Damona King Nr. 6: Die Töchter der Unsterblichkeit
Sie hießen Anches-en-bastet, Tejemet und Nefernefer
Jahrzehntelang
waren sie ihrer Herrin treu ergebene Dienerinnen und erwiesen ihr mit finsteren
Riten die Ehre, die einer Göttin gebührte. Als sie alt, grau und
gebrechlich geworden waren, stattete ihnen Bastet, die Katzenköpfige,
ihren Dank ab. Die Göttin gab ihnen ihr eigenes Gesicht und gewährte
ihnen die Gnade, zu leben bis ans Ende der Zeit. Von nun an nannten sie sich
nicht mehr Anches-en-bastet, Tejemet und Nefernefer. Die Zahl ihrer Namen
wurde Legion. Jetzt hießen sie Kleopatra, Messalina oder Althea Eltville,
und die Welt war für sie ein großes Spiel. In den alten Schriften
sprach man von ihnen als den Töchtern der Unsterblichkeit
von Vernon Graves, erschienen am 12.06.1979
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Damona King trifft zufällig auf der Soiree einer Londoner Kunstmäzenin
eine alte Schulfreundin, Dionne Beaumont, wieder. Dionne, die Malerin ist,
wird von der alten Dame unterstützt. Tags darauf ist die alte Frau tot
und Dionne scheint merkwürdig verändert. Als Dionne Damonas Angebot
annimmt, auf Kings Castle einige Wandmalereien anzubringen, erfährt
die weiße Hexe vom Geist ihrer Mutter Vanessa, dass in Dionnes Körper
der Geist der altägyptischen Priesterin Nefernefer haust, die der
Göttin Bastet dient und immer wieder ihren Gastkörper wechselt.
Nefernefer bleibt es nicht verborgen, dass Damona ihr Geheimnis kennt und
so überwältigt sie die Konzernerbin mithilfe ihres Geliebten Don
und schlüpft nun in den Körper Damonas. Durch die Hilfe ihrer Mutter
wird Damonas Bewußtsein zwar nicht völlig ausgelöscht, doch
sie hat keine Kontrolle mehr über ihren Körper und muss hilflos
mit ansehen, wie sich Nefernefer als Damona King ausgibt. Mike Hunter
spürt, dass mit Damona etwas nicht stimmt und kann Nefernefer dank Vanessas
Hilfe überwältigen und den fremdem Geist vernichten.
Meinung:
Der Roman begann sehr durchschnittlich mit dem ersten Körperwechsel
von Nefernefer, wurde dann aber sehr fesselnd, als die Priesterin in Damonas
Körper schlüpfte. Es war schon spannend, wie Damona miterleben
musste, dass Nefernefer Dinge tat, dir ihr zuwider waren und nichts dagegen
tun konnte. Lustig ist es in der heutigen Zeit, wenn immer wieder Begriffe
wie King-Girl' auftauchen. Meiner Meinung nach würde es den Romanen
keinen Abbruch tun, wenn das Lektorat solche Begriffe in der Nachauflage
einfach ausgetauscht hätte. Leider häufen sich in diesem Roman
Rechtschreib- und Druckfehler, dass es schon wirklich sehr auffällt.
So wird Althea Eltville einmal als Miss Beaumont' bezeichnet, Kommas
sind falsch gesetzt und dann dieser seltsame Satz auf Seite 89 (Die Seitenangaben
beziehen sich auf die zweite Auflage des Romans in "JOHN SINCLAIR SPEZIAL"
Band
6): Wenn sie etwas über die King-Erbin herausfinden wollte,
allein sein.' Der Titel und der Klappentext gehen ein wenig am Thema
vorbei, denn von den zwei anderen "Töchtern der Unsterblichkeit" ist
im Roman nicht mehr die Rede. An dieser Stelle mal ein Wort ans Lektorat:
Wäre es nicht besser gewesen, auf der Rückseite des Romans auf
den Verlust von Damonas Körperlichkeit zu sprechen zu kommen als über
die drei Priesterinnen? Das hätte doch bestimmt größere
Aufmerksamkeit auf die Leser gezogen.
Besonderheiten:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien am 02.12.2003 in "John Sinclair Special"
Band
6.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Motiv zeigt zwar hauptsächlich drei Personen im Vordergrund, die
wahrscheinlich die Töchter der Unsterblichkeit sein sollen, doch für
mich sehen sie mehr aus wie eine Mischung aus Mensch und Affenkopf.
Außerdem erkennt man noch zwei weitere Personen, die genauso
aussehen.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Motiv fand auch schon auf dem englischsprachigen Roman "The Dark Design"
(dritter Band innerhalb der Riverworld Saga) von Philip Jose Farmer
Verwendung: