Burg Frankenstein Hörspiel Nr. 3: Die Horror-Braut von Burg
Frankenstein
Ist das Monster Frankensteins wirklich vernichtet? Robert Nordan, der Reporter
des Unheimlichen, bekommt einen Anruf, der ihn daran zweifeln lässt.
Er beginnt zu ermitteln und trifft dabei auf die blutrünstige Charlotte
von Bargont, die einst die Braut Baron Viktor von Frankensteins war. Wird
es ihm gelingen, der Blutgräfin das Handwerk zu legen?
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Frankensteins Monster ist tot und vernichtet, verbrannt bis auf den Rest
eines Arms. Doch für Robert Nordan, den Reporter des Übersinnlichen,
sind die Schrecken noch nicht ausgestanden. Eines Abends erhält er einen
anonymen Anruf, und kurz darauf findet er den abgetrennten Arm in einem Karton
vor seiner Wohnungstür, der allerdings wenig später spurlos wieder
verschwindet. Gemeinsam mit Kommissar Berkmann sieht Nordan im Leichenschauhaus
nach, doch dort ist der Arm immer noch sicher verwahrt, bis auf die Tatsache,
dass ein Stück Haut fehlt. Robert Nordan forscht in den Gewölben
der Burg Frankenstein nach weiteren Hinweisen, doch was er findet ist ein
blutleerer Leichnam, der von einer Art Vampir getötet wurde. In einem
nahen Restaurant macht er die Bekanntschaft mit dem mysteriösen Anrufer,
der sich als Mitglied der Sekte der Teufelsköpfe entpuppt, die der
Horror-Braut von Burg Frankenstein dienen. Charlotte von Bargont war einst
die Geliebte von Viktor Frankenstein, der seiner Braut mit Hilfe schwarzer
Magie zu Unsterblichkeit verholfen hat. Seitdem treibt die Horror-Braut als
vampirische Kreatur ihr Unwesen. Auf grausame Art und Weise rächt sie
sich an dem Verräter. Bevor sie auch Robert Nordan töten kann,
erscheint Kommissar Berkmann und vertreibt die Untote. Auf der Polizeiwache
hört Nordan seinen Anrufbeantworter ab und erfährt von Brenda Dawson,
dass die Teufelsköpfe in New York ihr Unwesen treiben. Robert Nordan
weiß, dass er nach Amerika reisen muss, wenn er Charlotte von Bargont
stellen will
Meinung:
Endlich ist es soweit, und die ambitionierte Vertonung der Burg
Frankenstein-Spannungsromane aus der Feder von Dan Shocker findet mit dieser
Folge ihren krönenden Abschluss. Das Warten hat sich gelohnt, soviel
kann vorab gesagt werden, denn Thomas Birker und seine Mannschaft von Dreamland
Productions haben alle Register ihrer, mittlerweile reichhaltigen, Erfahrung
gezogen. Die anfänglichen Geburtsfehler wurden ausgemerzt, so dass die
dritte und letzte Folge der Kurzserie ein rundum gelungenes Gruselhörspiel
darstellt, das in der oberen Liga mit Leichtigkeit mithalten kann. Aufgrund
der Tatsache, dass der vierte Burg-Frankenstein-Spannungsroman von Dan Shocker
inhaltlich nicht viel zu bieten hat, entschloss man sich bei Dreamland kurzerhand
zu einigen Kürzungen, die dem dramaturgischen Ablauf zugute kommen.
So erwartet den Hörer ein extralanges Hörvergnügen in
Spielfilmlänge, das weniger durch die anspruchslose, geradlinige
Gruselgeschichte so bemerkenswert geworden ist, sondern vielmehr durch die
tollen Sprecher und den grandiosen Soundtrack von Tom Steinbrecher. Der Musiker
gehört mittlerweile wohl zu den besten Hörspielinterpreten und
ist bei diesem Produkt auch für die Soundabmischung und den Endmix
verantwortlich. Christian Rode als Erzähler ist wie immer eine
geglückte Wahl, und Rainer Schmitt in der Hauptrolle als Robert Nordan,
hört sich so frisch und dynamisch an, wie Larry Brent in seinen besten
Zeiten. Hier kommt wirklich wieder das alte EUROPA-Feeling auf, so als ob
man ein Hörspiel der Kultserie LARRY BRENT hören würde. Nicht
zuletzt auch wegen dem tollen Dialogbuch und dem schrägen Humor. Der
Redefluss von Brenda Dawson alias Kerstin Draeger ist genial und hat der
Schauspielerin sicherlich viel Nerven gekostet. Des Weiteren sorgt Gilda
Mempel mit ihrer Darbietung des Disco-Püppchens Candy für die meisten
Lacher, vor allem durch die gelungene Situationskomik, welche die unheimliche
Szenerie gekonnt auflockert, ohne sie albern wirken zu lassen. Natürlich
ist auch wieder Andreas von der Meden mit dabei, der als Kommissar Berkmann
in der ersten Hälfte des Hörspiel, der inoffiziellen dritten Folge,
eine sehr große Rolle erhalten hat, und ebenfalls mit viel trockenem
Humor auftritt. In der zweiten Hälfte gibt es schließlich ein
Wiederhören mit Gisela Trowe, die als Medium Erika Meyser ein wunderbare
schauspielerische Leistung abliefert. Norbert Langer hingegen ist nur kurz
zu hören, und auch der verstorbene Peter Joseph Schmitz, der kurz vor
seinem Tod noch als Frankensteins Monster und als dessen Schöpfer
aufgetreten ist, hat nur einen kleinen Part erhalten. Fans des großartigen
Sprechers sei an dieser Stelle, das wirklich gelungene Gruselhörspiel
"Lebendig begraben" aus der Reihe Dreamland-Grusel, ans Herz gelegt, in dem
der Mime eine Hauptrolle erhalten hat. Dennoch ist es eine schöne Geste
von den Produzenten, das sie Schmitz diese Folge posthum gewidmet haben.
Für die kleine, aber nicht unwichtige Rolle des Baron Viktor Frankenstein,
musste allerdings Ersatz gefunden werden. Bert Stevens macht seine Sache
wahrlich großartig und seine Stimme ist wirklich erstaunlich nahe an
die Tonlage von Schmitz herangekommen. Erwähnt werden muss an dieser
Stelle allerdings noch Gabriele Wienand, die als titelgebende Horror-Braut
einfach umwerfend herüberkommt. Leider bleibt der Handlungsstrang um
Viktor Frankenstein und vor allen Dingen den geheimnisvollen Mr. X aus
Folge 2 noch offen, was vor allen
Dingen daran liegt, dass Dan Shocker eigentlich einen fünften Roman
geplant hatte, der aufgrund seines angegriffenen Gesundheitszustandes nie
verwirklicht wurde. Bleibt die vage Hoffnung, dass vielleicht irgendwann
die lang ersehnte Fortsetzung und der krönende Abschluss der Serie folgt,
und Dreamland Productions den Fans noch eine vierte Folge der Burg
Frankenstein-Hörspielserie präsentieren kann.
Fazit: Ein Gruselhörspiel der alten Schule nach einem Roman von Dan
Shocker. Tolle Sprecher, eine geniale Soundkulisse und der schräge Humor
im Stil der LARRY BRENT-Folgen, machen das dritte und letzte Burg
Frankenstein-Hörspiel zu einem ambitioniertesten und besten Produkte
aus dem Hause Dreamland Productions.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Endlich ist auf dem Hörspielcover das Original-Titelbild von Rudolf
Sieber Lonati zu sehen. Als kleinen Bonus gibt es ein alternatives, nicht
minder stimmiges, Titelbild von Daniel Theilen als Wendecover. Im Inneren
des vierseitigen Booklets hingegen erwarten den Hörer keine
erwähnenswerten Besonderheiten.
Coverbewertung:
Erzähler |
Christian Rode |
Robert Nordan |
Rainer Schmidt |
Kommissar Berkmann |
Andreas von der Meden |
Charlotte von Bargont |
Gabriele Wienand |
Caine |
Costa Meronianakis |
Erika Meyser |
Gisela Trowe |
Viktor von Frankenstein |
Bert Stevens |
Frankensteins Monster |
Peter Joseph Schmitz |
Dr. Hoppe |
CarstenBohn |
Candy |
Gilda Mempel |
Brenda Dawson |
Kerstin Draeger |
Bill Dawson |
Norbert Langer |
Dominique Rentsch |
Elisabeth von Glasenapp |
Junge Frau |
Sabine Mestan |
Wolfgang |
Mario Cuneo |
Herr Scheele |
Dirk Heinrich |
Herr Mathias |
Jörg Schlarmann |
Terence |
Marcus "Lord Gösel" Görner |
Glen |
Patrick "Captain Blitz" Holtheuer |
Polizist |
Erik Albrodt |
Regisseur |
Tom Steinbrecher |
in weiteren Rollen:
|
- Thorsten Schwantzer
- Claudia Meyer
- Fabian Münzer
- Thomas Birker |
Erscheinungsdatum: 6. Februar 2009