Falkengrund Nr. 15: Madoka
Falkengrund Nr. 15: Madoka


"Das können wir uns abschminken", meinte Nami und sah wie fasziniert auf die kleine Wunde an ihrer Handfläche. Sie hätte längst aufgehört zu bluten, wenn das Mädchen die Hand nicht immer wieder zwanghaft geöffnet und geschlossen hätte. Sie schien nur zufrieden zu sein, solange Blut aus ihrem Körper sickerte. "Aufs Klo gehen ist tabu - für die nächsten Stunden ... oder Tage, wer weiß." "So lange kann ich nicht warten", flüsterte eines der Mädchen. Ihr Gesicht war knallrot geworden. Ein Junge hatte einen Vorschlag. "Wir könnten eine Ecke des Zimmers als Toilette benutzen. Wir stellen einen Sessel davor, dann sieht man nicht hin, und ..." "Ich pinkle nicht ins Zimmer", sagte Kaori kühl. "Lieber sterbe ich." "Genau", pflichtete Nami ihr bei. "Bevor ich so etwas tue, schlucke ich dieses Ding hier runter." Sie drehte den Köder zwischen den Fingern, berührte einen der Haken mit ihren Lippen. "Wenn ihn schluckst, stiehlst du uns die Chance, dir nachzufolgen", beschwerte sich ein Junge. "Du hast eben selbst gesagt, dass du ihn rumgehen lässt wie einen Joint." "Macht einfach die Tür auf und geht raus. Ich wette, ihr findet auf der Station noch mehr von diesen Dingern."