Falkengrund Nr. 17: Wer ist Dorothea K.?
Falkengrund Nr. 17: Wer ist Dorothea K.?


Er war der Sadist der beiden. Er schaffte es auch nicht, einfach stillzustehen. Sein Fuß, der noch immer auf meinen Haaren stand, bewegte sich ununterbrochen, fügte mir Schmerzen zu. Ich wollte gar nicht dran denken, was er mir sonst noch alles antun konnte. "Okay", meinte der Mann, der den Revolver auf mich richtete. Er befeuchtete sich mit der Zunge die Lippen. Manche Leute taten das, wenn sie zielten. Ich hatte das bis heute immer für niedlich gehalten, besonders, wenn erwachsene Männer es taten. Ich konnte nichts antworten. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Wo würde er hinschießen? Auf meine Brust? Auf meinen Kopf? Ich starrte auf das schwarze Loch der Mündung und konnte mir gar nicht recht vorstellen, wie in diesem kurzen Lauf eine Kugel so schnell werden sollte, dass sie ... dass sie ... Im Wilden Westen wäre jetzt ein Klicken zu hören gewesen, wenn der Hahn gespannt wurde. Hier krümmte sich nur ein Finger. Die Waffe war von Anfang an entsichert gewesen. "Aarrrrrrr!" Es war ein wildes Tier, das schrie. Ich nicht. Ich nicht.