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Nackt wie die Natur sie geschaffen hatte, kniete Sarah Campbell vor dem
Kristallspiegel. Fünf blutrote Wachskerzen, in der Form eines Pentagramms
angeordnet, waren links und rechts neben ihr auf dem Fußboden aufgereiht.
Unmittelbar vor dem Spiegel stand eine silberne Räucherschale,
angefüllt mit magischen Ingredienzien. Sarah Campbell betrachtete ihr
Spiegelbild. Was sie sah, erfüllte sie mit Widerwillen. Der magere,
knochige Körper hatte niemals die begehrlichen Blicke eines Mannes auf
sich gezogen. Das flache, unregelmäßige Gesicht war so nichtssagend,
daß man es sofort wieder vergaß, kaum daß man es angesehen
hatte. Und die strähnigen blonden Haare erinnerten an schmutziges Stroh.
Zudem wirkte sie insgesamt um einiges älter, als ihre siebenundzwanzig
Jahre vermuten ließen. Aber das sollte jetzt alles anders werden ...
Einen kurzen Augenblick zögerte Sarah Campbell noch. Dann riß
sie entschlossen ein Streichholz an und entzündete nacheinander die
fünf Kerzen. Zischend loderten die Flammen hoch. Die Lippen Sarah Campbells
begannen, inbrünstige Beschwörungsformeln zu murmeln. Sie rief
Asmodis, den Fürsten der Dämonen ...
Auch auf dem im Januar 1989 erschienenen italienischen Comic-Magazin LANCIOSTORY
Nr. 1 war das Motiv verwendet worden: