach Rumänien um Frantisek Marek zu töten. Währenddessen erfahren John und Suko von einer jungen todkranken Frau namens Lilian, von der sie denken, das sie das nächste Opfer Tarrascos sein wird. Und tatsächlich taucht der Seelen-Vampir bei Lilian auf und verschleppt sie vor den Augen ihrer Mutter. John und Suko können gerade noch rechtzeitig eintreffen, um die Frau vor einem roten Vampir zu retten. Derweilen entdeckt Vampiro-del-mar auf dem Schiff, das eine der vier Leichen noch nicht tot ist und macht sie zum Vampir. Kurz darauf wechseln sie auf ein anderes Schiff über, das von Logan Costello losgeschickt wurde. Dort wird der Capitän Romanescu misstrauisch und schleicht sich mit Knoblauch bewaffnet in den Lagerraum, wo er sich prompt der Vampirin gegenüber steht, die Vampiro-del-mar zum Blutsauger machte. Tarrasco verschwindet unterdessen mit Lilian in seiner Höhle, wo er ihr die Seele aussaugt. John und Suko können dies zwar nicht mehr verhindern, doch sie können den Vampir in die Enge treiben, wo sie von ihm erfahren, das Lady X und Vampiro-del-mar auf dem Weg nach Rumänien sind. Auch der Name Baron von Leppe fällt, von dem sie noch nicht wissen, wer das sein soll. Nun ist es an John und Suko noch rechtzeitig nach Rumänien zu kommen, um Marek noch rechtzeitig zu warnen...
- Ende des ersten Teils -
Meinung:
Der erste Teil fängt schon einmal sehr spannend an und diese Spannung hält sich konstant den ganzen Roman über aufrecht. Das es einmal einen Vampir gibt, der es nicht auf Blut, sondern auf Seelen abgesehen hat, war eine recht interessante Variante. Tarassco kam als Gegner gut rüber und es gab etliche sehr gruselige Momente mit ihm. Alles in allem ein sehr spannender und düsterer Auftakt zu diesem Zweiteiler, der Lust auf mehr macht. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit dem alten Marek. Dieser Roman bekommt von mir sehr gute 4 Kreuze.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das perfekte Cover für einen gelungenen Roman. 4 Kreuze von mir.
Coverbewertung:
Rezension von Florian Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Suko ermitteln in Cornwall. Der Pfarrer einer kleinen Ortschaft hat die Geisterjäger um Hilfe gebeten, denn vier Menschen, die unerklärlicherweise im Sterben lagen, sind spurlos verschwunden. Verantwortlich gemacht wird eine düstere Gestalt aus der Vergangenheit, ein vampirähnliches Monster namens Tarrasco, der Seelensauger. Der Legende nach stammt er aus Rumänien und hat sein Versteck in den Höhlen nahe der Klippen. Dort finden John und Suko die Totenhemden der Vermissten, doch von Tarrasco gibt es keine Spur. Dafür sichten sie zwei rote Vampire, die riesigen Fledermäuse von Vampiro del mar. Tatsächlich haben Lady X und der Kaiser der Vampire Kontakt mit Tarrasco aufgenommen, um von ihm Informationen über Rumänien zu erhalten. Dort will Lady X ihre neue Basis errichten, doch zuvor müssen sie ihre dortigen Feinde vernichten. Vor allen Dingen eine Familie hat sich in den letzten Jahrhunderten einen Namen als erfolgreiche Vampir-Killer gemacht, die Mareks. Während John und Suko in England den Seelen-Sauger jagen, machen sich Lady X und Vampiro del mar auf den Weg nach Rumänien, um Frantisek Marek, den Pfähler, zu vernichten ...
Meinung:
Ein echter Klassiker aus der Glanzzeit der Serie. Unheimlich viel war damals in Bewegung und Hauptgegner waren selten länger als 150 Bände mit von der Partie. Ausnahmen wie der Spuk und Asmodis bestätigten auch hier die Regel. Die Mordliga, die Großen Alten und Atlantis hielten den Geisterjäger und sein Team stets auf Trab und mit den Resten der Erstgenannten bekommen es John und Suko auch dieses Mal, wenngleich eher am Rande, zu tun. Dabei ist der erste Teil des Zweiteilers fast schon ein Einzelroman, denn die Bedrohung durch Tarrasco wird schon in diesem Roman gebannt. Ohne zuviel verraten zu wollen, auf höchst originelle Art und Weise, wie ich finde. Im direkten Vergleich zu den heutigen Romane fällt auf, dass Dark damals viel schneller zur Sache kam. John und Suko befinden sich bereits auf den ersten Seiten mitten im Geschehen und kraxeln in Cornwall durch die Klippen auf der Suche nach dem Unterschlupf des Seelensaugers. In einem aktuellen Roman wäre vermutlich erst die Entführung eines sterbenskranken Opfers minutiös geschildert worden. Anschließend wäre ein ellenlanges Gespräch mit den Angehörigen und dem Pfarrer erfolgt, der sich dann an Scotland Yard wendet. Dort hätte John zunächst mit Glenda geflirtet und ihren Kaffee gelobt ehe man sich auf den Weg nach Cornwall gemacht hätte, nicht ohne mindestens eine Seite für die Landschaftsbeschreibungen und die Fahrt dorthin zu vergeuden. Doch im Jahr 1983 hat der Autor sich und den Lesern all diese Mätzchen erspart und verwöhnt den Leser sogar mit schlagfertigen Dialogen:
Suko blieb so plötzlich stehen, dass ich fast gegen ihn gelaufen wäre. "Kannst du nichts sagen?", zischte ich.
"Sorry, John, aber wo führt die Treppe deiner Meinung nach hin? Wo kommen wir raus?"
"Wenn ich das wüsste, hätte ich mich da unten aufgebaut und dich in Empfang genommen."
"Mein Gott, was bist du wieder grantig."
"Geh weiter, Dicker!"
Die bedrückende Atmosphäre bei den sturmgepeitschten Klippen wird anschaulich beschrieben und obwohl Tarrasco nicht sonderlich mächtig wirkt, ist seine Erscheinung doch charismatisch. Als Schmankerl erwartet den Leser außerdem ein Auftritt von Pamela Barbara Scott alias Lady X und Vampiro del mar. Abermals geraten die beiden Vampire aneinander und die entscheidende Konfrontation zwischen den beiden Schwarzblütern erscheint immer unausweichlicher. Allerdings hat es auch früher schon Logikfehler und Ungereimtheiten in der Handlung gegeben. So ist es wenig wahrscheinlich, dass sterbenskranken Menschen bereits ein Totenhemd angezogen wird, und es wird an keiner Stelle vernünftig erklärt was Lady X und Vampiro del mar mit den Leichen machen sollen, die ihnen Tarrasco überlassen hat. Zunächst ist noch die Rede von Geschenken, die ihnen der Seelen-Vampir damit gemacht hat. Doch was sollen Vampire mit toten Menschen? Später sollen sie die Leichen weit draußen ins Meer werfen. Das wäre noch damit zu erklären, dass Tarrasco nicht will, dass die Toten nahe seiner Wirkungsstätte angeschwemmt werden, doch dann stellt sich die Frage, was er mit all den anderen Toten gemacht hat, die er im Laufe der Jahrzehnte produziert hat. Abgesehen davon, dass es schlecht vorstellbar ist, dass eines seiner Opfer überlebt haben soll. Entweder er hat die Seele ausgesaugt oder eben nicht. Wenn nicht müsste er das schließlich bemerkt haben. An dieser Stelle wäre die Sache mit dem Geschenk an Lady X wieder schlüssig gewesen. So recht hat sich Jason Dark aber offensichtlich nicht entscheiden können. Dessen ungeachtet erwartet den Leser ein kurzweiliger und spannender Roman, der für Vampir-Fans ein absolutes Muss darstellt.
Fazit: Trotz einiger kleiner Ungereimtheiten ein spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen. Tarrasco erweist sich als origineller, wenngleich nicht sonderlich gefährlicher Gegner.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein unheimlich stimmungsvolles Titelbild, dass Tarrasco genauso zeigt, wie er im Roman dargestellt wird. Auch künstlerisch weiß das Covermotiv zu überzeugen.
Coverbewertung: