Heiße, fiebrige Augustnächte. Das Mädchen lag auf einem vom
Schweiß durchnässten Laken. Dennoch musste man die Fenster geschlossen
halten, damit ihr Heulen nicht an die Außenwelt drang. Die
Zehnjährige schrie im Wachen wie im Schlafen. Ein anhaltender,
durchdringender Schrei war es, der beim Luftholen nicht abbrach, sondern
zu einem saugenden Klagen wurde, nur um im nächsten Moment wieder mit
voller Kraft loszubrechen. Sie war in einem Albtraum gefangen. Aus dem
Fußboden wuchsen schaurige Gestalten, solche, die wie verkohlte Leichen
aussahen oder von einer mahlenden Schuppenschicht überzogen waren. Schwere,
vom Kämpfen und Töten schartig gewordene Hörner wischten
haarscharf an ihr vorbei, Klauenhände mit langen Krallen berührten
ihre Haut. Dämonen, Geister, namenlose, unbeschreibliche Dinge scharten
sich um das Bett, an das man sie mit dicken Lederriemen fixiert hatte. Von
der hohen Decke ließen sich fledermausartige Vampirwesen herab, dazwischen
haarige Spinnen, so groß wie Katzen. Ein infernalisches Dröhnen
klang in einem verrückten Rhythmus von den Wänden, als benutzten
die Geschöpfe einer anderen Dimension sie als Trommeln und lebten ihren
Zorn und ihren Hass daran aus.