John Sinclair TSB-Hörspiel Nr. 29: Die Werwolf-Sippe (Teil 1 von 2)
John Sinclair TSB-Hörspiel Nr. 29: Die Werwolf-Sippe (Teil 1 von 2)


Verstreut euch wie Staub in alle Winde. Hütet euch vor den Menschen mit dem geweihten Silber. Es wird der Tag kommen, wo die Sippe der Vaselys wieder vereint sein wird, vereint unter der neuen Königin der Wölfe, unter Lupina ...


Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In Gravlin, einem kleinen Ort in Frankreich, lebt die Sippe der Vaselys, die aus Werwölfen besteht. Die Großmutter wird von dem Pfarrer mit einer silbernen Axt geköpft, die Enkelin Jovanka entkommt und taucht bei ihrem Bruder unter, der Lehrer an einem Mädcheninternat ist. In der Nacht erscheint seine eifersüchtige Geliebte, eine Schülerin namens Sue Rotland, und wird von Marcel ermordet. Die Mutter, welche in London wohnt alarmiert John Sinclair und erzählt ihm, daß ihre Tochter von Wölfen erzählt hat, die sich im Schein des Mondes baden und auch der Name Lupina fällt. Daraufhin fahren John, Suko und Jane Collins nach Frankreich. Auf der Fähre von Dover nach Calais erschießt John einen Wolf, der aus einem Wanderzirkus ausgebrochen ist. Er lernt die Chefin kennen, eine gewisse Silva Vasely. John beauftragt Jane und Suko dem Wanderzirkus zu folgen, während er zum Internat reist, um dort als Englischlehrer aufzutreten. Im Schwimmbad der Schule trifft er nicht nur eine Leiche, die in einer der Waschmaschinen steckt, sondern auch auf Jovanka. Bevor er sie mit dem Kreuz testen kann, wird er von Marcel niedergeschlagen und auch Lupina taucht auf. Gemeinsam stecken sie ihn in einen gläsernen Sarg und werfen ihn in den Pool. Währenddessen haben Jane und Suko Silva und ihren Partner Al Astor verfolgt. Sie beobachten, wie er dem toten Wolf das Fell abzieht. Darunter besitzt er noch ein Fell. Der Wolf wurde zum Schmuggeln von Rauschgift benutzt. Doch das Wissen nützt den beiden Freunden nichts denn die Wölfe des Wanderzirkusses greifen Jane und Suko an. Suko kann sich zwar verteidigen doch Jane wird von Astor mit dem Messer bedroht, so daß Suko kapitulieren muß. Und dann tauchen die Komplizen des Rauschgifthändlers auf.


Meinung:
Abgesehen von dem gewöhnungsbedürftigen Sprecher John Sinclairs, der hier m.E. etwas zu machohaft auftritt, ist diese Kassette wirklich gut geworden. Vor allem der Part der Großmutter wurde passend besetzt, Jovanka hingegen heult mir etwas zu sehr. Seltsam nur, daß Suko auch zu Beginn, an der Werwolfhatz teilnahm. Einer der Helfer des Pfarrers hat seine Stimme erhalten. Aber auf dieser Kassette scheinen sowieso mehrere Mitglieder des Sinclair-Teams eine Nebenbeschäftigung bekommen zu haben. Der Sprecher Will Mallmanns mimt hier den Gangster Al Astor und der spätere Sinclair-Darsteller darf als Werwolf Marcel brillieren. Musik und Geräusche sind recht gut geworden, ohne den Sprechern die Schau zu stehlen. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, wirkt dabei auch nicht so gezwungen, wie sonst üblich und behindert auch nicht die Spannung.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze

Rezension von Pitichinaccio:


Kurzbeschreibung:
Fronkreisch: Weil's so unauffällig ist, ziehen Oma Vasely nebst Enkelin mit einem alten Zigeunerwagen durch Frankreich und versuchen zu verheimlichen, dass es sich bei ihnen um Werwölfe handelt. Das geht natürlich nicht lange gut und so erlegt der örtliche Pfarrer Omimi mit einer silbernen Axt - was ein pfiffiger Pfarrer eben so in der Sakristei bereithält. Leider verliert der feiernde Mob dabei völlig Enkelin Jovanka aus den Augen, die sich nun auf die Suche nach ihrem werwölfigen Bruder macht. Überraschenderweise hat dieser als einziges Mitglied der Werwolf-Sippe die akademische Laufbahn eingeschlagen, und während Großmama und Schwesterchen mit einem Planwagen durch die Gegend zuckelten, hat Marcel Pädagogik studiert und sich zum Lehrer eines Internates gemausert. Jovanka läuft auf ihrer Flucht Marcel beinah vor den roten Sportwagen (reich ist er also auch, unser Akademiker) und beide fahren erst einmal ins Internat, um Jovanka dort zu verstecken. Eine völlig hysterische Schülerin, die vor lauter Verliebtheit die mehr als deutlichen Anzeichen im Hinblick auf Marcel tierische Eigenschaften nicht auf die Kette kriegt, verschafft sich kurzerhand eine Pistole, um Marcel und die vermeintliche Nebenbuhlerin umzunieten. Da es Marcel ihr, sie sich aber keine Silberkugeln besorgt hat, stirbt die ganze Sache - und sie auch.
England: Wie es der Zufall und Jason Dark wollen, wohnt die Mutti der nun toten Schülerin direkt neben den Conollys, weshalb John Sinclair von der ganzen Sache Wind bekommt. Gemeinsam mit Jane und Suko macht Johnny sich auf Kosten der englischen Staatsbürger auf den weg ins Land der Schneckenesser. Auf der Überfahrt lernt das Trio die Dompteuse eines Wanderzirkus kennen, der John durch einen gezielten Schuss gleich mal klar macht, dass ihre Wölfe nichts auf einer Fähre zu suchen haben. Moment mal, Wölfe? Ja, auch hier schlägt der Zufall zu, denn die Zirkustrine ist natürlich die dritte der drei Geschwister Vasely: Silva. Man fragt sich wirklich, wer im Hause (oder besser: im Wagen) Vasely für die Erziehung zuständig war: Marcel darf studieren, Silva muss zum Zirkus und Jovanka passt auf Omma auf. Nun ja ... c'est la vie, c'est la guerre.
Wieder Fronkreisch: John fährt als Lehrerimitation in das Internat, während Jane und Suko dem Wanderzirkuswagen hinterherrumpeln. Als John Jovanka im Internat von weitem sieht, erkennt er natürlich sofort, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Seine unvorsichtige Verfolgungsjagd in die Schwimmhalle des Internats endet allerdings leider damit, dass er auf Bruder und Schwester Vasely sowie Lupina - ta ta ta taaaaa! - trifft, die ihn mit dem schuleigenen gläsernen Sarg (was dort halt so vorrätig ist) im Schwimmbecken versenken. Auf die Hilfe von Jane und Suko braucht John nicht hoffen, denn die haben sich zeitgleich von der Schwester der Internat-Vaselys im Hof einer alten Burg überrumpeln lassen ... wirklich spitze, ihr drei!
- Ende des ersten Teils -


Meinung:
Betrachtet man die Entstehungsreihenfolge der Braun'schen Ohrkracher, so liegt hier Cassette Nr. 6 vor. Marianne Mosa hat sich als Stammerzählerin durchgesetzt, Hans-Joachim Krützfeld präsentiert einen gutgelaunten Johnny, nur bei Bill Conolly ist man sich im Hause Braun noch nicht ganz sicher, wer nun endgültig den Reporter sprechen soll. Aart Veder darf jedenfalls nach seinem Gastspiel im "Hügel der Gehenkten" hier nicht ans Mikrophon, vielmehr ist hier der Sprecher zu hören, der Bill seine Stimme bei der "Hochzeit der Vampire" lieh.
Von der Konzeption her geht das Hörspiel auf und die leicht abstrusen Gegebenheiten der Handlung (Familiensituation der Vaselys, gläserne Särge im Schwimmbad eines Internates usw.) darf man nun einmal nicht unseren Wiesbadenern Sorgenkindern anrechnen. Vor allem versucht hier keiner, komisch zu sein - was in den späteren Produktionen der Hörbarkeit einer Folge regelmäßig das Genick brechen wird.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Immer dasselbe Dilemma: entweder musste der arme Jason ein ihm vorgelegtes Titelbild in die Serie einbauen, oder aber Vincente Ballestar wurde eine falsche Vorgabe gemacht. Die im Hintergrund zu erkennenden Wölfe haben mit dem ganzen Vasely-Tüdellüt nichts, aber auch gar nichts zu tun. Da das Bild im Übrigen aber recht stimmungsvoll ist, gibt's von der German Jury ten ... äh ... four points. Thank You, Germany!


Coverbewertung:
4 Kreuze