John Sinclair Nr. 171: Die Hexe vom Hyde Park
"Elizabeth!" brüllte Larissa und drohte mit der Faust. "Bleib hier,
verdammt, sei nicht feige!" Elizabeth hörte nicht. Sie schwang sich
auf den blanken Pferderücken und stob davon. "Das wird dir noch leid
tun!" schrie Larissa. "Verflucht, das wird dir noch leid tun!" Das traf sie
der erste Peitschenhieb und schleuderte sie zu Boden. Larissa fiel auf den
Rücken und schaute ihrem Peiniger, den Hexenjäger, an. "Allen wird
es noch leid tun, allen..."
von Jason Dark, erschienen am 12.10.1981, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Begemotas:
Kurzbeschreibung:
Die Horror-Oma Sarah Goldwyn, John Sinclair, Sekretärin Glenda Perkins
und ein Pensionist, der gerade im berühmten Speaker's Corner eine Rede
hält, werden von einer Hexe mittels einem Zauberschädel in die
Vergangenheit des Hyde Park in London entführt, etwa 300 Jahre zurück.
Sie müssen sich den grausamen Rachegelüsten dieser sog. Hexe vom
Hyde Park widersetzen, welche sich als entfernte Vorfahrin von Glenda Perkins
herausstellt. John erfährt die historischen Zusammenhänge aus der
Horrorbibliothek von Oma Goldwyn, eilt in den Hyde Park und kommt dank seinem
Kreuz ebenfalls in die Vergangenheit, wo der Kampf gegen die Hexe, ihren
wilden Hunden und Schergen gnadenlos entbrennt. Auch ein dämonischer
Fisch, Warrash aus dem Serpentine, kommt zum Einsatz, ihm sollen Glenda und
die Horror-Oma geopfert werden...
Meinung:
Muß man gelesen haben ! Vergangenheit und Gegenwart, Hexenkult und
Todesstrafen im alten London, der moderne Hyde Park mit seinen Vergnügungen
werden toll miteinander kombiniert. Ein rassiger Hexenroman mit einer Hexenfigur,
die John Sinclair nichts schenkt... Toll auch, dass sowohl die Horror-Oma
als auch die Sekretärin Glenda Perkins eine so tragende Rolle spielen
dürfen.
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Titelbild ist eine herausragende figürliche Darstellung von Vicente
Ballestar und deckt sich mit der Beschreibung im Text bis ins Detail. Ich
habe das John Sinclair Posterbook nie gesehen, es hätte aber dort sicherlich
gut hineingepaßt. Mir hat es extrem gut gefallen!
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Der Redner Trevor Bingham predigt vor einer Gruppe Menschen im Hyde Park,
als plötzlich eine Frau schwarzhaarige Frau auftaucht, die ihm einen
Totenschädel zuwirft. Als Bingham ihn fängt, löst er sich
plötzlich in Luft auf. Lady Sarah Goldwyn befindet sich zufällig
zu der Zeit im Park und erfährt vom Verschwinden des Mannes. Im Park
trifft sie auch auf Glenda Perkins, die an diesem Tag frei hat. Glenda und
Lady Sarah setzten sich vor ein kleines Cafè und unterhalten sich.
Plötzlich taucht diese geheimnisvolle Frau. Sie stellt sich als Larissa
vor und wirft Glenda den Totenschädel zu. Auch Glenda verschwindet spurlos,
als sie den Schädel berührt. Lady Sarah informiert John Sinclair
über das verschwinden seiner Sekretärin. In Lady Sarahs Bibliothek
finden sie einen Hinweis auf Larissa. Sie wurde vor ca. 250 Jahren von einem
Hexenjäger getötet. Dieser hieß Bingham. John denkt, das
der verschwundene Redner ein Vorfahre des Hexenjägers war. Aber noch
etwas finden sie heraus. Larissa hatte eine Schwester. Diese hieß Elizabeth
Perkinson und floh vor dem Hexenjäger um Hilfe zu holen. Doch dadurch
ließ sie ihre Schwester Larissa im Stich. Elizabeth Perkinson war die
Vorfahrin von Glenda. Larissa will sich also an den beiden rächen.
Unterdessen befinden sich Glenda und Bingham im Reich der Hexe Larissa. Larissa
und ihre beiden Henker töten Bingham und wollen Glenda im nahen See
der Hexenprüfung unterziehen. John und Lady Sarah sehen sich im Hyde
Park um, als Lady Sarah plötzlich verschwindet. Sie geriet in ein
Dimensionstor und erscheint im Reich der Hexe. Durch einen Trick kann sie
Larissa davon überzeugen, das sie Glenda in unserer Welt der
Hexenprüfung unterziehen soll. So befindet sich auch John in der Nähe.
Glenda wird auf ein Brett gebunden und auf den See gebracht. Plötzlich
taucht ein riesiger Fisch auf, der Glenda fressen soll. John kann Glenda
noch rechtzeitig vor dem Ungeheuer befreien und den Fisch töten. Larissa
ist derweilen im Begriff Lady Sarah zu ertränken. Auch hier kann John
noch rechtzeitig eingreifen, die beiden Henker töten und auch die Hexe
Larissa mit seinem Kreuz vernichten.
Meinung:
In diesem Roman trifft Glenda auf eine Vorfahrin, die eine Hexe war/ist.
Eigentlich bin ich ja ein Glenda- und auch Sarah-Fan, aber dieser Roman gefiel
mir nun ganz und gar nicht. Schon allein, das die Hexe jedem zig mal
erklären muß, das sie sich nicht in der Vergangenheit, sondern
in einer anderen Dimension befinden, war schon mehr als nervig. Also ich
konnte dem Roman nicht viel abgewinnen. Nur das grandiose Zusammenspiel von
Glenda und Lady Sarah bin ich noch gewillt, dem Roman 2 Kreuze zu geben.
Ansonsten: gähn!
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir im Gegensatz zum Roman recht gut. Larissa wird
genauso im Roman beschrieben und auch vom der Stimmung her ist es recht gut
geworden.
Coverbewertung:
Rezension
von Chricki:
Kurzbeschreibung:
In Speakers Corner, einer Ecke im Hyde-Park in der Redner ihre Meinungen
und Anregungen verkünden, wirft eine junge schwarzhaarige Frau dem Redner
Trevor Bingham einen Totenschädel zu, woraufhin dieser von einem Blitz
getroffen wird und verschwindet. Lady Sarah erfährt von diesem Vorfall
während eines Spazierganges durch den Park, als sie plötzlich Glenda
Perkins trifft. Die beiden setzen sich in ein Cafe, als auf einmal erneut
die Schwarzhaarige auftaucht und Glenda ebenfalls einen Schädel zuwirft.
Glenda erleidet das gleiche Schicksal wie Trevor Bingham und verschwindet
spurlos. Sie findet sich schließlich in einem Verlies wieder, welches
in einer anderen Dimension liegt, in dem der Hyde-Park der Vergangenheit
existiert (wobei Glenda aber nicht in der Vergangenheit ist, es sieht dort
nur so aus). Glendas und Trevors Vorfahren haben die Hexe umgebracht, wofür
diese nun Rache will. Sie erhängt Trevor Bingham, während mit Glenda
die Hexenprobe auf dem nahegelegenen See durchgeführt werden soll, in
dem auch noch ein hungriges Monster lauert. John und Lady Sarah geraten durch
Zufall in diese Dimension und versuchen nun die hübsche Sekretärin
zu retten...
Meinung:
Eine typische Rachegeschichte in der mir die Person der Hexe vom Hyde-Park
sehr gut gefallen hat. Endlich übernimmt auch Glenda mal wieder eine
Hauptrolle in einem Fall des Geisterjägers. Meiner Meinung nach kommt
diese im Moment viel zu kurz. Die Geschichte an sich ist gute Durchschnitt,
allerdings sind mir zwei Logikfehler aufgefallen, wobei ich den einen leider
vergessen habe, der andere war wie folgt: Glenda hat Angst da sie denkt sie
sei in der Vergangenheit, und dass sie, falls sie getötet wird, nie
in der Gegenwart existiert hat. Verstehe ich nicht so ganz, da sie ja nichts
ändert was auf ihre Existenz Einfluss hat, da sie ja bis zum Punkt der
"Zeitreise" existiert hat und daran nichts geändert wird. Würde
sie in ihrer Zeitreise z.B. ihre Eltern umbringen, dann würde ich ihre
Angst verstehen, aber ihr Tod in der Vergangenheit hat doch nichts mit ihrer
Existenz in der Gegenwart bis zum Antritt der Reise zu tun, oder?
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Die Hexe Larissa wird mit einem ihrer Totenköpfe dargestellt.
Coverbewertung:

Rezension von
Chriss:
Kurzbeschreibung:
Ein Redner aus dem Hyde Park und Glenda Perkins werden von der Hexe
Larissa in eine andere Dimension versteckt. In Lady Sarahs Bibliothek findet
John Sinclair heraus, dass der Redner der Nachfahre des Hexenjägers
ist, der die Hexe früher getötet hat und dass Glenda die Nachfahrin
von Larissas Schwester ist, die diese verraten hat. Dafür sollen beide
sterben. Nachdem Larissa Bingham, den Redner, umgebracht hat, will sie mit
Glenda die Hexenprobe durchführen. Und als ob das nicht genug ist, wartet
in dem See ein hungriger Monsterfisch. Da taucht Lady Sarah auf, die in ein
Dimensionstor geraten ist. Sie überredet Larissa, die Hexenprobe auf
der Erde durchzuführen, damit John Sinclair in der Nähe ist und
gegebenenfalls angreifen kann. Das tut er auch und kann sowohl Glenda retten,
als auch den Fisch, die Hexe und ihre Schergen
vernichten.
Meinung:
Naja! Es gibt bessere Romane, aber auch schlechtere. Die Personen
in den Roman scheinen an Gedächtnisverlust zu leiden, denn die Hexe
muss ihnen sehr oft erklären, dass sie sich nicht in der Vergangenheit,
sondern in einer anderen Dimension befinden. Die Szenen, in der Bingham und
Glenda entführt werden, sind noch recht gut, aber Bingham stellt sich
im Rest des Romans doch als ziemlich nervtötend heraus. Der Monsterfisch
ist zwar recht groß, aber irgendwie nicht richtig furchterregend. Der
hätte getrost weggelassen werden können. Positiv fand ich, dass
Glenda mal wieder eine größere Rolle hatte.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben
Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Auf dem "Speaker's Corner" im Londoner Hyde Park ereignet sich ein seltsamer
Zwischenfall. Ein Redner verschwindet plötzlich spurlos während
seines aufgebrachten Vortrags. Die Zeugenaussagen gestalten sich relativ
unglaubwürdig, denn es wird behauptet, dass eine altmodisch gekleidete
junge Frau dem Mann einen Totenschädel zugeworfen hätte, und
anschließend sei der Redner durchsichtig geworden, um letztendlich
zu verschwinden.
Lady Sarah Goldwyn, welche zufällig gerade durch den Hyde Park spaziert,
hält diese Geschichte gar nicht mal für so unrealistisch, und
tatsächlich entdeckt sie die ominöse Frau, als sie gerade mit John
Sinclairs Sekretärin Glenda Perkins in einem Parkcafé Platz genommen
hat. Die seltsame Person, welche sich selbst Larissa nennt, verwickelt die
beiden Damen sogar in ein Gespräch und spricht eindeutige Drohungen
gegen Glenda aus. Plötzlich kommt wieder der Totenschädel ins Spiel,
und die Sekretärin verschwindet wie bereits der Mann vom "Speaker's
Corner".
In einer parallelen Dimension kommt Glenda zu sich. Sie und der Redner Trevor
Bingham sind nun Gefangene der Hexe Larissa, welche sich für ihren Tod
durch den Hexenjäger Bingham vor 250 Jahren rächen will. Trevor
und Glenda; welche offensichtlich eine Nachfahrin von Larissas Schwester
Elisabeth ist; sollen sterben. Dabei wird die Hexe von zwei untoten Henkern
unterstützt, die auch umgehend kurzen Prozess mit Bingham machen.
John Sinclair wurde mittlerweile von Lady Sarah ins Bild gesetzt. Dabei wird
immer deutlicher, dass es nur eine Möglichkeit gibt, seine Sekretärin
lebend aus den Klauen der Hexe zu bekommen. Sinclair muss irgendwie in diese
Paralleldimension im Hyde Park gelangen
Meinung:
Auch diese Geschichte lässt sich sicherlich zu den Klassikern des
Sinclair-Mittelfeldes zählen. Klassisch ist vor allem die obligatorische
Rachegeschichte und das Phänomen Zufall, dass sich Glenda sowie Lady
Sarah genau in diesem Moment im Hyde Park aufhalten, als die Hexe Larissa
auf die Idee kommt, sich nach 250 Jahren endlich der Nachfahren ihrer Peiniger
zu bemächtigen.
Einigermassen negativ ist mir dabei dieses unnötige Gehabe mit den
verschiedenen Dimensionen aufgestoßen, weil mir einfach nicht in den
Sinn wollte, warum sich Larissa überhaupt in diese Parallelwelt begeben
musste, insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass sie sich letztendlich
absolut plump von der Horror-Oma Goldwyn zu einer Rückkehr in die reale
Welt bewegen lässt, wo sie natürlich prompt dem recht spät
einschreitenden John Sinclair direkt vor die Füße fällt,
so dass dieser ihr samt ihren untoten Henkern und dem Monsterfisch Warrash
entspannt den Garaus machen kann.
Alles doch ziemlich konstruiert an den Haaren herbei gezogen, dennoch im
Rahmen der Nostalgie und für eine kurzweilige Unterhaltung mit stimmiger
Atmosphäre eben doch noch das Mittelfeld
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
So klassisch wie die Story gestaltet sich auch das Titelbild. Schwarzhaarige
Hexe in satanischer Kluft mit Totenschädel vor stimmungsvoller abendlicher
Parklandschaft. Alles passend zur tatsächlichen Handlung und gleichzeitig
ein Ballestar für die Sammlung
Coverbewertung:

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Die Hexe vom Titelbild des John Sinclair Romans ist optisch fast identisch
mit der Schlangengöttin des Silber-Grusel-Krimis Nr. 396:
Und im Hintergrund des Covers des Silber-Grusel-Krimis Nr. 388 war sie erneut
zu sehen: