John Sinclair Nr. 3: Achterbahn ins Jenseits
John Sinclair Nr. 3: Achterbahn ins Jenseits


Der Rummelplatz war die Sensation! Wochenlang schon hatten sich die Einwohner der umliegenden Dörfer darauf gefreut. Dann kam der Tag der Eröffnung. In Scharen strömten die Menschen zum Jahrmarkt. Männer, Frauen, Kinder und Rocker. Die Lebensfreude schäumte über. Niemand dachte mehr an die Warnung des unheimlichen Totengräbers. Er lauerte im Verborgenen, wartete auf seine Chance, um zuschlagen zu können. Er wollte den Rummelplatz zum Massengrab machen ...


von Jason Dark, erschienen am 14.02.1978, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Casi:


Kurzbeschreibung:
Ein alter Friedhof in der Gemeinde Upfield soll eingeebnet werden. Da taucht der lange verstorbene Totengräber Lionel Hampton auf und warnt den Bauherren, das Projekt einzustellen, da die Toten ihrer Ruhe bräuchten. Als der Bauherr fortfährt, wird er von der riesenhaften Geistererscheinung Hamptons samt einem weiteren Arbeiter getötet, worauf die Bauarbeiten vorläufig eingestellt werden. Nach 5 Jahren allerdings entsteht auf besagter Stelle ein Gelände für einen Jahrmarkt, auf dem auch Carl Nortons Achterbahn errichtet wird. Wieder taucht Hampton auf und droht. Geistesgegenwärtig bittet Nortons Tochter Scotland Yard um Hilfe und John und Suko beginnen ihre Ermittlungen im Jahrmarktsgetümmel. Aber der Totengräber wird zuschlagen! Und nicht nur er: Auch eine Bande von Rockern entfesselt eine Spirale der Gewalt...


Meinung:
Der Roman ist (wie eigentlich immer) gut geschrieben und recht spannend, gleich zu Anfang stellt Hampton seine Gefährlichkeit unter Beweis. Durch die Rocker bekommt der Roman einen zusätzlichen Kick und man zittert sehr um Suko. Der Weg, Hampton zu besiegen ist in meinen Augen zu komplex. Trotzdem eine gute Episode.


Besonderheiten:
Mir gefällt hier nicht, wie Dark über Rocker urteilt, er schert sie alle über einen Kamm, alle Rocker wären immer brutal, gewalttätig und drogenkonsumierend.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze
Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Auf einem alten Friedhof soll ein Vergnügungspark errichtet werden. Der Bauleiter trifft auf einen Mann namens Lionel Hampton, der ihn warnt, daß die Toten auf diesem Feld nicht zulassen werden, daß ihre Ruhe gestört wird. Da der Bauleiter nicht hören will, muß er eben daran glauben und wird in den Erdboden gezogen. Das Projekt wurde eingestellt und Jahre später auf genau der selben Stelle ein Jahrmarkt eröffnet. Abermals taucht Lionel Hampton, der Totengräber, auf um den Besitzer die gleiche Warnung zukommen zu lassen. Auch dieser will nicht hören und so nimmt das Schicksal seinen Lauf. Die Tochter des Besitzers, Vera, informiert John Sinclair über diese Warnung, und zusammen mit Suko macht er sich auf zu diesem Jahrmarkt. Mitten im Getümmel erscheint plötzlich der Totengräber, der selbst ein Geist ist, und tötet einen Rocker und den Besitzer. Er will (wie eigentlich jeder Dämon) John töten und lockt ihn auf die Achterbahn, wo John dem Geist hilflos ausgeliefert ist. Mit John beschäftigt, übersieht der Geist den Hinterhalt, den John geplant hat. Der Pfarrer des anliegenden Dorfes, gräbt Lional Hamptons Leichnam aus und so kann er den Geist vernichten.


Meinung:
Eine originelle Idee, einmal eine Achterbahn als Ort des Schreckens auszuerkoren. Auch die Gestalt des Lionel Hampton hat mir sehr gut gefallen. Am Anfang dachte ich noch, er wäre gut, und wollte die Menschen nur vor der Gefahr warnen, aber in Wirklichkeit war er der Drahtzieher des ganzen Unheils. Auch die Rolle der Vera mochte mir sehr gut gefallen. Sie kommt ziemlich sympathisch rüber. Nur die Szenen mit den Rockern hätten wirklich nicht sein müssen. Erstens, weil man merkt, daß die Rocker gezwungen in den Roman eingebaut wurden, sozusagen als Lückenfüller, und zweitens weil JD die Rocker immer als übertrieben gewalttätig und bösartig beschreibt. Alles in allem aber ein guter Roman, den man ruhig empfehlen kann.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover passt gut zum Roman und kommt auch so im Roman vor.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Mehrere unheimliche Sagen ranken sich um den verlassenen Friedhof in der kleinen englischen Gemeinde Upfield. Doch der grimmige Bauleiter Vince McAllister gibt nichts auf die alten Geschichten und beginnt damit, den Totenacker einzuebnen. Selbst als ein seltsamer Mann namens Lionel Hampton auf der Baustelle auftaucht; der sich in einer klassischen Totengräberkluft kleidet und McAllister zum letzten Mal eindringlich warnt, bevor er wie ein Geist wieder verschwindet; lässt dieser sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Zu spät erkennt Vince den Ernst der Lage. Zuerst wird eine Planierraupe samt Fahrer im wahrsten Sinne des Wortes vom Erdboden verschluckt, dann ergreift eine gigantische Klaue den entsetzten Bauleiter und reißt ihn mit in die Tiefe.
Mehrere Jahre später sind auch diese Ereignisse in Vergessenheit geraten. Upfield befindet sich in Feierlaune, denn für 2 Monate soll ein Rummelplatz auf dem verfluchten Landstück errichtet werden. Einer der Schausteller ist der Achterbahnbesitzer Carl Norton mit seiner ansehnlichen Tochter Vera. Und genau ihm stattet der unheimliche Totengräber einen Besuch ab, um ihn wie seinerzeit McAllister zu warnen. Doch auch Norton gibt nichts auf die Drohungen und besiegelt damit sein Schicksal, sowie das einiger ahnungsloser Jahrmarktsbesucher.
Vera Norton möchte jedoch kein Risiko eingehen und wendet sich an John Sinclair, der auch umgehend mit seinem Kampfgenossen Suko nach Upfield kommt. Sofort werden sie nicht nur mit dem zu allem entschlossenen Geist Hamptons konfrontiert, sondern müssen sich auch noch mit einigen brutalen Rockern herumschlagen. Als die ersten Toten auf das Konto des Totengräbers gehen, schließt sich John mit dem hiesigen Pfarrer kurz und erfährt einige interessante Fakten aus der Vergangenheit Hamptons. Mit diesen neuen Kenntnissen lässt sich der Geisterjäger um Mitternacht auf ein gewagtes Experiment ein…


Meinung:
Mit der Figur des Totengräbers Lionel Hampton wird ein höchst interessanter und auch äußerst gefährlicher Gegner ins Spiel gebracht. Die Vorgehensweise, seine potentiellen Opfer zuerst eindringlich zu warnen, und ihnen schließlich doch gnadenlos den Garaus zu machen, mutet doch recht außergewöhnlich an. Anfänglich denkt man tatsächlich noch, dass Hampton gar nicht mal so übel sein kann, doch spätestens nach seiner fiesen Attacke auf die Achterbahn ist man von seiner Erbarmungslosigkeit überzeugt. Auch der schwere Weg zur Vernichtung des fast unbesiegbar scheinenden Totengräbers gestaltet sich spannend und innovativ. Es war zwar ein bisschen dämlich von dem Geist, sich mit dem eigenen Körper wieder zu vereinen, und somit seine Unverwundbarkeit aufzugeben - warum hat Lionel das überhaupt gemacht? - doch so hieß es wenigstens wieder einmal: Happy End für unseren Geisterjäger!
Daumen hoch gibt's auch für den Rummelplatz, denn dieser versprüht noch mal eine ganz eigene Würze und sorgt für die passende Stimmung, noch dazu in so einem verschlafenen Nest wie Upfield.
An manchen Stellen warten dann auch noch ein paar spaßige 70er-typische Klischee-Einlagen auf den Leser. Es ist fast schon eine Frechheit, dass nahezu jede weibliche Person in dieser Geschichte auf den Inhalt ihres Pullis reduziert wird. Und dann kriegen unsere Rockerfreunde auch noch richtig schön ihr Fett weg; aber für diese Personengruppe hatte JD zu jener Zeit anscheinend sowieso nicht sehr viele Sympathien übrig…


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Am Anfang wird zwar noch von einer gigantischen Knochenklaue gesprochen, aber im Laufe der Geschichte wird sie nur noch als grün-leuchtend beschrieben. Wie auch immer - mir gefällt's, was Vicente aus der Szene gemacht hat…


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Schnell scheint die Menschheit zu vergessen, denn nur fünf Jahre, nachdem mysteriöse Zwischenfälle die Einebnung des alten Friedhof in Upfield/England nicht nur stoppte, sondern sogar Todesopfer forderte, bezieht ein Jahrmarkt das Gelände. Und schon taucht wieder die Geisterscheinung des Totengräbers Lionel Hampton auf, um die Menschheit zu waren. Der Achterbahnbesitzer Carl Norton denkt allerdings nur an das Geschäft und setzt so seine Besucher einer ungeahnt großen Gefahr aus. Nur Vera Norton, seine Tochter nimmt die Warnung des Geistes ernst und wendet sich an Scotland Yard. So begibt sich John und sein Freund Suko auf den Rummelplatz, um bei Gefahr eingreifen zu können. Sie ahnen aber nicht mit welcher Härte der Totengräber die Ruhe der Toten beibehalten will!


Meinung:
Von der reinen Ausgangssituation ist der Roman einfach strukturiert: ein unheiliges Gelände, welches bei Betreten von Menschen für diese zur Falle werden kann. Das ist nun nichts großartig Neues, auch wenn es diesmal über einen Jahrmarkt läuft. So bietet Autor Jason Dark hier simple Gruselkost, die eigentlich nur durch seine flotte Schreibweise und seinen sympathischen Figuren um John Sinclair gewürzt wird. Zu wenig für einen guten Roman.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein klassisches Vincente-Ballestar-Cover was mit seiner Achterbahn nun bestens zu Titel und Roman passt. Wäre es nur nicht einfache, etwas schimmernde Hand, die bedrohlich über dem Achterbahnwagen hängt, sondern eine beängstigende Klaue - aber hier hielt sich der Künstler an die Romanvorlage...


Coverbewertung:
2 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Die Hand auf dem Titelbild von John Sinclair Nr. 3 ist genau die selbe Hand wie auf dem Titelbild von Nr. 17:

John Sinclair Nr. 17: Das Dämonenauge


Auf dem Cover der Sammler-Edition Nr. 67 wurde übrigens das selbe Titelbild wie auf dem John Sinclair Roman Nr. 17 verwendet, deshalb ist die Hand dort natürlich ebenfalls noch einmal abgebildet. Allerdings hat Ballestar auf dem Cover der Sammler-Edition den Hintergrund des Bildes noch einmal neu gemalt, denn der Regenbogen ist viel weiter vom Kopf entfernt und auch die Flammen auf der linken Seite wurden etwas anders gemalt:

John Sinclair Sammler-Edition Nr. 67: Das Dämonenauge


Und auf dem Roman Nr. 78 wurde die Hand ebenfalls verwendet. Man kann dort sogar deutlich erkennen, dass sie mit der Schere von einem anderen Titelbild ausgeschnitten und nachträglich auf das Motiv aufgeklebt wurde:

John Sinclair Nr. 78: Der Todeszug