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Die Nacht war so klar wie selten eine Nacht zuvor. Fast zu klar für
den Geschmack Frank Reinhardts. Der Mond und die Sterne des südlichen
Himmels sorgten für mehr Licht, als für seine Absichten gut war.
Aber das sollte ihn nicht davon abhalten, seinen lange gehegten Fluchtplan
endlich zu verwirklichen. Seit Stunden hatte er wach auf seinem Lager gelegen
und darauf gewartet, daß es ganz ruhig im Gemeinschaftsraum wurde.
Jetzt war es so weit. Lautlos erhob sich Reinhardt und ließ seine Blicke
durch den Raum schweifen. Im silbernen Mondlicht, das durch die beiden Fenster
einfiel, konnte er die bewegungslosen Körperumrisse seiner
Leidensgefährten recht deutlich erkennen. Sie schliefen alle, merkten
nichts. Die Chancen für seine Flucht standen gut. Noch ahnte Frank Reinhardt
nicht, daß ihm die Flucht niemals gelingen würde. Es gab Kreaturen,
die keinen Schlaf brauchten: die Wächter der Finsternis ...